Parenteral

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Parenteral bedeutet wörtlich „am Darm vorbei“, „unter Umgehung des Darmes“ (zu altgriechisch παρά pará „neben“ und ἔντερον énteron „Eingeweide, Darm“) und bezeichnet den Weg, auf dem Stoffe oder Krankheitserreger unter Umgehung des Darmtraktes in den Körper gelangen. Medizinisch und pharmazeutisch wird der Begriff jedoch meistens enger gefasst.[1][2] So definiert das Arzneibuch Parenteralia als „sterile Zubereitungen, die zur Injektion, Infusion oder Implantation in den menschlichen oder tierischen Körper bestimmt sind“.[3]

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die parenterale Infektion beschreibt Infektionswege, bei denen Krankheitserreger nicht den Verdauungstrakt als Eintrittspforte nehmen.

Parenterale Applikationsformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pharmazeutischer Nutzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pharmazeutisch werden die Parenteralia gemäß Arzneibuch unterteilt in Injektions- und Infusionszubereitungen sowie Pulver, Konzentrate und Gele zur Injektions- bzw. Infusionszubereitung sowie Implantate.

Grund für die parenterale Gabe vieler Medikamente ist die Vermeidung des First-Pass-Effekts, der die Wirksamkeit der meisten Arzneistoffe abschwächt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: parenteral – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. K.H. Bauer, K.-H. Frömming, C. Führer: Pharmazeutische Technologie. 2. Auflage, Thieme Verlag (1989), S. 279.
  2. E. Mutschler, G. Geisslinger, H. K. Kroemer, P. Ruth, M.Schäfer-Korting: Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. 9. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2008, S. 7, ISBN 3-8047-1952-X.
  3. Europäisches Arzneibuch 6. Ausgabe, Grundwerk (Ph.Eur. 6.0), S. 1024.