Patrónit

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Patrónit
Patrónit aus der Typlokalität Minas Ragra, Peru
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

2007 s.p.[1]

IMA-Symbol

Pat[2]

Chemische Formel VS4
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/F.01
II/F.01-010

2.EC.10
02.16.21.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol 2/m
Raumgruppe I2/c
Gitterparameter a = 6,78 Å; b = 10,42 Å; c = 12,11 Å
β = 100,8° Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 8 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2
Dichte (g/cm3) 2,82
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe dunkelgrau
Strichfarbe schwarz
Transparenz undurchsichtig
Glanz metallisch

Patrónit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Formel VS4 und bildet Aggregate aus säulenartigen Kristallen von dunkelgrauer Farbe.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrónit wurde erstmals 1906 von Donnel Foster Hewett in der Typlokalität Minas Ragra bei Cerro de Pasco in Peru gefunden. Das Mineral ist nach dem peruanischen Metallurgen Antenor Rizo-Patrón benannt.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Systematik nach Strunz wird Patrónit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. In der 8. Auflage bildete er eine eigene Untergruppe der nichtmetallartigen Sulfide. In der 9. Auflage wird es den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel von größer 1:2 zugeordnet.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet Patrónit eine eigene Untergruppe der Sulfide mit verschiedenen Formeln.[3]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrónit bildet sich in Klüften, die sich in Schiefergestein gebildet hatten und die mit asphaltähnlichem Kohlenwasserstoff gefüllt sind. Dabei ist es mit verschiedenen anderen Vanadium-Mineralen vermischt. Es ist häufig stark mit Schwefel, Kohle, Ton und Bravoit vergesellschaftet. Weitere vergesellschaftete Minerale sind Pyrit, Minasragrit, Stanleyit, Dwornikit und Quarz.

Patrónit ist fast ausschließlich aus der Ragra-Mine in Peru bekannt. In diesem größten bekannten Vorkommen an Vanadiumerzen ist Patrónit eines der Haupterze. Weitere Vorkommen sind nur noch aus der Tsumeb-Mine in Namibia bekannt.

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrónit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe I2/c (Raumgruppen-Nr. 15, Stellung 8)Vorlage:Raumgruppe/15.8, den Gitterparametern a = 6,78 Å, b = 10,42 Å, c = 12,11 Å und β = 100,8° sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrónit war lange Zeit die wichtigste Quelle zur Gewinnung von Vanadium. Inzwischen wurde es aber von Magnetit-Erzen abgelöst, aus denen Vanadium als Nebenprodukt gewonnen werden kann.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Patrónite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien