Osterwieck

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Wappen Deutschlandkarte
Osterwieck
Deutschlandkarte, Position der Stadt Osterwieck hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 58′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 51° 58′ N, 10° 43′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Harz
Höhe: 123 m ü. NHN
Fläche: 212,91 km2
Einwohner: 10.898 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 38835 (Berßel, Bühne, Deersheim, Hessen, Lüttgenrode, Osterode, Osterwieck, Rhoden, Schauen, Veltheim, Wülperode, Zilly),
38836 (Dardesheim, Rohrsheim)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 039421, 039422, 039426 (Rohrsheim, Veltheim am Fallstein), 039458Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: HZ, HBS, QLB, WR
Gemeindeschlüssel: 15 0 85 230
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 11
38835 Osterwieck
Website: www.stadt-osterwieck.de
Bürgermeister: Dirk Heinemann (SPD)
Lage der Stadt Osterwieck im Landkreis Harz
KarteBallenstedtBlankenburg (Harz)DitfurtFalkenstein/HarzGroß QuenstedtHalberstadtHarslebenHarzgerodeHederslebenHuyIlsenburg (Harz)NordharzOberharz am BrockenOsterwieckQuedlinburgSchwanebeckSelke-AueThaleWegelebenWernigerode
Karte
Osterwieck um 1641
Blick auf Osterwieck
Osterwieck, Luftaufnahme 2014
Rathaus von Osterwieck
Reichverzierte Hausfassaden in der Neukirchenstraße
Ehemaliges Brauhaus und Gasthaus „Zur Rose“ (1610)

Osterwieck ist eine Stadt im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Die Stadt liegt am Südhang des Großen Fallsteins und am rechten Ufer der Ilse.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der weithin tradierten offiziellen Legende zufolge wurde der Ort erstmals erwähnt, als Karl der Große 780 in seinen Feldzügen gegen die heidnischen Sachsen die Oker überschritt und „an dem Orte Saligenstede“[2] eine Kirche gründete. Diese erste Kirche soll dem heiligen Stephanus gewidmet gewesen sein und zum Sitz eines Missionszentrums geworden sein, zu dessen Leiter angeblich Hildegrim ernannt wurde. Hildegrim ist aber für 796 als Diakon bezeugt und wurde erst 803 Bischof von Chalons. Das Missionszentrum soll dann um 804 von Seligenstadt nach Halberstadt verlegt worden sein.

Neueren Forschungen zufolge beruht dieser Gründungsmythos auf den Gesta episcoporum Halberstadensium, deren Stufe „H“ während der letzten Jahre des Episkopats Bischof Hildewards verfasst wurde. Als Verfasser wird ein Hildeward naher Geistlicher angenommen, wobei es Indizien gibt, dass der Bischof möglicherweise selbst Anteil an den Chroniken hatte. Aus der Textanalyse geht hervor, dass die Darstellung des 10. Jahrhunderts auf den mündlich tradierten Erinnerungen der Bischöfe beruht, während es für das 8. und 9. Jahrhundert keine Überlieferungen gab und der Verfasser die Chronik ausschmückte, um die Bedeutung des Bistums Halberstadt zu überhöhen.[3]

974 gab Kaiser Otto II. dem Bistum „Münze und Zoll in Seligenstadt“. Die Urkunde vom 1. April 974 wurde zur Grundlage für die 1000-Jahr-Feier 1974. Otto II. verlieh dem Ort auch das Markt- und Verkehrsrecht (mercatus), ferner wurde er zur ältesten Münzstätte im Bistum Halberstadt. Zollfreiheit und das Recht, Zölle zu erheben, waren weitere bedeutende Privilegien. Der Ort wurde als Ostrewic,[2] dann als „gemeiniglich Asterwiek“ bezeichnet. Der neue Name tritt auf schriftlich erstmals 1073 in einem Brief des Erzbischofs Liemar von Bremen an die Bischöfe Hezilo von Hildesheim und Burchard II. von Halberstadt. Darin geht es um seine Fehde mit dem Bischof von Verden und Graf Hermann von Lüneburg.

Angeblich sei die Stadt 1511 fast völlig abgebrannt, doch gibt es hierzu keinerlei schriftliche Belege. In dem seit 1353 geführten Stadtbuch hat der Osterwiecker Stadtschreiber zwar eine große Wasserflut für das Jahr 1495 notiert, doch über einen verheerenden Brand von 1511 wird nicht berichtet. Anzunehmen ist, dass es zwar einzelne Brände gab, doch dass die Stadt niemals ganz abgebrannt ist. Viele der in der darauf folgenden Zeit errichteten Häuser überstanden aber die nachfolgenden Feuersbrünste, zuletzt 1844, als rund 30 Häuser vernichtet wurden. Der Kern der Innenstadt wurde bereits in den 1970er Jahren saniert: 100 Häuser standen unter Denkmalschutz, inzwischen ist die gesamte Stadt mit ihren insgesamt 400 Fachwerkhäusern geschützt. Neben der nur zehn Kilometer entfernten Partnerstadt Hornburg gehört die knapp 4000 Einwohner zählende Gemeinde heute zu den schönsten Fachwerkstädten Deutschlands. Die Stadt weist ein fast vollständig geschlossenes Innenstadtensemble sämtlicher niedersächsischer Fachwerkstile aus 500 Jahren auf: der Niedersächsische Stil bietet Flechtbänder und Schiffskehlen, zur Zeit der Renaissance waren neben lateinischen Versen unentwirrbare Zauberknoten, Runen und Lebensbäume die Mode. Dass die gemeinsame niedersächsische Fachwerkstradition verbindet, zeigt die offizielle Aufnahme von Osterwieck und Wernigerode in die Deutsche Fachwerkstraße, deren Verlauf bereits so bedeutende Orte wie Celle, Quedlinburg und Goslar einschloss.

Im 18. und 19. Jahrhundert spielte die Handschuhindustrie in Osterwieck eine große Rolle. Nach der Wende schlossen die meisten Betriebe ihre Tore, lediglich die Lackfarbenfabrik wird noch betrieben. Große Hoffnung verbindet sich jetzt mit dem Fremdenverkehr.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 2010 schlossen sich die sieben Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Osterwieck-Fallstein, die Gemeinden Aue-Fallstein, Berßel, Bühne, Lüttgenrode, Rhoden, Schauen, Wülperode, und die Stadt Osterwieck zur neuen Stadt Osterwieck zusammen.[4] Die früheren Gemeinden – bei Aue-Fallstein die Ortschaften dieser Gemeinde[5] – wurden zu Ortschaften von Osterwieck. Die Fläche der Stadt vergrößerte sich von 22,05 km² auf 212,67 km², die Einwohnerzahl von 3.735 auf 12.348 (Stand: 31. Dezember 2008).

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Aue-Fallstein 1. Januar 2010
Berßel 1. Januar 2010
Bühne 1. Januar 2010
Dardesheim 11. September 2003 Zusammenschluss mit sechs weiteren Gemeinden zu Aue-Fallstein
Dreirode 1. September 1990 Umbenennung in Wülperode
Deersheim 11. September 2003 Zusammenschluss mit sechs weiteren Gemeinden zu Aue-Fallstein
Göddeckenrode 1. Juli 1950 Zusammenschluss mit Suderode und Wülperode zu Dreirode
Hessen 11. September 2003 Zusammenschluss mit sechs weiteren Gemeinden zu Aue-Fallstein
Hoppenstedt 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Bühne
Lüttgenrode 1. Januar 2010
Osterode am Fallstein 11. September 2003 Zusammenschluss mit sechs weiteren Gemeinden zu Aue-Fallstein
Rhoden 1. Januar 2010
Rimbeck 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Bühne
Rohrsheim 11. September 2003 Zusammenschluss mit sechs weiteren Gemeinden zu Aue-Fallstein
Schauen 1. Januar 2010
Stötterlingen 1. Juli 1973 Eingemeindung nach Lütgenrode
Suderode 1. Juli 1950 Zusammenschluss mit Göddeckenrode und Wülperode zu Dreirode
Veltheim 11. September 2003 Zusammenschluss mit sechs weiteren Gemeinden zu Aue-Fallstein
Wülperode 1. Juli 1950
1. September 1990
1. Januar 2010
Zusammenschluss mit Göddeckenrode und Suderode zu Dreirode,
Umbenennung von Dreirode,
Eingemeindung nach Osterwieck
Zilly 11. September 2003 Zusammenschluss mit sechs weiteren Gemeinden zu Aue-Fallstein

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Jahr 1974 wird die Einwohnerzahl mit mehr als 5000 angegeben. Die nach Eingemeindungen 2010 angegebene Einwohnerzahl von 12.348 reduzierte sich bis 2019 auf 11.010.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtrat ist das höchste politische Gremium Osterwiecks und setzt sich seit der Stadtratswahl am 26. Mai 2019 wie folgt zusammen:

Stadtratswahl 2019 in Osterwieck[6]
Wahlbeteiligung: 58,8 % (2014: 44,35 %)
 %
50
40
30
20
10
0
21,8 %
9,2 %
7,8 %
7,5 %
4,6 %
48,0 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f Wählergruppen
Partei/Liste Sitze Fraktion
CDU 6 Fraktion 14
SPD 2 Fraktion 14
Die Linke 2 Freie Bürger
Grüne 1 Fallstein-Fraktion
AfD 1 fraktionslos
BUKO e. V. 3 Fraktion 14
WG Dardesheim 2 Fallstein-Fraktion
WG Deersheim 2 Fallstein-Fraktion
Aktive Bürger 1 Freie Bürger
BI Zilly 1 Freie Bürger
IGO 1 Fraktion 14
WG Berßel 1 Fraktion 14
WG Bühne 1 Fraktion 14
WG Rhoden 1 Freie Bürger
WG Veltheim 1 Fallstein-Fraktion

Die einzelnen Fraktionen haben folgende Stärke:

  • Fraktion 14 – 14 Sitze
  • Freie Bürger – 7 Sitze
  • Fallstein-Fraktion – 4 Sitze
  • fraktionslos – 1 Sitz
Sitzverteilung ab 2019 im Stadtrat Osterwieck
2
1
2
3
2
7
2
6
1
Insgesamt 26 Sitze
  • SPD: 2
  • Grüne: 1
  • Linke: 2
  • BUKO: 3
  • WG Dardesheim: 2
  • weitere Wählergruppen: 7
  • WG Deersheim: 2
  • CDU: 6
  • AfD: 1

Die starke Präsenz der Wählergemeinschaften lässt sich aus der Repräsentation der einzelnen Ortsteile erklären. Nahezu jede Ortschaft ist zur Wahl mit einer eigenen Liste angetreten, um so ein gewisses Mitspracherecht sicherzustellen.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Rücktritt der Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ wurde Dirk Heinemann (SPD) am 26. September 2021 mit 60,9 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang zum neuen Bürgermeister gewählt. Er trat das Amt am 1. Dezember 2021 an.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Farben der Stadt Osterwieck sind Silber (Weiß) und Rot.

Wappen der Stadt Osterwieck
Wappen der Stadt Osterwieck
Blasonierung:Geviert von Silber und Rot; belegt mit einer gefüllten Rose mit Butzen in verwechselten Tinkturen, Feld 2: sieben (3:2:1:1) silberne Sterne, Feld 3: sieben (2:3:2) silberne Sterne.“[8]

Das Wappen der neuen Stadt Osterwieck wurde am 18. März 2011 durch den Landkreis genehmigt.

Wappen des Ortsteils Osterwieck

Wappen des Ortsteils Osterwieck
Wappen des Ortsteils Osterwieck
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot; belegt mit einer besamten gefüllten Rose in verwechselten Tinkturen.“
Wappenbegründung: Das alte Bistum Halberstadt erhielt frühzeitig vom Kaiser den silber-rot gespaltenen Schild. In den Schild des Hochstifts Halberstadt, ihres Herrn, setzte die Stadt Osterwieck die Rose in verwechselten Tinkturen. Bereits ein Stadtsiegel des 14. Jahrhunderts enthält je eine fünfblättrige Rose (Heckenrose) links und rechts vom Heiligen Stephanus. Unter anderen sind im Jahre 1554 am alten Rathaus Wappendarstellungen mit der gespaltenen Rose im Schild angebracht. Seit 1820 wurde die Rose im Stadtsiegel verwendet.

Das Wappen wurde am 2. Mai 1997 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flagge ist rot-weiß (1:1) gestreift (Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Wappen der Einheitsgemeinde Stadt Osterwieck belegt.[9]

Flagge des Ortsteiles
Die Flagge ist rot-weiß (1:1) gestreift mit dem mittig aufgelegten Stadtwappen.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partnerschaften bestehen mit dem unmittelbar benachbarten, doch jahrzehntelang durch die Innerdeutsche Grenze getrennten Hornburg in Niedersachsen und den Gemeinden Ardouval, Les Grandes-Ventes, Lisses und Saint-Hellier in Frankreich. Die Jumelage mit Lisses wurde 1995 von Aue-Fallstein begründet, das 2010 zu Osterwieck kam.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Auflistung aller denkmalgeschützten Gebäude der Gemeinde finden sich in der Liste der Kulturdenkmale in Osterwieck, eine Auflistung der Bodendenkmale findet sich in der Liste der Bodendenkmale in Osterwieck.

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Heimatmuseum am Marktplatz befindet sich in dem ältesten Haus Osterwiecks. Es wurde erstmals 1265 erwähnt und im 15. Jahrhundert ausgebaut. Es diente lange als Rathaus. Die Sammlung enthält Abteilungen zur Geschichte der Stadt Osterwieck, angefangen bei prähistorischen Exponaten.

Gedenkstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Altar von St. Stephani von 1484
  • Die heutige Kirche St. Stephani ist neben der kleineren Nikolaikirche eine der beiden ältesten Kirchen von Osterwieck. Sie war stark verfallen, wurde aber nach umfangreicher Renovierung neu eröffnet. Ihre beiden 53 und 54 Meter hohen Türme stammen aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Turmspitzen wurden im 16. Jahrhundert hinzugefügt; die Türme wurden 1983 neu mit Schiefer gedeckt. Das Westwerk der Kirche ist romanischen Ursprungs, während der Chor noch im Jahr vor der Reformation, 1516, umgebaut wurde. Dazwischen liegt das Langhaus, dessen Vorgänger, durch Hochwasser und Alter baufällig geworden, 1552–1557 erneuert wurde. Dabei gelang es den Baumeistern, Chor und Altar im katholischen Charakter zu belassen, während die Halle im Stil der Reformation gehalten ist. St. Stephani ist damit der erste reformatorische Stadtkirchenbau. Die benachbarte Hornburger Kirche ist jünger und für die Wolfenbütteler Hauptkirche war das Kirchenschiff von Osterwieck sogar Vorbild. In die Arkadenbögen eingearbeitet, findet man 240 Reliefs aus Sandstein, die vom ungeheuren Selbstbewusstsein der Familien, Handwerker und Zünfte zeugen, welche sich dort verewigen ließen. Neben den auffälligen Schmucksteinen gibt es ungewöhnliche Zeichen und Zinken in den normalen Mauersteinen. Solche Gravuren brachten Steinmetze an, um für ihre Arbeit zu werben. Es besteht seit 1990 ein Kirchenbauverein, der eine umfassende Renovierung der Kirche vornahm.
  • Die Kirche St. Nikolai stammt ebenfalls aus der Romanik. Sie befindet sich an der Nikolaikirchgasse und gehört ebenso wie St. Stephani zum evangelisch-lutherischen Kirchspiel Osterwieck im Kirchenkreis Halberstadt.[10]

Weitere Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Historische Altstadt mit Gebäuden aus Gotik, Renaissance, Klassizismus und in niedersächsischem Fachwerkstil. Zahlreiche Gebäude wurden saniert.
  • Die einzige noch vollständige Hofanlage inmitten der Stadt ist der Schäferhof, der nach einer Balkeninschrift auf 1527 zurückgeht. Inzwischen ist man allerdings der Meinung, dass das benachbarte Hochständerhaus um etliches älter sein könnte und möglicherweise das älteste Haus der Stadt ist. Im Schäferhof steht ein Taubenturm von 1704.
  • Der Bunte Hof in der Rössingstraße 5 wurde von 1579 bis 1582 durch Ludolph I. von Rössing errichtet[11], dessen Familie dort bereits seit Mitte des 15. Jahrhunderts Grundbesitz hatte. Er blieb bis 1847 im Besitz der Freiherren von Rössing.[12] Heute ist nur noch der Südflügel erhalten. Wohl an diesem Ort hat sich um 1070 der bayerische Herzog Otto von Northeim im Sachsenkrieg mit sächsischen Edelleuten gegen König Heinrich IV. verbündet.
  • Der Ortsteil Zilly wird durch eine spätmittelalterliche Burganlage sowie mehrere Großbauernhöfe geprägt.
  • Für die Geschichte des Ortsteiles Hessen ist das Schloss Hessen von großer Bedeutung. Seine Blütezeit erlebte es unter Heinrich Julius, seit 1589 Herzog zu Braunschweig-Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel.
  • Im Ortsteil Berßel befindet sich ein altes Rittergut.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osterwieck verfügt über drei Grundschulen, eine Sekundarschule und ein Gymnasium:

  • Grundschule Bühne
  • Grundschule „Sonnenklee“ Osterwieck
  • Grundschule Hessen
  • Sekundarschule Thomas Mann (im Ortsteil Dardesheim)
  • Fallstein-Gymnasium

Kinderbetreuung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferner verfügt die Stadt Osterwieck über viele Kinderbetreuungseinrichtungen

  • Kita „Kleine Strolche“ Wülperode
  • Kita „Abenteuerland“ Deersheim
  • Kita „Fallsteinzwerge“ Rhoden
  • Kita „Hollerbusch“ Hessen
  • Kita „Ilsespatzen“ Bühne
  • Kita „Lütti’s Rasselbande“ Lüttgenrode
  • Kita „Märchenburg“ Zilly
  • Kita „Rohrspatzen“ Rohrsheim
  • Kita „Sonnenschein“ Berßel
  • Kita „Zwergenklus“ Dardesheim
  • Kita „Kinderland am Langenkamp“ Osterwieck
  • AWO Kita Schauen
  • AWO Kita „Kinderhaus an der Ilse“ Osterwieck

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Schwerpunkt der Wirtschaft bilden Metallverarbeitung, Maschinenbau, chemische Industrie sowie regenerative Elektrizitätserzeugung.

Zu den größten und bekanntesten Unternehmen zählen Gleitlager und Metallverarbeitung GmbH, Ramme-Elektro-Maschinen-Bau GmbH, Reinstmetalle Osterwieck (Recylex), Alstab Oberflächentechnik GmbH, Lankwitzer Lackfabrik GmbH, Göschl Metallbau GmbH, Bio-Geflügelhof Deersheim, Borek Kommunikation sowie der Windpark Druiberg.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über keinen Bahnanschluss mehr. Die Bahnstrecke Wasserleben–Börßum wurde einst durch die deutsche Teilung unterbrochen und nur noch östlich der Grenze bedient. Im Stadtgebiet von Osterwieck befanden sich die Bahnhöfe Osterwieck, Osterwieck West, Stötterlingen und Hoppenstedt. Der Personenverkehr auf dem Teilstück bis Osterwieck West wurde zum 28. September 2002 stillgelegt, die Trasse ist noch erhalten.

Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Bahn-Bus-Landesnetz Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindung führt durch Osterwieck:

Zudem ist Osterwieck ein Verkehrsknoten im Busnetz der Harzer Verkehrsbetriebe.

Westlich und südlich von Osterwieck verläuft die A 36, die über die Anschlussstellen Vienenburg-Ost, Abbenrode oder Stapelburg zu erreichen ist. Die Ortschaften der Gemeinde werden durch die L87, L88 und L89 erschlossen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Osterwieck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2022 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. a b Gemeindebroschüre, abgerufen am 20. Mai 2013
  3. Christof Römer: Anfang in Halberstadt, nicht in Osterwieck. Zur Erfindung einer Gründungsgeschichte eines Bistums. Hrsg.: Bernd Feicke, Jörg Brückner (= Harz-Zeitschrift. 67. Jahrgang = 148. Jahrgang der Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde). Lukas, Berlin/Wernigerode 2015, ISBN 978-3-86732-222-5, S. 13–26.
  4. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  6. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Gemeinderatswahlen 2019: Stadt Osterwieck, abgerufen am 3. November 2019
  7. Dirk Heinemann (SPD) wird Bürgermeister von Osterwieck. MDR, 27. September 2021, abgerufen am 2. Dezember 2021 (deutsch).
  8. Amtsblatt des Landkreises, Nr. 4/2011 Seite 14.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kreis-hz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  9. Amtsblatt des Landkreises Nr. 4/2011 Seite 14@1@2Vorlage:Toter Link/www.kreis-hz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  10. St. Nikolai ekmd.de, abgerufen am 1. Juli 2019
  11. Zur Geschichte des Bunten Hofs in Osterwieck
  12. Bunter Hof Osterwieck