Píratar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Píratar
Piratenpartei
Partei­vorsitzender Jón Þór Ólafsson[1]
Gründung 24. November 2012
Hauptsitz Fiskislóð 31, 101
Reykjavík
Ausrichtung Piratenpolitik
Direkte Demokratie
Farbe(n) Lila 
Jugendorganisation Ungir Píratar
Sitze Althing
6 / 63 (9,5 %)
Mitglieder­zahl 1.443 (2015)
Europapartei Europäische Piratenpartei
Website www.piratar.is

Píratar (Parteibuchstabe seit 2016: P, vorher Þ) ist die isländische Piratenpartei.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Partei wurde am 24. November 2012 nach einer mehrmonatigen Vorbereitungsphase[2] in Reykjavík gegründet. Erste Präsidentin war Birgitta Jónsdóttir, ehemalige WikiLeaks-Sprecherin und seit 2009 für die Bürgerbewegung Abgeordnete im isländischen Parlament Althing.[3] Zu den Gründern zählten daneben der Geschäftsführer der Isländischen Initiative zu modernen Medien (IMMI), Smári McCarthy sowie der ehemalige Sprecher von OpenLeaks, Herbert Snorrason.[4]

Die Partei erhielt bei ihrem erstmaligen Antreten zu der Parlamentswahl in Island 2013 5,1 Prozent der Stimmen, sie eroberte damit drei Sitze im Althing. Im März 2015 wurde sie erstmals in einer Wahlumfrage stärkste Partei.[5] Bei der vorgezogenen Parlamentswahl 2016 erhielt sie 14,5 Prozent und zehn Sitze,[6] bei der ebenfalls vorgezogenen Parlamentswahl 2017 sanken der Stimmenanteil auf 9,2 % und die Zahl der Sitze auf 6.[7] Durch den Wechsel von Andrés Ingi Jónsson (vormals Links-Grüne Bewegung, dann fraktionslos) zu den Píratar im Februar 2021 erhielt die Partei einen weiteren Sitz.[8] Nach der Parlamentswahl vom 25. September 2021 hat die Partei mit einem Stimmenanteil von 8,6 % wiederum 6 Sitze inne.[9]

Am 20. April 2015 stimmte die Partei mit überwältigender Mehrheit für einen Austritt von Pirate Parties International (PPI). Ein Mitglied der Exekutive, Arnaldur Sigurðarson, meldete einen Stimmenanteil von 96,56 % zugunsten des Austritts, und fügte hinzu: „Die PPI war ziemlich nutzlos, wenn es um Ziele ging, die die internationale Zusammenarbeit zwischen Piratenparteien fördern sollten.“[10]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorstand besteht aus sieben Mitgliedern. Dabei soll die Präsidentin als Vorsitzende des Vorstands dennoch als „Gleiche unter Gleichen“ angesehen werden. Zwei Vorstandsmitglieder werden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, die vier weiteren wurden mittels übertragbarer Einzelstimmgebung gewählt.[11] Der Vorstand amtiert jeweils ein Jahr.

Parteivorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorfeldorganisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 20. August 2013 wurde die Jugendorganisation Ungir Píratar gegründet.[18] Dieser können Personen im Alter von 15 bis 30 Jahren beitreten.[19] Die Ungir Piratar sind Mitglied der europäischen Jugendorganisation Young Pirates of Europe.

Daneben bestehen mit Píratar 60+ eine Seniorenvertretung und mit Hinsegin Píratar eine Vertretung der Queer-Piraten.

Programm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrem Programm setzt sich die Partei unter anderem für folgende Punkte ein:[20]

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Wappen Islands

Das Logo der Partei setzt sich zusammen aus dem internationalen Logo der Piratenpartei, ergänzt um einen weißen Umriss des Dorschs, der sich auf dem ehemaligen Wappen Islands während der Zeit unter dänischer Herrschaft vom 16. Jahrhundert bis 1903 befand.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Píratar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Jón Þór Ólafsson. Althingi, 31. Januar 2022, abgerufen am 26. November 2023 (isländisch).
  2. Reinhard Wolff: Piratenpartei in Island geplant: Mit Intuition die Welt verändern. Die Tageszeitung, 30. Juli 2012, abgerufen am 4. April 2016.
  3. Grapevine Pirate Party Of Iceland Officially Established (englisch) (Memento vom 17. September 2013 im Internet Archive)
  4. Kirsten O'Brien: Party Like A Pirate. The Reykjavík Grapevine, 23. November 2012, archiviert vom Original am 19. April 2014; abgerufen am 4. April 2016 (englisch).
  5. The Pirates are now Iceland's most popular political party. Iceland Monitor, 19. März 2015, abgerufen am 4. April 2016 (englisch).
  6. Icelandic parliamentary election - 2016. In: icelandmonitor.mbl.is. Abgerufen am 30. Oktober 2016.
  7. Kosningavakan 2017. In: ruv.is. Ríkisútvarpið, 29. Oktober 2017, abgerufen am 29. Oktober 2017 (isländisch).
  8. Alexander Elliott: Andrés Ingi joins Pirates. In: ruv.is. Ríkisútvarpið, 11. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021 (englisch).
  9. Úrslit Alþingiskosninga í september 2021. In: mbl.is. Morgunblaðið, 26. September 2021, abgerufen am 28. Oktober 2021 (isländisch).
  10. Andrew Reitemeyer: Icelandic Pirates: PPIS Vote to Leave PPI and Birgitta only Politician to increase in Trust. In: PirateTimes. 20. April 2015, abgerufen am 29. Oktober 2017 (englisch).
  11. Pirate Times Iceland has a Pirate Party
  12. Birgitta Jónsdóttir. Althingi, abgerufen am 1. Juni 2016 (englisch).
  13. Helgi Hrafn Gunnarsson. Althingi, abgerufen am 1. Juni 2016 (englisch).
  14. Þórhildur Sunna Ævarsdóttir. Althingi, abgerufen am 4. Dezember 2016.
  15. Halldóra Mogensen. Althingi, 11. September 2018, abgerufen am 28. Oktober 2018 (isländisch).
  16. Björn Leví Gunnarsson. Althingi, 28. August 2019, abgerufen am 21. November 2019 (isländisch).
  17. Smári McCarthy. Althingi, 14. Oktober 2020, abgerufen am 25. Dezember 2020 (isländisch).
  18. http://www.ruv.is/frett/stofna-unglidahreyfingu-pirata
  19. http://piratetimes.net/icelandic-pirates-found-a-youth-wing/
  20. Grunnstefna Píratar (Isländisch)