Pain & Gain

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Film
Titel Pain & Gain
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2013
Länge 129 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Michael Bay
Drehbuch
Produktion
Musik Steve Jablonsky
Kamera Ben Seresin
Schnitt
Besetzung
Synchronisation

Pain & Gain ist eine US-amerikanische Action-Komödie von Michael Bay aus dem Jahr 2013. Die Hauptrollen übernahmen Mark Wahlberg, Dwayne Johnson und Anthony Mackie. Der auf wahren Begebenheiten basierende Film handelt von den Verbrechen einer Bande Bodybuilder, wobei sich die Handlung weitgehend an einer Artikelserie von Pete Collins in der Miami New Times aus dem Jahr 1999 orientiert.[2] Der Titel bezieht sich das umstrittene Bodybuilder-Dogma englisch no pain, no gain ‚kein Erfolg ohne Schmerz‘.

Der Film hatte am 11. April 2013 in Miami, Florida, dem Haupthandlungsort, Weltpremiere und startete in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 22. August 2013 in den Kinos.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daniel „Danny“ Lugo ist ein wegen Betrugs verurteilter Personal Trainer bei Sun Gym. Nach einem Coaching sieht er sich zu mehr berufen und will mit seinem gedopten Kumpanen Adrian Doorbal den Unternehmer Victor Kershaw, einen seiner Kunden, um dessen gesamtes Vermögen erleichtern. Zum Team stößt auch der aus dem Gefängnis entlassene und bekehrte Paul Doyle.

Erste Entführungsversuche schlagen durch Dummheiten fehl, bis es dem Trio schließlich doch gelingt, Kershaw zu kidnappen. Als Kershaw Danny trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erkennt, zwingen sie ihn, falsche Angaben zu machen, damit sein Verschwinden keinen Verdacht erregt. Danny hat alle zur Überschreibung des Vermögens notwendigen Papiere von Victor unterzeichnen lassen, erfährt jedoch bei der Bank, dass ihm die Beglaubigung eines Notars fehlt. Er überzeugt den Chef des Fitnessstudios, den nicht praktizierenden Notar John Mese, die Papiere zu beglaubigen. Anschließend versucht Danny Kershaw umzubringen und es wie Selbstmord aussehen zu lassen, mehrere Versuche schlagen jedoch fehl. Schließlich soll Paul Kershaw mit einem Lieferwagen überfahren werden, aber auch dieser Versuch scheitert letztlich.

Kershaw erzählt den Polizisten im Krankenhaus die Wahrheit, ihm wird jedoch nicht geglaubt. Daraufhin wendet er sich an Ed Du Bois, einen pensionierten Polizeibeamten und Privatermittler. Victor entgeht durch seine Selbstentlassung aus dem Krankenhaus einem Mordversuch des Trios. Du Bois sucht Kershaw in einem abgehalfterten Motel auf und lässt sich seine Geschichte erzählen. Nachdem Adrian und Paul ihren Anteil an der Beute aufgebraucht haben, wollen sie mit Danny den nächsten Coup durchziehen und Frank Griga, den drittreichsten Mann Floridas, entführen. Unter einem Vorwand locken sie diesen mit seiner Frau Krisztina Furton in Adriens Haus. Während eines Gesprächs provoziert Frank Danny, indem er ihn als Amateur bezeichnet, und die beiden beginnen eine recht einseitige Prügelei. Im Verlauf des Kampfs löst sich versehentlich eines der Gewichte von der Hantelbank, als Franks Kopf direkt darunter liegt und zertrümmert ihm den Kopf. Als Krisztina dies mitbekommt, wird sie mit einem Pferdeberuhigungsmittel ruhiggestellt. Sie verlangen von ihr die Kombination des Safes in ihrem Haus, können ihn allerdings nicht öffnen, weil sie von der halb ohnmächtigen Frau nicht die richtige Kombination bekommen hatten. Mittlerweile ist Krisztina wieder aufgewacht, versucht zu flüchten und stirbt schließlich an einer weiteren Dosis des Beruhigungsmittels, das ihr von Adrian gespritzt wurde, um sie an weiteren Fluchtversuchen zu hindern.

Danny, Adrian und Paul bereiten die Entsorgung der Leichen akribisch vor. Sie zerlegen sie in Einzelteile, was allerdings trotz der Vorbereitung nicht so recht gelingt. So versagt die elektrische Kettensäge, nachdem sie in die Haare der Frauenleiche geraten ist. Dabei bricht wieder einmal ein Streit zwischen Danny und Adrian aus. Danny zerstückelt die Leichen schließlich mit einer Axt und einer Benzinmotorkettensäge. Im Anschluss stecken sie die zerhackten Körper in mit Lauge gefüllte Fässer, die sie in den Florida Keys versenken.

Ed hat sich mittlerweile beim Sun Gym angemeldet, um mehr über das Trio zu erfahren, und teilt der Polizei seine Erkenntnisse mit. Daraufhin werden Paul in der Kirche, Adrian zu Hause und Mese in seinem Fitnessstudio verhaftet. Danny kann mit dem Speedboat Kershaws auf die Bahamas fliehen, wo dieser noch ein Offshore-Konto besitzt, und löst dieses auf. Er wird von Kershaw mit einem Auto angefahren, festgenommen und in die Vereinigten Staaten ausgeliefert.

Vom Gericht wird Paul als Kronzeuge zu 15 Jahren Haft verurteilt und nach sieben Jahren entlassen. Danny und Adrian werden zum Tode verurteilt und warten derzeit in der Todeszelle auf ihre Hinrichtung. John wird ebenfalls zu 15 Jahren Haft verurteilt und stirbt im Gefängnis.

Deutsche Fassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Michael Nowka im Auftrag der SDI Media Germany GmbH in Berlin.[3]

Rolle Schauspieler Deutscher Synchronsprecher
Daniel Lugo Mark Wahlberg Oliver Mink
Paul Doyle Dwayne Johnson Ingo Albrecht
Adrian Doorbal Anthony Mackie Dennis Schmidt-Foß
Victor Kershaw Tony Shalhoub Bodo Wolf
Ed DuBlois Ed Harris Wolfgang Condrus
John Mese Rob Corddry Oliver Siebeck
Sorina Luminita Bar Paly Esra Vural
Robin Peck Rebel Wilson Julia Ziffer
Johnny Wu Ken Jeong Gerald Schaale
Frank Griga Michael Rispoli Lutz Schnell
Krisztina Furton Keili Lefkovitz Iris Artajo
Captain Lopez Tony Plana Erich Räuker
Cissy DuBois Emily Rutherfurd Debora Weigert
Analee Calvera Yolanthe Sneijder-Cabau Victoria Sturm
Pastor Randy Larry Hankin Rainer Gerlach
Dr. Bjornson Peter Stormare Roman Kretschmer
Brad McCallister Brian Stepanek Peter Flechtner

Abweichungen von der Realität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Opfer Marc Schiller, der im Film Victor Kershaw heißt, wurde in Argentinien geboren und nicht in Kolumbien. Er verklagte die Verantwortlichen des Films, da er sich falsch dargestellt fühlt.
  • Die Sun Gym Gang bestand nicht nur aus drei, sondern aus viel mehr Mitgliedern.
  • Im Film hatte Kershaw Danny anhand seines Duftwassers wiedererkannt. Tatsächlich erkannte Schiller ihn an der Stimme.
  • Die Szene mit dem Auto, in der die drei Kershaw mit einem inszenierten Autounfall umbringen wollten, war in Wirklichkeit anders. Schiller war nicht angeschnallt, flog durch die Windschutzscheibe und schlug auf, bevor das Auto gegen den Pfeiler prallte. Anschließend fuhr die Sun Gym Gang noch zweimal über Schillers Körper, aber mit einem Toyota, nicht mit einem Lieferwagen.
  • Adrian und Danny wollten die Leichen von Frank Griga und Krisztina Furton mit einer benzinbetriebenen Kettensäge zerstückeln, doch sie hatten kein Motoröl eingefüllt, weshalb die Kettensäge einen Defekt erlitt. Danny besorgte daraufhin eine elektrische Kettensäge, die sich wie im Film in den Haaren von Furton verfing. Schließlich benutzen sie eine Axt.
  • Es gab keinen Überfall auf einen gepanzerten Lastwagen von Doyle oder einem anderen Mitglied der Sun Gym Gang.
  • Frank Griga wurde nicht aus Versehen, sondern mit Absicht getötet; aber nicht von Danny, sondern von Adrian.
  • Krisztina Furton hatte keine Schusswaffe; ihr wurden aber dreimal mit einer Spritze Drogen verabreicht.
  • Als im Film der Herkunftsort von Sorina Luminita als Transsilvanien in Rumänien genannt wird, ist statt einer wirklichen örtlichen Darstellung in einer kurzen Einblendung die Skyline von Prag mit dem Hradschin zu sehen.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes (Kritiker) 50%[4]
Metacritic (Kritiker) 45/100[5]
AllMovie SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[6]
CinemaScore C+[7]

Pain & Gain erhielt ein durchwachsenes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes ähnlich viele wohlwollende wie kritische Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Gammelig“ ein.[4] Laut Metacritic fallen die Bewertungen im Mittel „Gemischt oder Durchschnittlich“ aus.[5]

„Nach einer wahren Begebenheit von Blockbusterproduzent Michael Bay als Chaos-Komödie inszeniert, schaut der Film zwar hochglänzend aus, entwickelt sich allerdings aufgrund seines zerdehnten Spannungsbogens und fahrigen Drehbuchs eher zu einer Geduldsprobe mit infantilem Humor.“

Wiederholt kritisiert wurde die erzeugte Distanz zu den Protagonisten und das daraus folgende mangelnde Identifikationspotenzial:

„Auf nichts verwendet Pain & Gain mehr Energie und Filmzeit als darauf, seine Helden bloßzustellen. Ja keine Sympathie aufkommen lassen für diese Gangster, geschweige denn so etwas wie Verständnis! Also wird unter die Gürtellinie getreten, das heißt die Manneskraft dieser Kraftmänner in Abrede gestellt.[…] Impotente Mamasöhnchen sind das, und die einzige Gefahr, die von ihnen ausgeht, ist die der Dummheit. Das wären ja trotzdem keine schlechten Voraussetzungen für eine zünftige, rohe Satire, wenn sich Pain & Gain nur nicht auf reale Ereignisse bezöge. ‚Unfortunately this is a real story‘, heißt es zu Anfang, was witzig im Sinne von ironisch gemeint sein soll, aber das Drama dieses hochgradig unmenschlichen Films auf den Punkt bringt.“

Critic.de[9]

„Hyperventilierend springt Bays Regie von einem Handlungsstrang zum nächsten, auch mehrmals zurück in die Vorgeschichten der Figuren, bleibt von den Figuren stets so weit entfernt, dass man sich noch über sie lustig machen kann, nie so weit, dass man sich ihnen entziehen könnte. Nervöse Subjektiven (die erste gleich ‚kopfüber‘), ultrahektisch immer noch ein neues Detail abscannende Kamerafahrten, stilisierte Rückblenden in die Prägungsgeschichte geben einem nie die ganze Person, erst recht nicht deren objektives Außen, nur überdimensionierte, groteske Psychosplitter.“

Weiterhin kritisiert wird kritisiert, die Handlung sowie Gesellschaftskritik sei oberflächlich geraten, die Produktion sei jedoch typisch für den Regisseur Michael Bay:

„Letztendlich verschreckt Michael Bay mit seinem aktuellen Projekt sowohl die Fans seiner oberflächlichen Actionklischees als auch jene Zuschauer, die hofften, das Herzensprojekt des Filmemachers hätte tatsächlich eine wahnwitzige Satire über die moderne amerikanische Gesellschaft werden können. Übrig bleibt ein nihilistisches Stück Film mit Steroid geschwängerten Bildern, welche in dieser Form bereits in vorherigen Arbeiten des Regisseurs zur Genüge auftauchen.“

Thomas Zimmer: Serienjunkies[11]

„Hinter Pain & Gain steht eine bitter-böse Geschichte dreier US-Verbrecher, welche im Film vollkommen ihre Ernsthaftigkeit verlieren. Der amerikanische Traum soll hier kritisiert werden, spiegelt jedoch gleichzeitig genau diesen wider. Pain & Gain ist wohl eher ein filmischer Albtraum, den Michael Bay abermals fabriziert hat. Eine Geschichte mit unausgeschöpftem Potenzial und einer schlechten Umsetzung.“

Kino7.de[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Pain & Gain. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2013 (PDF; Prüf­nummer: 139 805 K).
  2. Pain & Gain by Pete Collins. (Memento vom 8. März 2015 im Internet Archive) Abgerufen am 7. September 2015 (englisch).
  3. Pain & Gain. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 1. Januar 2019.
  4. a b Pain & Gain. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 14. Februar 2024 (englisch, 203 erfasste Kritiken).
  5. a b Pain & Gain. In: Metacritic. Abgerufen am 13. Oktober 2023 (englisch, 42 erfasste Kritiken).
  6. Pain & Gain bei AllMovie, abgerufen am 22. Februar 2024 (englisch)
  7. Datenbankabfrage bei cinemascore.com
  8. Pain & Gain. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 12. August 2013.
  9. Nino Klingler: Filmkritik. In: Critic.de. 14. August 2013; abgerufen am 9. September 2015.
  10. Lukas Foerster, Elena Meilicke: Filmkritik. In: Perlentaucher.de. 21. August 2013; abgerufen am 9. September 2015.
  11. Thomas Zimmer: Pain & Gain: Filmkritik. In: Serienjunkies.de. 21. August 2013, abgerufen am 10. Juni 2019.
  12. Josephine Drews: Filmkritik. (Memento vom 1. September 2013 im Internet Archive) Kino7.de, 23. August 2013; abgerufen am 9. September 2015.