Osdag

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Osdag († 8. November 989[1]) war von 985 bis 989 Bischof von Hildesheim.

Er stammte wie sein Nachfolger wohl aus der Ricdagsippe. In seiner Amtszeit brach der Gandersheimer Streit aus, bei dem es um die Frage ging, ob Gandersheim zur Hildesheimer oder zur Mainzer Diözese gehören sollte, woraus sich die Rechte der jeweiligen Bischöfe ableiten. Auslöser des Streites war die Frage, wer die Kaisertochter Sophia, die Schwester Ottos III., einkleiden sollte. Diese wollte den Nonnenschleier nicht nur vom Hildesheimer Bischof Osdag empfangen und wandte sich an Willigis den Erzbischof von Mainz. Um sein Recht als Diözesanbischof zu verteidigen, ließ Osdag im Beisein Theophanus und des königlichen Kindes Ottos III. seinen Bischofsstuhl neben dem Altar aufstellen. Die drohende Eskalation des Streites konnte dadurch vermieden werden, dass die Einkleidung der Sophie beide Bischöfe vornehmen sollten, während die Einkleidung der übrigen Osdag alleine übernahm.

In der Reichspolitik trat Osdag wenig hervor.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leben des heiligen Bernward, Bischof von Hildesheim, verfasst von Thangmar (?). In: Lebensbeschreibungen einiger Bischöfe des 10.–12. Jahrhunderts (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Band 22). Übersetzt von Hatto Kallfelz. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1973, ISBN 3-534-01421-9, S. 263–361.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerd Althoff: Otto III. (= Gestalten des Mittelalters und der Renaissance). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1997, ISBN 3-89678-021-2, S. 57f.
  • Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Band 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 333 (Digitalisat).
  • Hans Goetting: Das Bistum Hildesheim: Teil 3: Die Hildesheimer Bischöfe von 815 bis 1221 (1227) (= Germania sacra. Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Hildesheim. Neue Folge, Bd. 20). de Gruyter, Berlin u. a. 1984, ISBN 3-11-010004-5, S. 156–163 (Digitalisat).

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. RI II,3 n. 1017i, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0989-11-00_2_0_2_3_0_307_1017i (Abgerufen am 14. Oktober 2016).
VorgängerAmtNachfolger
OthwinBischof von Hildesheim
985–989
Gerdag