Pagani Zonda

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Pagani
Zonda C12
Zonda C12
Zonda C12
Zonda
Produktionszeitraum: 1999–2011, 2013, 2017
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé, Roadster
Motoren: Ottomotoren:
6,0–7,3 Liter
(290–588 kW)
Länge: 4395 mm
Breite: 2055 mm
Höhe: 1151 mm
Radstand: 2728 mm
Leergewicht: 1070–1350 kg
Nachfolgemodell Pagani Huayra
Heckansicht, Zonda C12 S, 1999

Der Pagani Zonda C12 ist ein vom italienischen Sportwagenhersteller Pagani von 1999 bis 2017 gebauter Supersportwagen. Insgesamt wurden ca. 130 Exemplare gebaut und verkauft. Der Name Zonda bezieht sich auf den argentinischen Föhnwind Zonda. Nachfolger ist der im März 2011 auf dem Genfer Auto-Salon präsentierte Pagani Huayra.

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraum eines Zonda C12 F

Der Pagani Zonda C12 ist ein zweisitziges Mittelmotorcoupé bzw. -cabriolet. Die Karosserie besteht zu großen Teilen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). An der ersten Entwicklung war der frühere Formel-1-Fahrer Juan Manuel Fangio beteiligt. Deshalb sollte der Wagen zunächst nach Fangio in „Pagani Fangio F1“ benannt werden, doch nach dem Tod des Rennfahrers 1995 wurden diese Pläne verworfen. Mit einer späteren Modellversion, dem Zonda C12 F, wurde diese Idee andeutungsweise wieder aufgegriffen.

Dieser Wagen gehörte zu den exklusivsten Fahrzeugen auf dem Markt, der Grundpreis lag bei zirka 600.000 Euro, die jährliche Kapazität bei nur 17 Fahrzeugen. Mercedes-Benz hatte 100 Exemplare der V12-Motoren des Typs M 297 zugesagt. Schlussendlich wurden 158 Zonda hergestellt.[1]

Modellvarianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zonda C12[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der C12 debütierte 1999 beim Genfer Auto-Salon. Er wurde angetrieben von einem Mercedes-AMG 6,0-l-V12-Motor mit 290 kW/394 PS und erreichte damit Spitzengeschwindigkeiten von über 290 km/h. Vom C12 wurden fünf Coupés zwischen 1999 und 2002 gebaut, eines davon für Crash-Tests, eines als Showcar. Die restlichen drei wurden an Kunden ausgeliefert.

Zonda C12 S[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim im Jahr 2000 vorgestellten C12 S wurde der Hubraum vergrößert auf nun 7,0 l und die Leistung gesteigert auf 404 kW (550 PS). Zudem wurde die Aerodynamik verbessert, indem die Nase verlängert und Flaps am Heck angebracht wurden. Vom C12 S wurden insgesamt 15 Coupés gebaut.

AMG-Motor mit 7,3 L Hubraum

Zonda C12 S 7.3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zonda C12 S 7.3 hat, wie im Namen angedeutet, einen auf 7291 cm³ vergrößerten Hubraum und eine Leistung von 408 kW (555 PS). Damit erreichen das Coupé und der erstmals erhältliche Roadster eine Beschleunigung von 0–100 km/h in nur 3,7 s und eine Höchstgeschwindigkeit von zirka 340 km/h. Der S 7.3 hat zudem eine Antriebsschlupfregelung bekommen. Der Zonda C12 S 7.3 Roadster wurde auf 25 Stück limitiert.

Zonda C12 F[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pagani Zonda C12 F, 2005[2]

Vorgestellt wurde der Zonda C12 F, teilweise auch nur Zonda F, auf dem Genfer Salon 2005.[2] Bei diesem Modell wurde die Leistung nochmals auf nun 443 kW (602 PS) gesteigert, im gesamten Drehzahlbereich von zirka 2000/min bis zirka 7000/min liegt ein Drehmoment von über 600 Nm an, das Drehmomentmaximum liegt mit 760 Nm bei 4000/min. Der Sprint von 0–100 km/h dauert 3,6 s, von 0–200 in 9,8 s, die Höchstgeschwindigkeit beträgt mehr als 345 km/h. Der -Wert der Version mit durchgehendem Heckflügel beträgt 0,358[3] Aus einer Geschwindigkeit von 200 km/h kommt er in 4,4 Sekunden zum Stehen. Die leistungsgesteigerte Clubsportversion erreicht 478 kW (650 PS) und ein maximales Drehmoment von 780 Nm. Das „F“ steht für „Fangio“ und ist eine Hommage an Juan Manuel Fangio.[2] Außer der Technik wurde auch das Aussehen des Pagani Zonda C12 F überarbeitet, so dass über 60 % der Teile des Autos neu sind. Auf dem Genfer Autosalon 2006 wurde das „Sondermodell“ Zonda C12 F Roadster gezeigt.[4] Das Fahrzeug wurde auf 15 Einheiten limitiert.

Sondermodelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zonda R[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zonda R, 2009

Rennstreckenversion ohne Straßenzulassung, die auf 15 Stück limitiert wurde. 2007 wurde sie zunächst als Modell vorgestellt,[5] im Februar 2009 als fahrbereites Fahrzeug.[6] Für die Karosserie wurde erstmals Carbontitan-Verbundmaterial eingesetzt.[7][8] Das Getriebegehäuse besteht aus Magnesium. Das Leergewicht beträgt lediglich 1070 kg.[6] Er hat eine Motorsport-Traktionskontrolle und Renn-ABS von Bosch mit 12 Einstellungen.[9] Anfang Juli 2010 wurde mit dem Zonda R der Nordschleifen-Rundenrekord des Ferrari 599XX mit 6.47 Minuten um elf Sekunden unterboten.[10]

Zonda Cinque[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zonda Roadster

Der 2008 präsentierte Zonda Cinque ist die straßentaugliche Version des Zonda R. Das Modell Cinque war dabei auf nur fünf Exemplare limitiert, die speziell für den in Hongkong ansässigen Händler SPS Automotive Performance gefertigt wurden. Wie bereits in den Vorgängermodellen wird der Zonda Cinque auch von einem Mercedes-AMG-V12-Motor angetrieben, dieser leistet 499 kW (678 PS). Bei einem Gesamtgewicht von zirka 1210 kg beschleunigt er den Zonda von 0–100 km/h in 3,4 s. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 350 km/h. Der Zonda Cinque ist der erste Zonda mit einer sequentiellen Schaltung. Diese ist mit Schaltwippen am Lenkrad oder mit dem Schalthebel zu bedienen. Der Zonda Cinque Roadster ist grundsätzlich technisch identisch mit dem Zonda Cinque, hat aber aufgrund des entfallenen Daches ein eigens entwickeltes Chassis.[11] Er ist ebenfalls auf fünf Exemplare limitiert.

Zonda Uno[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Pagani Zonda Uno ist ein auf dem Zonda F basierendes Sondermodell, welches von Ana Al Thani, einem Mitglied der katarischen Königsfamilie, in Auftrag gegeben wurde. Besonderes Merkmal des Uno ist seine türkisfarbene Lackierung, welche für Al-Thanis Sportwagensammlung typisch ist. Des Weiteren wurden für die Karosserie diverse Elemente des Zonda Cinque und Zonda R verwendet. Bereits Anfang 2011, nur ein Jahr nachdem Ana Al-Thani den Wagen erhielt, wurde der Zonda Uno für 1,7 Millionen € zum Verkauf angeboten.[12]

Zonda Tricolore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2010 wurde der Pagani Zonda Tricolore speziell zum 50. Geburtstag der Kunstflugstaffel der italienischen Luftwaffe Frecce Tricolori aufgelegt. Der Tricolore basiert, genau wie der Cinque, auf dem Zonda R. Die Leistung liegt hier bei ca. 492 kW (670 PS). Äußerlich unterscheidet er sich kaum von anderen Zondas, die Unterschiede liegen in der blau lackierten Karosserie, den gold lackierten Rädern mit Zentralverschluss und dem LED-Tagfahrlicht in der Frontschürze sowie den italienischen Nationalfarben auf der Motorhaube und den Spiegelgehäusen. Insgesamt wurden drei Fahrzeuge hergestellt.

Zonda Revolucion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Zonda Revolucion präsentierte Pagani im Jahr 2013 eine weitere Version des Zonda. Der V12-Motor des Zonda Revolucion leistet 588 kW (800 PS) und ein maximales Drehmoment von 730 Nm. Wegen des leichteren Monocoques aus KFK und Titan und der CFK-Karosserie, wiegt das Fahrzeug 1070 kg. Der Revolucion war auf 5 Exemplare limitiert und kostete 2,2 Mio. Euro zuzüglich Steuern. Die Fahrzeuge waren bei der Präsentation bereits alle verkauft.[13]

Zonda HP Barchetta[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pagani Zonda HP Barchetta, 2018

Der Zonda HP Barchetta wurde im August 2017 in Pebble Beach auf dem Concours d’Elegance präsentiert und ist auf drei Einheiten limitiert. Dabei handelt es sich um eine Variante des Zonda Roadster, jedoch mit verkürzter Frontscheibe. Der Barchetta verfügt über kein Dach.[14]

Rennversionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zonda C12 GR von Rock Media auf dem Hockenheimring, 2014

Der C12 GR ist eine auf dem ursprünglichen C12 basierende Rennsportversion, die 2003 beim 12-Stunden-Rennen von Sebring und dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans in der GTS-Klasse an den Start ging, in beiden Rennen aber mit technischen Defekten ausfiel. Der Hubraum des vom amerikanischen Rennteam Carsport America eingesetzten Fahrzeugs betrug 6000 cm³. Danach tauchte der Wagen bis 2008 unregelmäßig bei den Vortests der FIA-GT-Meisterschaft auf. Trotz mehrfacher Nennung des Teams Rock Media Motors zwischen 2006 und 2008 nahm der Wagen an keinem Meisterschaftslauf teil. Zudem wurde die Nennung beim Rennen im August 2007 auf dem Automotodrom Brno vom Organisator ausgeschlossen, da dem C12 GR das nötige Homologationsblatt fehlte.

Auf dem 2007er Autosalon in Genf präsentierte man die R-Version (Racing) des Pagani Zonda als 1/4-Modell. Es ist eine weiterentwickelte, nicht straßenzugelassene Version des Zonda C12 F. Er kostet zirka 1.200.000 € zuzüglich Steuern. Der 6,0-l-V12-Motor aus dem Mercedes-Benz CLK GTR bringt 551 kW (750 PS) auf dem Prüfstand. Die flache Karosserie wird den Angaben zufolge aus Leichtbau-Materialien wie kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff („Carbon“) bestehen. Um das Fahrzeug bei hohem Tempo auf der Piste zu halten, erhält es Aerodynamik-Komponenten wie ein Formel-1-Fahrzeug: Der Unterboden ist verkleidet, am Heck sorgen ein Diffusor und ein verstellbarer Flügel für Abtrieb.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zonda C12 Zonda C12 S Zonda C12 S 7.3 Zonda C12 S7.3 Roadster Zonda F Zonda Roadster F Zonda R Zonda Cinque Zonda Cinque Roadster Zonda Revolucion
Baujahr 1999 2002 2003 2005 2006 2009 2013
Motor V12 hinten längs
Hubraum 5987 cm³ 7010 cm³ 7291 cm³ 5987 cm³ 7291 cm³ 5987 cm³
Leistung bei 1/min 290 kW (394 PS)/5200 404 kW (550 PS)/5500 408 kW (555 PS)/5900 443 kW (602 PS)/6150 478 kW (650 PS)/6200 552 kW (750 PS)/7500 498 kW (678 PS)/6400 588 kW (800 PS)/8000
Drehmoment bei 1/min 570 Nm/3800 750 Nm/4100 750 Nm/4050 760 Nm/4000 780 Nm/4000 710 Nm/5700 780 Nm/4000 730 Nm/5800
Antrieb Hinterrad
Getriebe 6-Gang manuell 6-Gang sequentiell
Reifen v/h 255/40 ZR18 / 345/35 ZR18 255/35 ZR19 / 345/30 ZR19 255/35 ZR19 / 335/30 ZR20
Leergewicht 1350 kg 1280 kg 1350 kg 1230 kg 1070 kg 1210 kg 1070 kg
Vmax 298 km/h 335 km/h 345 km/h > 345 km/h > 350 km/h 350 km/h > 350 km/h
0–100 km/h 3,9 s 3,8 s 3,7 s 3,6 s 3,5 s 2,7 s 3,4 s 2,7 s

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pagani Zonda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Gebhardt: Pagani Huayra Roadster BC: 12 Zylinder, 802 PS, 350 km/h. In: auto-motor-und-sport.de. 28. Dezember 2021, abgerufen am 26. November 2023.
  2. a b c Pagani Zonda F: Im Namen des Windes. In: Spiegel Online. 16. Februar 2005, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  3. Horst von Saurma: Pagani Zonda F im Supertest: Test des Pagani Zonda F auf der Nordschleife. In: auto-motor-und-sport.de. 7. Februar 2010, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  4. Fabian Grass: Ultimative Rakete: Unterwegs im Pagani Zonda Roadster F. In: de.motor1.com. 13. September 2006, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  5. Jeff Perez: 50 Fastest Cars In The World, Pagani Zonda R. In: motor1.com. 14. Dezember 2020, abgerufen am 1. Dezember 2023 (englisch).
  6. a b Christian Brinkmann: Pagani Zonda R: Die kompromisslose Rennversion in voller Größe. In: speedheads.de. 8. Februar 2009, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  7. Zahari Mladenov: Pagani Zonda R. In: automobilesreview.com. 10. Dezember 2008, abgerufen am 1. Dezember 2023 (englisch).
  8. Franekstein: Carbotanium. The Zonda R's heritage. In: carthrottle.com. 8. März 2016, abgerufen am 1. Dezember 2023 (englisch).
  9. Pagani Zonda R. In: carpassion.com. 25. Juni 2009, abgerufen am 26. November 2023.
  10. Pagani Zonda R - Rundenzeiten-Rekordfahrt Nürburgring: Zonda schlägt Ferrari auf der Nordschleife. In: auto-motor-und-sport.de, Sport Auto. 2. Juli 2010, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  11. Christian Brinkmann: Pagani Zonda Cinque Roadster: Der offene Rennwagen für die Straße. In: speedheads.de. 7. Juli 2009, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  12. Alina Moore: 2010 Pagani Zonda Uno. In: topspeed.com. 28. Mai 2010, abgerufen am 1. Dezember 2023 (englisch).
  13. Pagani Zonda Revolucion. auto-motor-und-sport.de, 5. Juni 2013, abgerufen am 19. Juni 2013.
  14. Wirklich der letzte Zonda? auto-motor-und-sport.de, 21. August 2017, abgerufen am 22. August 2017.