Parlamentswahl in Ungarn 1947

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Die Parlamentswahl in Ungarn 1947 war eine halbfreie Wahl in Ungarn und fand am 31. August 1947 nach Anordnung und unter massivem Druck der sowjetischen Besatzungsbehörde statt.

Die bei der Parlamentswahl am 4. November 1945 siegreiche Unabhängige Partei der Kleinlandwirte, der Landarbeiter und des Bürgertums (FKgP) war unter dem Druck zerbrochen und erhielt nur 15,4 Prozent der Wählerstimmen. Trotz des Klimas der Verunsicherung und Verängstigung erreichte die Ungarische Kommunistische Partei nur 22,3 Prozent Stimmenanteil, wurde aber damit stärkste Partei vor der Demokratischen Volkspartei mit 16,5 Prozent, der FKgP und den Sozialdemokraten mit 14,9 Prozent.

Am 12. Juni 1948 erfolgte die Vereinigung zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten zur Partei der Ungarischen Werktätigen. Die Parlamentswahl am 15. Mai 1949 war eine Scheinwahl, die mit Einheitslisten durchgeführt wurde. Damit war die Gleichschaltung der politischen Parteien in Ungarn abgeschlossen.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partei Stimmen % Sitze
Wahlkreise Nationale Liste Insgesamt ±
Ungarische Kommunistische Partei 1.111.001 22,25 79 21 100 +30
Demokratische Volkspartei 824.259 16,50 58 2 60 neu
Unabhängige Partei der Kleinlandwirte,
der Landarbeiter und des Bürgertums
766.000 15,34 54 14 68 −177
Sozialdemokratische Partei Ungarns 742.171 14,86 53 14 67 −2
Ungarische Unabhängigkeitspartei 670.751 13,43 47 2 49 neu
Nationale Bauernpartei 413.409 8,28 29 7 36 +13
Unabhängige Ungarische Demokratische Partei 262.109 5,25 18 0 18 neu
Ungarische Radikale Partei 85.535 1,71 6 0 6 +6
Christliche Frauenliga 69.363 1,39 4 0 4 neu
Bürgerschaftlich-Demokratische Partei 49.740 1,00 3 0 3 +1
Ungültige Stimmen/Leere Stimmzettel 31.950
Insgesamt 5.026.288 100 351 60 411 +2

Quelle: Nohlen, Stöver[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl-Heinz Hajna: Die Landtagswahlen 1946 in der SBZ. Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-631-35950-0, S. 226 (Kapitel Einschätzung der Wahl 1946 in der SBZ im Vergleich mit den Abstimmungen in den mitteleuropäischen Ländern)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. D. Nohlen, P. Stöver: Elections in Europe: A Data Handbook. 2010, ISBN 978-3-8329-5609-7, S. 899.