Pampow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Pampow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pampow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 34′ N, 11° 22′ OKoordinaten: 53° 34′ N, 11° 22′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Stralendorf
Höhe: 54 m ü. NHN
Fläche: 11,01 km2
Einwohner: 3069 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 279 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19075
Vorwahl: 03865
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 107
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Dorfstr. 30
19073 Stralendorf
Website: pampow.de
Bürgermeister: Frank Gombert (CDU)
Lage der Gemeinde Pampow im Landkreis Ludwigslust-Parchim
KarteBrandenburgNiedersachsenSchleswig-HolsteinSchwerinLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis RostockLandkreis NordwestmecklenburgBanzkowPlatePlateSukowBengerstorfBesitz (Mecklenburg)BrahlstorfDersenowGresseGreven (Mecklenburg)Neu GülzeNostorfSchwanheideTeldauTessin b. BoizenburgBarninBülow (bei Crivitz)CrivitzCrivitzDemenFriedrichsruheTramm (Mecklenburg)ZapelDömitzGrebs-NiendorfKarenz (Mecklenburg)Malk GöhrenMallißNeu KalißVielankGallin-KuppentinGehlsbachGehlsbachGranzinKreienKritzowLübzObere WarnowPassow (Mecklenburg)Ruher BergeSiggelkowWerder (bei Lübz)GoldbergDobbertinGoldbergMestlinNeu PoserinTechentinGoldbergBalowBrunowDambeckEldenaGorlosenGrabow (Elde)Karstädt (Mecklenburg)KremminMilowMöllenbeck (Landkreis Ludwigslust-Parchim)MuchowPrislichGrabow (Elde)ZierzowAlt ZachunBandenitzBelschBobzinBresegard bei PicherGammelinGroß KramsHoortHülseburgKirch JesarKuhstorfMoraasPätow-SteegenPicherPritzierRedefinStrohkirchenToddinWarlitzAlt KrenzlinBresegard bei EldenaGöhlenGöhlenGroß LaaschLübesseLüblowRastowSülstorfUelitzWarlowWöbbelinBlievenstorfBrenz (Mecklenburg)Neustadt-GleweNeustadt-GleweCambsDobin am SeeGnevenPinnow (bei Schwerin)Langen BrützLeezen (Mecklenburg)Pinnow (bei Schwerin)Raben SteinfeldDomsühlDomsühlObere WarnowGroß GodemsZölkowKarrenzinLewitzrandRom (Mecklenburg)SpornitzStolpe (Mecklenburg)ZiegendorfZölkowBarkhagenGanzlinGanzlinGanzlinPlau am SeeBlankenbergBorkowBrüelDabelHohen PritzKobrowKuhlen-WendorfKloster TempzinMustin (Mecklenburg)SternbergSternbergWeitendorf (bei Brüel)WitzinDümmer (Gemeinde)HolthusenKlein RogahnKlein RogahnPampowSchossinStralendorfWarsowWittenfördenZülowWittenburgWittenburgWittenburgWittendörpGallinKogelLüttow-ValluhnVellahnZarrentin am SchaalseeBoizenburg/ElbeLudwigslustLübtheenParchimParchimParchimHagenow
Karte

Pampow ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Stralendorf mit Sitz in der Gemeinde Stralendorf verwaltet.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pampow grenzt im Osten an die Landeshauptstadt Schwerin. Vor allem nördlich der Gemeinde befinden sich ausgedehnte Weideflächen. Nordöstlich in Richtung Schwerin liegt das Siebendörfer Moor.

Umgeben wird Pampow von den Nachbargemeinden Klein Rogahn im Norden, Schwerin im Osten, Holthusen im Süden, Warsow im Südwesten sowie Stralendorf im Westen.

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Pampow und Bahnhof Holthusen.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname Pampow stammt aus dem Slawischen und bedeutet nach der Überlieferung tu pampowe, das heißt Ort des Papa. Der Chronist Hermann Wienke vermutet, dass an diesem Ort eine slawische Gottheit angebetet wurde. Aber auch die Übersetzung Schilfort könnte für Pampow gelten.[3]

Frühe Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1180 soll auf dem Standort der heutigen Kirche in Pampow eine Holzkapelle errichtet worden sein. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes stammt von 1265 für den Prediger in Pampow; die Ortsgründung vollzog sich aber schon um 1222. Eine Kirche aus Feldsteinen wurde 1350 auf der Stelle der ehemaligen Holzkapelle errichtet. Im Winter 1712/1713 weilte Zar Peter I. von Russland während des Nordischen Krieges in Pampow und hielt dort einen Kriegsrat mit seinen Verbündeten.

Ab dem 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1896 musste die alte Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Eine neue Kirche im neugotischen Stil wurde von 1896 bis 1898 errichtet. 1915 fielen einem Brand acht Bauern- und drei Büdnerhäuser, einige von ihnen typisch reetgedeckt, zum Opfer. Am Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 fuhren zunächst amerikanische Panzer in Pampow ein; im Juli besetzten sowjetische Soldaten das Dorf.

In der DDR-Zeit fanden mehrere Enteignungen von Privatbetrieben statt. In einem in der Presse stark rezipierten Prozess wurde 1957 der Pampower Propst Otto Maercker wegen des Vorwurfs der Boykotthetze verurteilt.[4] Nach der politischen Wende 1990 stieg die Einwohnerzahl der Gemeinde vor allem durch stadtflüchtige Schweriner, und im Pampower Gewerbegebiet siedelten sich zahlreiche Firmen an. 2001 erhielt Pampow ein Gemeindewappen. Einer Eingemeindung in die Landeshauptstadt Schwerin widersprachen 2008 die Bürger von Pampow und erhielten so die Eigenständigkeit der Gemeinde.[5]

Von 1952 bis 1994 gehörte Pampow zum Kreis Schwerin-Land (bis 1990 im DDR-Bezirk Schwerin, 1990–1994 im Land Mecklenburg-Vorpommern). 1994 wurde die Gemeinde in den Landkreis Ludwigslust eingegliedert. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt sie im Landkreis Ludwigslust-Parchim.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1990 1010
1995 1426
2000 2569
2005 2913
2010 2837
2015 2943
Jahr Einwohner
2020 3011
2021 3049
2022 3069

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[6]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die am 26. Mai 2019 gewählte Gemeindevertretung setzt sich wie folgt zusammen:[7]

Partei / Liste Sitze
CDU 7
Bündnis für Pampow 5
SPD 2

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990–2019: Hartwig Schulz (CDU)
  • seit 2019: Frank Gombert (CDU)

Gombert wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 60,0 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.[8]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Pampow
Wappen von Pampow
Blasonierung: „In Rot ein silberner Stabbalken, begleitet: oben von drei goldenen Rohrkolben balkenweise, unten von einem goldenen Pferdekopf.“[9]
Wappenbegründung: In dem Wappen wird symbolisch durch den Stabbalken auf die Lage des Ortes am geschichtsträchtigen Fährweg verwiesen, mit den Rohrkolben auf die nahe gelegene Moorniederung, das Landschaftsschutzgebiet „Siebendörfer Moor“. Mit einem Pferdekopf soll der Reitsport in der Gemeinde versinnbildlicht werden.

Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 8. Juni 2001 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 245 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flagge der Gemeinde Pampow

Die Flagge ist quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Rot, Gelb und Rot gestreift. Die roten Streifen nehmen je ein Viertel, der gelbe Streifen nimmt die Hälfte der Länge des Flaggentuchs ein. In der Mitte des gelben Streifens liegt das Gemeindewappen, das zwei Drittel der Höhe und ein Drittel der Länge des Flaggentuchs einnimmt. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.[10]

Dienstsiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „• GEMEINDE PAMPOW • LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM“.[10]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche in Pampow

Siehe auch Liste der Baudenkmale in Pampow

  • Neugotische einschiffige Kirche, von 1896 bis 1898 nach Plänen von Gotthilf Ludwig Möckel erbaut mit einem polygonen Chor, dem quadrischen, 42 Meter hohen Turm mit einem spitzen Turmhelm und dem südlichen Sakristeianbau. Das Kirchenschiff wird von einer hölzernen Deckenkonstruktion überspannt. Die Glocke von 1781 stammt noch von der früheren Kirche.
  • Siebendörfer Moor

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gemeindegebiet befindet sich ein etwa 18 Hektar großes Gewerbegebiet. Durch die günstige Lage vor den Toren Schwerins haben sich hier nach 1990 vor allem Einzelhandelsunternehmen niedergelassen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Fertigstellung der Umgehungsstraße im Oktober 2005 führt die Bundesstraße 321 zwischen Hagenow und Schwerin südöstlich am Ort vorbei. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Hagenow an der A 24 (Hamburg–Berlin) in elf Kilometern Entfernung.

Am Rande des Gemeindegebietes liegen die Bahnhöfe Schwerin Süd und Holthusen an den Bahnstrecken Hagenow Land–Schwerin und Ludwigslust–Wismar.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grundschule
  • Gymnasium (bis 2010)

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1990 gegründete MSV Pampow hat 400 Mitglieder und verfügt über eine Fußball-, Badminton- und Volleyballabteilung. Die 1. Männermannschaft der Fußballer spielt in der Saison 2023/24 in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern. Heimspielstätte ist die Gartenwegarena.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Pampow verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wienke, Hermann: Pampow: Geschichte und Geschichten. Ein mecklenburgisches Dorf im Landkreis Ludwigslust. 3 Bände. Pampow 2008.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pampow – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. § 1 der Hauptsatzung (PDF; 310 kB) der Gemeinde
  3. Wienke, Hermann: Pampow: Geschichte und Geschichten. Ein mecklenburgisches Dorf im Landkreis Ludwigslust. Pampow 2008. Bd. 1. S. 5.
  4. Christian Halbrock: Evangelische Pfarrer der Kirche Berlin-Brandenburg 1945–1961. Amtsautonomie im vormundschaftlichen Staat? Berlin 2004. S. 370f; Paasch-Beeck, Rainer: Eine Rede über Kirche und Tod. Uwe Johnsons Rede zum Bußtag. In: Johnson-Jahrbuch 6/1999. S. 163–182, hier S. 176–181.
  5. Wienke, Hermann: Pampow: Geschichte und Geschichten. Ein mecklenburgisches Dorf im Landkreis Ludwigslust. Pampow 2008. Bd. 3. S. 295–300.
  6. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern) (Memento des Originals vom 9. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.laiv-mv.de
  7. Endgültiges Wahlergebnis der Kommunalwahl 2019. Abgerufen am 9. Juli 2019.
  8. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  9. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 140/141.
  10. a b Hauptsatzung § 1 (PDF; 310 kB).