Osnabrücker Bergrennen

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Übersichtskarte der Strecke

Das Internationale Osnabrücker ADAC Bergrennen ist eine Bergrennveranstaltung, die alljährlich am Uphöfer Berg in Borgloh, einem Ortsteil von Hilter am Teutoburger Wald im südlichen Landkreis Osnabrück stattfindet. Nach dem Austragungsort ist es umgangssprachlich auch als Borgloher Bergrennen bekannt.

Das Bergrennen wurde vom 4. bis 6. August 2017 zum 50. Mal ausgetragen. Es ist zurzeit das einzige Bergrennen Niedersachsens, seine Bergrennstrecke ist die zurzeit am weitesten nördlich gelegene in Deutschland.

Die temporäre, seit 1968 nahezu unveränderte Strecke am Uphöfer Berg hat eine Länge von 2,03 Kilometern und eine durchschnittliche Steigung von etwa 3,6 bis 3,7 Prozent (die durchschnittliche Steigung zwischen dem niedrigsten Punkt und dem höchsten Punkt (Ziel) der Strecke beträgt etwa 3,8 Prozent). Das Rennen wird unter der Aufsicht des MSC Osnabrück ausgetragen und ist Teil der Deutschen Bergmeisterschaft für Renn- und Tourenwagen, des DMSB-Bergpokals für Renn- und Tourenwagen, des KW Berg Cups, des NSU-Bergpokals, des Sportwagen Bergcups, des Classic-Berg-Cups, der ADAC Bergmeisterschaft Nordrhein, sowie der ADAC Meisterschaften Weser-Ems und Niedersachsen. Gelegentlich wird es auch zur Luxemburger Bergmeisterschaft gewertet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Mitte der 1960er Jahre suchte der MSC Osnabrück einen Ersatz für eine bis dahin ausgetragene, aber aufgrund des wachsenden Verkehrs der Nachkriegsjahre immer schwieriger zu veranstaltende Rallye-Rundfahrt um Osnabrück. Straßen, die für ein Rundstreckenrennen geeignet gewesen wären, konnten im Raum Osnabrück nicht gefunden werden, weshalb sich für ein Bergrennen entschieden wurde. Als Strecke wurde die vergleichsweise gering befahrene und einfach abzusperrende Landstraße zwischen Borgloh-Uphöfen und Bissendorf-Holte ausgewählt.[1]

Das erste Osnabrücker Bergrennen wurde 1968 mit 144 Teilnehmern vor etwa 7.000 Zuschauern ausgetragen. 1970, nach anderen Angaben 1974, verunglückte der Osnabrücker Heinz Brosch tödlich, als er gegen einen Baum prallte. Anfang der 1970er Jahre wurden die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Strecke verbessert. 1971 fuhren erstmals Formel-3-Fahrzeuge auf der knapp zwei Kilometer langen Strecke. Ende der 1970er-Jahre wurden schließlich doppelte Leitplanken als Streckenbegrenzung installiert. Der Versuch, Motorräder zum Bergrennen zuzulassen, musste hingegen aufgegeben werden. 1980 fuhren erstmals Formel-2-Fahrzeuge auf der Strecke. In den 1980er Jahren versuchten Naturschutzverbände, die Rennen wegen Umweltbelangen zu verhindern. Der MSC konnte jedoch eine Genehmigung der Bezirksregierung Weser-Ems erwirken.[1]

Mit der Zeit wurde das Teilnehmerfeld immer attraktiver. So starteten bekannte Rennfahrer wie Roland Asch und Timo Glock im Showprogramm der Veranstaltung, außerdem waren Formel-3000- und DTM-Fahrzeuge wie der Mercedes-Benz 190 vertreten.

2016 gewann der Italiener Christian Merli in seinem Osella FA 30 das Bergrennen vor Vorjahressieger Joel Volluz (Schweiz) und Václav Janik aus Tschechien. Merli stellte mit 51,232 Sekunden einen neuen Streckenrekord auf.[2]

2017 konnte Merli seinen eigenen Rekord aus dem Vorjahr nochmals unterbieten und gewann mit einer Zeit von 51,024 Sekunden auch das 50. Bergrennen.[3]

Auch dieser Rekord wurde schon ein Jahr später gebrochen, als der Franzose Sébastien Petit in 50,145 Sekunden in einem Norma M20FC das Bergrennen 2018 gewann.[4]

Beim Bergrennen 2022 brach erneut Christian Merli den allgemeinen Streckenrekord. Er fuhr schon im ersten Lauf eine Zeit von 49,817 Sekunden ein und errang später auch den Gesamtsieg.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Osnabrücker Bergrennen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Vereinsgeschichte. (PDF; 550 kB) In: msc-osnabrueck.de. Abgerufen am 6. August 2022.
  2. Carsten Kuhn: Italiener Merli feiert Sieg und Rekord beim Bergrennen. In: noz.de. 7. August 2016, abgerufen am 8. August 2016.
  3. Malte Schlaak, Daniel Bressler: Für den Rekord reichen zwei Läufe: Titelverteidiger Merli triumphiert beim 50. Bergrennen. In: noz.de. 6. August 2017, abgerufen am 7. August 2017.
  4. Malte Schlaack: Das schnellste Bergrennen aller Zeiten. In: noz.de. 5. August 2018, abgerufen am 6. August 2018.
  5. Peter Vorberg: Merli knackt Streckenrekord und gewinnt 54. Osnabrücker Bergrennen. In: noz.de. 7. August 2022, abgerufen am 8. August 2022.

Koordinaten: 52° 11′ 58,9″ N, 8° 12′ 16,2″ O