Olga Nikolajewna Rubzowa

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Olga Rubzowa
Verband Sowjetunion Sowjetunion
Geboren 20. August 1909
Moskau
Gestorben 13. Dezember 1994
Moskau
Titel Internationaler Meister der Frauen (1950)
Großmeister der Frauen (1976)
Internationaler Meister (1956)
Weltmeisterin 1956 bis 1958

Olga Nikolajewna Rubzowa (russisch Ольга Николаевна Рубцова; * 20. August 1909 in Moskau; † 13. Dezember 1994 ebenda) war eine sowjetische Schachspielerin. Sie gewann sowohl im Nahschach als auch im Fernschach die Weltmeisterschaft der Frauen.

Nahschach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olga Rubzowa erlernte das Schachspiel im Alter von 15 Jahren von ihrem Vater. Ihr erster Turniererfolg war der Sieg bei einem Mädchenturnier, das 1926 von der Komsomolskaja Prawda ausgerichtet wurde. In den folgenden Jahren gewann sie vier Mal (1927, 1931, 1937 und 1949) die Sowjetische Schachmeisterschaft der Frauen sowie 1953 und 1954 die Meisterschaft von Moskau.

Bei der Schachweltmeisterschaft der Frauen 1949/50, die Ljudmila Rudenko gewann, wurde sie Zweite. 1956 gewann sie in einem Turnier gegen Jelisaweta Bykowa und Ljudmila Rudenko die Schachweltmeisterschaft der Frauen. Aufgrund dieses Erfolges erhielt sie 1956 von der FIDE den Titel Internationaler Meister[1] und wurde mit dem Orden des Roten Banners der Arbeit ausgezeichnet. 1958 verlor sie jedoch den Weltmeistertitel wieder an Bykowa. Im Jahre 1957 gewann sie mit ihrer Mannschaftskollegin Kira Sworykina die erste Schacholympiade der Frauen.[2]

Im Jahre 1976 wurde ihr der Titel Großmeister der Frauen verliehen.[3]

Fernschach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olga Rubzowa war auch im Fernschach erfolgreich. Sie gewann die erste Weltmeisterschaft der Frauen in dieser Disziplin, die von 1968 bis 1971 ausgetragen wurde, und teilte bei der zweiten Weltmeisterschaft 1972–77 den ersten Platz mit Lora Jakowlewa. Bei der dritten Weltmeisterschaft 1978–84 wurde sie Fünfte, bei der vierten Weltmeisterschaft 1984–92 belegte sie Platz 11.

Kreuztabelle der ersten Fernschach-Weltmeisterschaft der Frauen[4][5]

Platz Name Land  1   2   3   4   5   6   7   8   9  10 11 12 Punkte
1 Olga Rubzowa Sowjetunion Sowjetunion xx 0 1 1 1 ½ 1 1 1 1 1 1 9,5
2 Gertrude Schoißwohl Osterreich Österreich 1 xx 0 1 ½ 1 1 1 ½ 1 1 1 9,0
3 Lora Jakowlewa Sowjetunion Sowjetunion 0 1 xx ½ ½ ½ ½ ½ 1 1 1 1 7,5
4 Anita Zinn Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 0 0 ½ xx 0 1 ½ 1 1 1 1 1 7,0
5 Milica Milovanovic Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 0 ½ ½ 1 xx ½ ½ ½ ½ ½ 1 1 6,5
6 Jenny Bähnk Deutschland Deutschland ½ 0 ½ 0 ½ xx 1 ½ ½ 0 1 1 5,5
7 Juliane Hund Deutschland Deutschland 0 0 ½ ½ ½ 0 xx 0 1 1 1 1 5,5
8 Walentina Borissenko Sowjetunion Sowjetunion 0 0 ½ 0 ½ ½ 1 xx ½ ½ ½ 1 5,0
9 Gertrude Baumstark Rumänien Rumänien 0 ½ 0 0 ½ ½ 0 ½ xx ½ 1 1 4,5
10 R. Nilsson Schweden Schweden 0 0 0 0 ½ 1 0 ½ ½ xx 1 1 4,5
11 W. Nikonowa Sowjetunion Sowjetunion 0 0 0 0 0 0 0 ½ 0 0 xx 1 1,5
12 Milka Ljiljak Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 xx 0

Mit der sowjetischen Nationalmannschaft (Olga Rubzowa, Marta Schul, Luba Kristol und Ljudmila Belawenez)[6] erkämpfte Olga Rubzowa bei der 1. Fernschacholympiade der Frauen die Goldmedaille[7][8] vor der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland (Juliane Hund, Edith Mechelke, Elke Beyer und Rita Heigl). Bei der 2. Fernschacholympiade errang die sowjetische Mannschaft (Olga Rubzowa, Lora Jakowlewa, Marta Litinska, Ljudmila Belavenets) ebenfalls die Goldmedaille.[9]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rubzowa war von Beruf Gießerei-Ingenieurin. Sie war mit dem Schachmeister Abram Poljak verheiratet und hatte fünf Kinder. Ihre Tochter Jelena Abramowna (* 1947), die nach ihrer Heirat den Namen Fatalibekowa führte, wurde ebenfalls Schach-Großmeisterin.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Olga Rubzowa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 89.
  2. Olga Rubzowas Ergebnisse bei Schacholympiaden der Frauen auf olimpbase.org (englisch)
  3. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 76.
  4. Die Originaltabelle der 1. Fernschach-Weltmeisterschaft der Frauen schickte Hans Rabold am 9. November 1971 an Juliane Hund.
  5. 1. Fernschach-Weltmeisterschaft der Frauen Kreuztabelle und Abbildung der Teilnehmerinnen
  6. Originalbrief des Bundes deutscher Fernschachfreunde (BdF) an Juliane Hund, 1976
  7. ICCF - 1st CC LADIES OLYMPIAD FINAL, Tabelle der International Correspondence Chess Federation
  8. 1. Fernschach-Olympiade der Frauen / 1st Ladies Correspondence Chess Olympiad
  9. 2. Fernschach-Olympiade der Frauen / 2st Ladies Correspondence Chess Olympiad