Olmsteadit

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Olmsteadit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1974-034[1]

IMA-Symbol

Osd[2]

Chemische Formel KFe2(Nb,Ta)[O|PO4]2 · H2O
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Wasserhaltige Phosphate mit fremden Anionen
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VII/D.39
VII/D.39-010

8.DJ.05
42.07.11.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol orthorhombisch-pyramidal mm2
Raumgruppe Pb21m
Gitterparameter a = 7,512 Å; b = 10,00 Å; c = 6,492 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 1 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 3,31 bis 3,36
Spaltbarkeit gut nach {001} und {100}
Farbe schwarz, braun, rotbraun
Strichfarbe olivgrün
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Bitte ergänzen!
Radioaktivität kaum feststellbar
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,725 bis 1,765
nβ = 1,755 bis 1,775
nγ = 1,815 bis 1,835[3]
Doppelbrechung δ = 0,090[3]
Optischer Charakter zweiachsig positiv
Achsenwinkel 2V = 60°[3]
Pleochroismus blaugelb-gelb-braun

Olmsteadit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der allgemeinen chemischen Zusammensetzung KFe2(Nb,Ta)[O|PO4]2 · H2O und entwickelt meist kleine, langprismatische Kristalle von schwarzer, brauner bis rotbrauner Farbe.

Niob (Nb) und Tantal (Ta) sind im frei austauschbar, stehen jedoch immer im selben Stoffmengenverhältnis zu den restlichen Bestandteilen des Minerals.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral wurde 1973 von Milo Olmstead in der Typlokalität, dem Big Chief Quarry bei Glendale in der Nähe von Keystone (South Dakota), sowie von W. L. Roberts bei Custer ebenfalls in South Dakota gefunden. Es wurde nach Olmstead benannt.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale (9. Auflage) nach Strunz gehört der Olmsteadit in einer Gruppe mit Johnwalkit zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen“. Seit der neuen Strunz’schen Mineralsystematik ist diese Abteilung allerdings präziser auch nach der Größe der Kationen und dem Verhältnis Hydroxygruppe zu Kationenkomplex unterteilt und das Mineral nun in der Unterabteilung „Mit großen und mittelgroßen Kationen; (OH usw.) : RO4 = 1 : 1“ zu finden, wo er zusammen mit Johnwalkit, Gatumbait, Camgasit, Phosphofibrit, Jungit, Wycheproofit, Ercitit, Attikait und Mrázekit die unbenannte Gruppe „8.DJ.05“ bildet.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Olmsteadit in die Abteilung der „Hydratisierten Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen mit (AB)5(XO4)3Zq • x(H2O)“, wo er als mit Johnwalkerit die Olmsteadit-Gruppe bildet.[4]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olmsteadit bildet sich hydrothermal in Phosphatquellen vor allem in Pegmatiten. Es wird von Siderit und Quarz begleitet.

Neben der Typlokalität fand man Olmsteadit noch in zwei weiteren Minen in der Nähe von Keystone (South Carolina).

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olmsteadit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pb21m (Raumgruppen-Nr. 26, Stellung 5)Vorlage:Raumgruppe/26.5 mit den Gitterparametern a = 7,512 Å, b = 10,00 Å und c = 6,492 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Minerale

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. a b c Olmsteadit bei mindat.org
  4. Systematik der Minerale nach Dana bei webmineral.com

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6.
  • Paul B. Moore, Takaharu Araki, Anthony R. Kampf, Ian M. Steele: Olmsteadite, K2Fe2+2[Fe2+2(Nb,Ta)5+2O4(H2O)4(PO4)4], a new species, its crystal structure and relation to vauxite and montgomeryite. In: American Mineralogist. 1976, 61, S. 5–11 (pdf).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]