Otto Hunte

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Otto Joachim Gottlieb Hunte (* 9. Januar 1881 in Hamburg; † 28. Dezember 1960 in Potsdam) war ein deutscher Filmarchitekt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er studierte in Hamburg Architektur und Malerei und war bis 1918 als Maler tätig. Ab 1919 war er bei der Produktionsgesellschaft von Joe May als Kostüm- und Bühnenbildner beschäftigt. Er entwarf die Kostüme für die Zweiteiler Die Spinnen (1919) und Das indische Grabmal (1921) und gestaltete gemeinsam mit Karl Vollbrecht, Martin Jacoby-Boy und Erich Kettelhut die Filmsets der Abenteuerfilmreihe Die Herrin der Welt (1919).

In den 1920er Jahren arbeitete er gemeinsam mit den Kollegen Erich Kettelhut, Karl Vollbrecht, Emil Hasler und Victor Trivas. Hunte zeichnet für die Bauten der meisten Filme Fritz Langs in Deutschland mitverantwortlich. Ausgehend vom expressionistischen Stil, insbesondere der Licht-Schatten-Gestaltung, fand er mehr und mehr zu dem filmischen Stoff adäquaten Raumgestaltungen. Seine wichtigste Arbeit waren die Bauten zu Metropolis (1926). Er war der Leiter des Teams. Mit Erich Kettelhut und Karl Vollbrecht schuf er Bilder die heute noch die Architekturdiskussion beeinflussen.

Ebenso wie Karl Vollbrecht war Otto Hunte in der Zeit des Nationalsozialismus neben Unterhaltungsfilmen an der Herstellung von Veit Harlans Jud Süß (1940) beteiligt. Nach dem Krieg arbeitete er kurz bei der DEFA und zog sich 1947 von der Filmarbeit zurück.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfons Maria Arns, Hans-Peter Reichmann (Red.): Otto Hunte – Architekt für den Film. Frankfurt am Main: Deutsches Filmmuseum 1996 (Kinematograph, Nr. 10), Begleitband zur Ausstellung. ISBN 978-3-88799-051-0.
  • Alfons Maria Arns: Der Alchemist von Babelsberg. Otto Hunte, Film-Architekt. In: Otto Hunte – Architekt für den Film. Frankfurt am Main 1996, S. 8–31, ISBN 978-3-88799-051-0.
  • Alfons Maria Arns: Fluchtpunkt Antisemitismus. Die Organisation des Architekturraums in Otto Huntes Entwürfen zu Jud Süß (1940). In: Otto Hunte – Architekt für den Film. Frankfurt am Main 1996. S. 82–103, ISBN 978-3-88799-051-0.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 108 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]