Patrick Ewing

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basketballspieler
Basketballspieler
Patrick Ewing
Patrick Ewing (2021)
Spielerinformationen
Voller Name Patrick Aloysius Ewing Sr.
Geburtstag 5. August 1962 (61 Jahre)
Geburtsort Kingston, Jamaika
Größe 213 cm
Gewicht 116 kg
Position Center
College Georgetown
NBA Draft 1985, 1. Pick, New York Knicks
Vereinsinformationen
Verein Georgetown Hoyas (Head Coach)
Liga Big East Conference (NCAA)
Vereine als Aktiver
1985–2000 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten New York Knicks
2000–2001 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Seattle SuperSonics
2001–2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Orlando Magic
Nationalmannschaft1
1981–1992 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 26 Spiele[1]
Vereine als Trainer
2002–2003 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Washington Wizards (Assistent)
2003–2006 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Houston Rockets (Assistent)
2007–2012 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Orlando Magic (Assistent)
2013–2017 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Charlotte Hornets (Associate HC)
seit 0 2017 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Georgetown Hoyas (Head Coach)
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Amerikameisterschaft 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold 1984 Los Angeles Mannschaft
Gold 1992 Barcelona Mannschaft
Amerikameisterschaft
Gold 1992 Portland Mannschaft
1Stand: 28. April 2021

Patrick Aloysius Ewing Sr. (* 5. August 1962 in Kingston, Jamaika) ist ein ehemaliger jamaikanisch-US-amerikanischer Basketballspieler und heutiger -trainer. Derzeit steht er als Head Coach beim College-Team der Georgetown Hoyas unter Vertrag.

Ewing war die meiste Zeit seiner Profikarriere für die New York Knicks aktiv, wo er unter anderem elfmal NBA-All-Star war und zweimal die NBA-Finals erreichte. Er gilt als einer der besten NBA-Spieler, die in ihrer gesamten Karriere keine Meisterschaft gewinnen konnten. Er wurde in die Liste der 50 besten NBA-Spieler aller Zeiten aufgenommen; 2008 folgte die Aufnahme in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame.[2] Die Trikotnummer 33 wird von den Knicks zu Ehren Ewings nicht mehr vergeben.

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrick Ewing wurde am 5. August 1962 in Kingston, der Hauptstadt der Karibikinsel Jamaika, geboren. Er ist das fünfte von sieben Kindern und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf.[3] 1971 emigrierte Mutter Dorothy in die Vereinigten Staaten und nachdem sie genug Geld angespart hatte, holte sie ihren Mann und die Kinder im Januar 1975 nach. In ihrer neuen Heimat lebte die Familie in Cambridge, Massachusetts, unweit von Boston.[4] Nachdem Ewing als Kind zunächst Cricket und Fußball gespielt hatte, entdeckte er Basketball für sich und wurde in die Schülermannschaft der Cambridge Rindge and Latin School aufgenommen.[5][6] Innerhalb kürzester Zeit war Ewing eines der größten Nachwuchstalente des Landes und wurde 1980 als erster High School-Spieler überhaupt zum Trainingscamp für die Olympischen Spiele in Moskau eingeladen.[7] Auch wenn er es nicht ins Olympiateam schaffte, bedeutete die Einladung eine große Ehre.

Spielerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

College[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ewing im Trikot von Georgetown neben Ronald Reagan und John Thompson (v. r. n. l.)

Nach seinem High School-Abschluss im Jahr 1981 führte Ewings Weg unweigerlich in den College-Basketball. Schließlich entschied er sich für ein Sportstipendium an der Georgetown University in Washington D. C. und damit unter anderem gegen die Tar Heels, denen ein gewisser Michael Jordan gerade seine Zusage gegeben hatte.[8] Grund dafür war eine Parade des Ku-Klux-Klans, die zeitgleich zu Ewings Besuch in North Carolina stattfand und ihn dazu bewog, zukünftig für die Georgetown Hoyas in der Big East Conference zu spielen. Gleich in seinem ersten Jahr avancierte der Freshman zu einem der wichtigsten Spieler und die Hoyas erreichten das NCAA-Finale, verloren allerdings gegen die North Carolina Tar Heels denkbar knapp mit 62:63. Zwei Jahre später, am 2. April 1984, besiegten sie die Houston Cougars (84:75) und gewannen erstmals in ihrer Geschichte die nationale NCAA-Meisterschaft.[9] Erfolgsgarant war Patrick Ewing, den man aufgrund seiner kraftvollen, dominanten Spielweise „Hoya Destroya“ nannte und der die Auszeichnung als bester Spieler der abgelaufenen Saison erhielt (NCAA Most Outstanding Player).

„Patrick war an der Uni so furchteinflößend, dass Gegenspieler Angst hatten, gegen ihn in die Zone zu ziehen.“

Im Gegensatz zu Michael Jordan und Hakeem Olajuwon verließ Ewing das College nach drei Jahren nicht vorzeitig, obwohl alle Franchises auf seine Ankunft warteten – selbst im legendären '84er Draft galt er als sicherer No.1-Pick. Der Center war der womöglich beste College-Spieler seit Kareem Abdul-Jabbar (damals noch Lew Alcindor) und bereits zu diesem Zeitpunkt bekannter als viele NBA-Profis. Er konnte aus dem Post scoren, verteidigen, rebounden und verfügte sogar über eine respektable Wurftechnik.[11] „Pat“ hatte jedoch seiner kurz zuvor verstorbenen Mutter versprochen, die Universität nicht ohne einen Abschluss in Kunstgeschichte zu verlassen und mit ihrem Ausnahmespieler erreichte Georgetown 1985 das dritte NCAA-Finale in vier Jahren, verlor allerdings gegen die Villanova Wildcats (64:66).[12]

NBA Draft 1985[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logo der New York Knicks

Mitte der 1980er Jahre hatte die NBA mit einem Imageproblem zu kämpfen und fristete hinter der NFL oder der MLB allenfalls ein Schattendasein. Der neue Commissioner, David Stern, hatte zur '85er-Draft das bisherige Verfahren geändert, denn von nun an sollte durch eine Lotterie bestimmt werden, welche Franchise den Zuschlag für den Top-Pick bekommen würde. Stern trat damit Franchises entgegen, die absichtlich Spiele herschenkten, um am Saisonende mit der schlechtesten Bilanz dazustehen. Und sich so – bis 1984 – das erste Wahlrecht beim Draft „erspielen“ konnten.[13] Patrick Ewing galt bereits im Vorfeld als verheißungsvollster College-Spieler. Es war klar, dass er das Potenzial zum Star hatte und die Zukunft seines neuen Teams auf lange Zeit verändern würde.[14] Die New York Times schrieb, dass „viele Verantwortliche der Liga sowie Marketing-Experten glauben, dass die NBA enorm profitieren würde, wenn sich Ewing das Knicks-Jersey überstreifen würde.“ Selbst einige Manager waren sich sicher, dass er auf jeden Fall bei den New York Knicks landen würde, die gerade die schlechteste Spielzeit ihrer Geschichte hingelegt hatten. Aus Sicht der NBA war es ein Desaster, dass die traditionsreiche Franchise, trotz der Anziehungskraft ihres Standortes, gerade einmal 24 Spiele gewinnen konnte und in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden drohte. Somit versammelten sich am 18. Juni 1985 die Vertreter der sieben schlechtesten Teams der abgelaufenen Regular Season im Waldorf Astoria.[15] In einer Live-Übertragung loste Stern den Knicks tatsächlich Ewing als 1. Pick zu, was heftige Diskussionen auslöste und hartnäckige Gerüchte nährte, dass die erste Draft Lottery womöglich manipuliert war.[16] Verschwörungstheoretiker mutmaßen bis heute, der betreffende Umschlag sei tiefgekühlt gewesen oder habe verdächtige Knicke aufgewiesen, um Ewing bewusst zu den schwächelnden Knickerbockers zu lotsen.[17] Dessen ungeachtet löste das Ergebnis im Big Apple eine regelrechte Euphorie aus und innerhalb von zwei Stunden wurden 1.000 Dauerkarten abgesetzt. Der sichtlich stolze Knicks-Manager Dave DeBusschere überreichte Ewing das Trikot mit der Rückennummer 33 und der Center unterzeichnete einen Zehn-Jahres-Vertrag, der ihm 31,2 Millionen Dollar an Gehalt einbrachte.[18]

Die 85er-Draft war perfektes Marketing und ein erster Fingerzeig auf die Richtung, in welche Stern die Liga in den kommenden Jahrzehnten steuern würde.

New York Knicks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrick Ewing (ca. 1995)

Der Hype um den 23 Jahre alten Ewing kannte keine Grenzen und der Sohn jamaikanischer Einwanderer wurde im Madison Square Garden wie ein Heiliger empfangen. In einer Zeit, in der das Center-Spiel die Liga dominierte und ein starker Big Man der Grundstein für Erfolg war, lastete nicht nur die Bürde des Top-Picks auf Ewings Schultern. Die Fans in New York erwarteten von ihm Playoff-Teilnahmen und den Gewinn der ersten Meisterschaft seit 1973.

Er spielte eine starke Debütsaison, wurde mit durchschnittlich 20,0 Punkten, 9,0 Rebounds und 2,1 Blocks als bester Neuling zum Rookie of the Year gekürt und ins All-Star Team gewählt.[19] Doch dem Rookie gelang es nicht, sein Team zurück in die Erfolgsspur zu führen und die Knicks verschlechterten sich sogar im Vergleich zum Vorjahr. Ohne die verletzten Bernard King und Bill Cartwright fuhren sie lediglich 23 Siege ein. Ewing, der in der NBA ohne sein Markenzeichen, das T-Shirt unter dem Trikot, spielen musste, verpasste selbst 32 Spiele wegen einer Knieverletzung.[20][21] Die folgende Spielzeit 1986/87 verlief ebenso schlecht (24 Siege – 58 Niederlagen) und die anfängliche Hoffnung schlug in Wut um, als Fans anfingen, Ewing bei Heimspielen auszubuhen. „Sie erwarteten, dass er genau wie am College auch in der NBA Spiele in Serie gewinnen würde“, erinnerte sich Teamkollege Ernie Grunfeld. „Aber Basketball ist ein Mannschaftssport. Patrick konnte ohne gute Mitspieler nichts ausrichten.“ Doch Ewing ließ sich von der Kritik an seiner Person weder beeindrucken noch zu öffentlichen Äußerungen hinreißen. Er hielt sich von den Medien fern, war unnahbar. Der viel kritisierte Center versuchte die Antwort auf dem Court zu geben und zu Beginn seiner dritten Knicks-Saison (1987/88) änderten sich die Vorzeichen für den vermeintlichen „Retter.“ Rick Pitino wurde neuer Head Coach und mit Mark Jackson entschied sich die Franchise für einen neuen Point Guard, der hervorragend mit Ewing harmonierte. Erstmals seit vier Jahren konnten sich die Knicks für die Playoffs qualifizieren, kamen jedoch nicht über die erste Runde hinaus (1:3 gegen die Boston Celtics).

Ewing reifte zu einem dominanten Frontcourt-Spieler, der seine Mannschaft zu einem regelmäßigen Playoff-Kandidaten werden ließ. Seine Spielweise war hart, kämpferisch, kompromisslos und robust, was ihm den Spitznamen „The Beast“ eintrug. Mit durchschnittlich 28,6 Punkten pro Spiel verzeichnete er 1989/90 seinen persönlichen Bestwert und wurde in das All-NBA First Team gewählt. Allerdings scheiterten die Knicks zwischen 1989 und 1993 in den Playoffs allein viermal an den Chicago Bulls, wobei sich die packenden Serien zu prägenden Auseinandersetzungen der Neunziger entwickelten. Vor allem für Ewing war es frustrierend, da er sein Team endlich zum Titel führen wollte und insbesondere 1991 beim 0:3-Sweep enttäuscht hatte. Die Wende sollte mit der Ankunft von Startrainer Pat Riley eingeläutet werden, der die Dominanz der Bulls mit einer körperlich harten Spielweise zu bekämpfen versuchte.[22] Bulls gegen Knicks war ein Duell der Gegensätze: Einerseits das aufregende, spektakuläre Offensiv-Team um Superstar Michael Jordan und Scottie Pippen, denen die Sympathien nur so zuflogen. Auf der anderen Seite New York, die robusten Defensivspezialisten bestehend aus Ewing, einigen harten Arbeitern und Underdogs (z. B. Charles Oakley, John Starks, Anthony Mason). Doch selbst 1993, als die Knicks mit 60 Siegen die beste Bilanz der Eastern Conference aufwiesen, konnten sie den Fluch nicht brechen. Nach einem spannenden Conference-Finale war gegen Chicago erneut Endstation (2:4) – der NBA-Titel blieb Wunschdenken.

Nachdem sich Jordan eine Auszeit genommen hatte, hoffte „Big Pat“ auf seine Titelchance und tatsächlich drangen die Knicks nach einer starken Regular Season (57 Siege) in die NBA-Finals 1994 vor. Dabei setzten sie sich in den Best-of-Seven-Series erstmals gegen die Bulls durch und schlugen anschließend die Indiana Pacers. In den Finals (8.–22. Juni 1994) trafen sie auf die von Hakeem Olajuwon angeführten Houston Rockets, die The Dream 1984 an Position 1 gezogen hatten. Schließlich folgte das Duell der beiden Ausnahme-Center und Ewing lieferte 18,9 Punkte, 12,4 Rebounds und 4,3 Blocks pro Partie ab, doch gegen den deutlich effizienter agierenden Olajuwon war das nicht genug. Die Finalisten lieferten sich eine epische Defensivschlacht über sieben Spiele und obwohl die Knicks bereits mit 3:2 führten, dominierte Olajuwon die Spiele sechs und sieben und wurde Finals-MVP. Es war seine Revanche für das verlorene NCAA-Finale im Jahr 1984, während Ewing die Tragik der erfolglosen Titeljagd personifizierte.

In den folgenden Jahren schloss sich das Titelfenster wieder und die Knicks scheiterten frühzeitig in den Playoffs: 1995 an den Indiana Pacers (3:4), wobei ausgerechnet Ewing im siebten Spiel den entscheidenden Korbleger verfehlte und die zweite Titel-Chance in Jordans Abwesenheit verpasste. Anschließend verließ Pat Riley die Knicks, um den Konkurrenten Miami Heat zu übernehmen und unter dem neuen Coach Jeff Van Gundy waren sie 1996 gegen die wiedererstarkten Chicago Bulls chancenlos (1:4). In der anschließenden Spielzeit 1996/97 erreichte Ewing noch einmal 22,4 Punkte sowie 10,7 Rebounds und wurde sowohl in das All-Star, als auch in das All-NBA Second Team berufen, in den Playoffs war diesmal allerdings gegen Miami vorzeitig Endstation (3:4). Während das Spiel der Knicks grundsätzlich immer athletischer wurde, setzte man in der Offensive weiter auf den mittlerweile 34 Jahre alten Low-Post-Dominator Ewing, der im Vergleich zu jüngeren Centern wie Shaquille O’Neal, Alonzo Mourning oder David Robinson wesentlich langsamer und vorhersehbarer agierte. Kritik wurde laut und Ewing musste sich immer häufiger den Vorwurf gefallen lassen, zu eigensinnig und selbstsüchtig zu agieren.[23] Am 20. Dezember 1997 verletzte sich Ewing gegen die Milwaukee Bucks derart schwer, dass aufgrund der komplizierten Verletzung sogar ein vorzeitiges Karriereende in Erwägung gezogen werden musste. Während eines Dunking-Versuchs wurde er gefoult und fiel anschließend auf seine rechte Schulter. Dabei kugelte das Schultergelenk aus und verursachte Knochenbrüche und Bänderrisse, die operativ behandelt wurden.[24] Ewing, der in den vorherigen zehn Spielzeiten nur 20-mal gefehlt hatte, verpasste den Rest der Regular Season (insgesamt 56 Spiele), kehrte allerdings im Mai 1998 zu den Playoffs zurück.[25] Der formschwache Center bestritt vier Partien und konnte das vorzeitige Aus in den Conference-Semifinals, wiederum gegen die Pacers (1:4), nicht verhindern.[26]

Aufgrund eines Spielerstreiks (Lockout) war die Regular Season 1998/99 auf 50 Spiele reduziert worden. New York qualifizierte sich als Achter (27 Siege – 23 Niederlagen) gerade noch für die Playoffs der Eastern Conference und mit durchschnittlich 17,3 Punkten blieb Ewing erstmals in seiner NBA-Karriere unter einem Schnitt von 20. Die Last der Offensive verteilte sich mittlerweile auch auf die Guards Allan Houston (16,3 Punkte) und Latrell Sprewell (16,4 Punkte). Als achtplatziertes Team schalteten die Knicks die favorisierten Miami Heat sowie die Atlanta Hawks aus und standen überraschend in den Conference Finals gegen den Dauerrivalen Indiana Pacers.[27] Seit Monaten hatte Altstar Ewing mit einer Reizung der Achillessehne gespielt und als die Schwellung nach Spiel zwei nicht abnahm, ergab eine MRT-Untersuchung, dass die Achillessehne angerissen war.[28] Die bittere Diagnose bedeutete sein Saisonaus.[29] Ohne Ewing reichte es noch zum Sieg über Indiana und dem sensationellen Einzug in die NBA-Finals 1999.[30] Dort dominierten die San Antonio Spurs dank David Robinson und Tim Duncan die Zone, während die Knicks ohne ihren Franchise-Player kein Gegenmittel fanden und regelrecht untergingen (1:4) – wieder ein Jahr ohne Titel.[31]

In seiner Zeit in New York wurde Ewing 11-mal NBA-All-Star (davon zehn Mal in Folge von 1988 bis 1997) und 7-mal Mitglied im All-NBA-Team. Kein anderer Spieler hat für das Team mehr Punkte erzielt, Würfe geblockt, Rebounds eingesammelt, oder Steals geholt.

Von 1997 bis 2001 war Ewing Präsident der Spielergewerkschaft National Basketball Players Association (NBPA). Zum Abschluss seiner Karriere spielte er jeweils eine Saison bei den Seattle SuperSonics (2000–2001) und bei den Orlando Magic (2001–2002). Ewing erzielte in 1.183 NBA-Spielen im Schnitt 21,0 Punkte, 9,8 Rebounds und 2,45 Blocks.

Mit einem Jahresgehalt von 18,5 Millionen US-Dollar war Ewing 1998/99 der am besten bezahlte Spieler der NBA.[32]

Er ist einer von vier Spielern, die mehr als 800 NBA-Spiele benötigten, um das erste Triple Double zu erreichen: Karl Malone (860), Ewing (834), Tony Parker (826) und Cedric Maxwell (824). Außerdem war er der erste Spieler in der NBA-Geschichte, der in den ersten 1.000 Spielen seiner Karriere immer in der Starting Five stand.

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1984 gehörte Patrick Ewing zum Kader des US-Basketballteams für die Olympischen Spiele in Los Angeles. Zum damaligen Zeitpunkt wurden ausschließlich College-Spieler nominiert und neben Ewing standen mit Michael Jordan, Sam Perkins und Wayman Tisdale drei weitere All-Americans im Aufgebot, das von Bob Knight trainiert wurde. Die Amerikaner waren sämtlichen Gegnern überlegen und gewannen am 4. August 1984 durch einen ungefährdeten 101:68-Sieg über Spanien erwartungsgemäß die Goldmedaille (siehe hier).

Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona errang Ewing als Teil des mittlerweile legendären Dream Teams erneut die Goldmedaille.

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ewing begann seine Trainerkarriere als Assistent bei den Washington Wizards, danach arbeitete er drei Jahre bei den Houston Rockets in gleicher Position, ehe er von Stan Van Gundy für die Orlando Magic abgeworben wurde.

Von 2013 bis 2017 war Ewing als Associate Head Coach bei den Charlotte Hornets tätig.

Im April 2017 unterschrieb er einen Vertrag als Head Coach des College-Basketball-Teams der Georgetown Hoyas.[33]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1996 spielte Ewing an der Seite von NBA-Stars Michael Jordan, Charles Barkley, Larry Johnson und Muggsy Bogues im Animationsfilm Space Jam mit.

Es verbindet ihn eine enge Freundschaft mit seinem langjährigen Center-Rivalen Alonzo Mourning. Als Mourning eine Spenderniere benötigte, ließ sich Ewing als Lebendspender testen. Jedoch wurde die Niere von Mournings Cousin als geeigneter beurteilt.[34]

Sein Sohn Patrick Ewing Jr. spielte ebenfalls für Georgetown in der NCAA und später auch in der NBA. Er war außerdem für die Telekom Baskets Bonn in der deutschen Basketball Bundesliga (BBL) aktiv.

Titel & Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

College[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • NCAA-Champion: 1984
  • NCAA-Basketball Most Outstanding Player: 1984
  • Naismith College Player of the Year: 1985
  • All-American (3): 1983, 1984, 1985

NBA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NBA-Statistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende
  GP Absolvierte Spiele (Games played)   GS  Spiele von Beginn an (Games started)  MPG  Absolvierte Minuten pro Spiel (Minutes per game)
 FG %  Wurfquote aus dem Feld (Field-goal percentage)  3P %  Wurfquote Drei-Punkte-Würfe (3-point field-goal percentage)  FT %  Freiwurfquote (Free-throw percentage)
 RPG  Rebounds pro Spiel (Rebounds per game)  APG  Assists pro Spiel (Assists per game)  SPG  Steals pro Spiel (Steals per game)
 BPG  Blocks pro Spiel (Blocks per game)  PPG  Punkte pro Spiel (Points per game)  FETT  Karriere-Bestmarke

Reguläre Saison[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team GP GS MPG FG % 3P % FT % RPG APG SPG BPG PPG
1985–86 New York 50 50 35.4 .474 .000 .739 9.0 2.0 1.1 2.1 20.0
1986–87 New York 63 63 35.0 .503 .000 .713 8.8 1.7 1.4 2.3 21.5
1987–88 New York 82 82 31.0 .555 .000 .716 8.2 1.5 1.3 3.0 23.2
1988–89 New York 80 80 36.2 .567 .000 .746 9.3 2.4 1.5 3.5 22.7
1989–90 New York 82 82 38.6 .551 .250 .775 10.9 2.2 1.0 4.0 28.6
1990–91 New York 81 81 38.3 .514 .000 .745 11.2 3.0 1.0 3.2 26.6
1991–92 New York 82 82 38.4 .522 .167 .738 11.2 1.9 1.1 3.0 24.0
1992–93 New York 81 81 37.1 .503 .143 .719 12.1 1.9 0.9 2.0 24.2
1993–94 New York 79 79 37.6 .496 .286 .765 11.2 2.3 1.1 2.7 24.5
1994–95 New York 79 79 37.0 .503 .286 .750 11.0 2.7 0.9 2.0 23.9
1995–96 New York 76 76 36.6 .466 .143 .761 10.6 2.1 0.9 2.4 22.5
1996–97 New York 78 78 37.0 .488 .222 .754 10.7 2.0 0.9 2.4 22.4
1997–98 New York 26 26 32.6 .504 .000 .720 10.2 1.1 0.6 2.2 20.8
1998–99 New York 38 38 34.2 .435 .000 .706 9.9 1.1 0.8 2.6 17.3
1999–2000 New York 62 62 32.8 .435 .000 .731 9.7 0.9 0.6 1.4 15.0
2000–01 Seattle 79 79 26.7 .430 .000 .685 7.4 1.2 0.7 1.2 9.6
2001–02 Orlando 65 4 13.9 .444 .000 .701 4.0 0.5 0.3 0.7 6.0
Gesamt 1,183 1,122 34.3 .504 .152 .740 9.8 1.9 1.0 2.5 21.0
All-Star-Spiele 9 3 17.8 .537 .000 .692 6.7 0.8 1.2 1.8 11.8

Playoffs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team GP GS MPG FG % 3P % FT % RPG APG SPG BPG PPG
1988 New York 4 4 38.3 .491 .000 .864 12.8 2.5 1.5 3.3 18.8
1989 New York 9 9 37.8 .486 .750 10.0 2.2 1.0 2.0 19.9
1990 New York 10 10 39.5 .521 .500 .823 10.5 3.1 1.3 2.0 29.4
1991 New York 3 3 36.7 .400 .778 10.0 2.0 0.3 1.7 16.7
1992 New York 12 12 40.2 .456 .000 .740 11.1 2.3 0.6 2.6 22.7
1993 New York 15 15 40.3 .512 1.000 .638 10.9 2.4 1.1 2.1 25.5
1994 New York 25 25 41.3 .437 .364 .740 11.7 2.6 1.3 3.0 21.9
1995 New York 11 11 36.3 .513 .333 .686 9.6 2.5 0.5 2.3 19.0
1996 New York 8 8 41.0 .474 .500 .651 10.6 1.9 0.1 3.1 21.5
1997 New York 9 9 39.7 .527 .000 .643 10.6 1.9 0.3 2.4 22.6
1998 New York 4 4 33.0 .357 .593 8.0 1.3 0.8 1.3 14.0
1999 New York 11 11 31.5 .430 .593 8.7 0.5 0.6 0.7 13.1
2000 New York 14 14 32.9 .418 .697 9.5 0.4 1.1 1.4 14.6
2002 Orlando 4 0 16.8 .320 .000 .588 5.5 1.0 0.3 1.0 6.5
Career 139 135 37.5 .469 .348 .718 10.3 2.0 0.9 2.2 20.2

Karrierehöchstwerte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kategorie Höchstwert Team Gegner Datum
Punkte 51 New York Knicks Boston Celtics 1990
erzielte Field Goals 22 New York Knicks Charlotte Hornets 01.12.1990
Field-Goal-Versuche 37 New York Knicks San Antonio Spurs 26.03.1991
erzielte 3er 1 New York Knicks N/A 19 x
3er-Versuche 3 New York Knicks N/A 2 x
erzielte Freiwurftreffer 18 New York Knicks Indiana Pacers 10.01.1991
Freiwurfversuche 23 New York Knicks N/A 2 x
Offensivrebounds 11 New York Knicks Milwaukee Bucks 20.02.1996
Defensivrebounds 22 New York Knicks Miami Heat 19.12.1992
Rebounds 26 New York Knicks Miami Heat 19.12.1992
Assists 11 New York Knicks Charlotte Hornets 19.04.1996
Steals 5 New York Knicks N/A 4 x
Blocks 9 New York Knicks N/A 3 x
Minuten gespielt 54 New York Knicks Atlanta Hawks 07.12.1991

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sven Simon: Patrick Ewing. Der Krieger. In: Five 1, 2004, S. 64–68.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. usabasketball.com – All-Time USA Basketball Men’s Roster // E (Memento vom 13. Juni 2017 im Internet Archive)
  2. The Naismith Memorial Basketball Hall of Fame :: Patrick Ewing. Abgerufen am 25. April 2020 (englisch).
  3. https://m.munzinger.de/search/portrait/Patrick%20Ewing/1/3632.html
  4. Mike Wise - Ewing Gives Hoyas a Little Pop. In: washingtonpost.com. 13. März 2008, abgerufen am 3. Februar 2024.
  5. https://cambridgeblackhistoryproject.org/project/patrick-ewing/
  6. https://vault.si.com/vault/1985/01/07/the-master-of-the-key
  7. https://usatodayhss.com/lists/greatest-high-school-basketball-players-of-all-time-lebron-james-kareem-abdul-jabbar-jason-kidd-wilt-chamberlin
  8. https://web.archive.org/web/20180723064113/http://www.hoyabasketball.com/features/top100/p_ewing.htm
  9. https://www.ncaa.com/news/basketball-men/article/2020-05-18/1984-ncaa-tournament-bracket-scores-stats-records
  10. https://basket.de/2016/08/der-messias-namens-patrick-ewing/
  11. Robert Arndt: NBA - Die Verschwörung um Knicks-Legende Patrick Ewing: Wie David Stern mit der ersten Draft Lottery für Schlagzeilen sorgte. In: spox.com. 2. Juli 2020, abgerufen am 29. Februar 2024.
  12. Martin Klotz: NBA Legenden-Serie: Patrick Ewing - Jäger des verlorenen Schatzes. In: spox.com. 6. August 2019, abgerufen am 29. Februar 2024.
  13. https://basket.de/2016/08/der-messias-namens-patrick-ewing/
  14. Patrick Hauser: NBA-Draft 1985: Knicks holen Ewing - Verschwörungstheorie "Frozen Envelope". In: sport1.de. 20. Juni 2019, abgerufen am 29. Februar 2024.
  15. https://www.basketball-reference.com/draft/NBA_1985.html
  16. https://www.si.com/longform/2015/1985/ewing/index.html
  17. Robert Arndt: NBA - Die Verschwörung um Knicks-Legende Patrick Ewing: Wie David Stern mit der ersten Draft Lottery für Schlagzeilen sorgte. In: spox.com. 2. Juli 2020, abgerufen am 29. Februar 2024.
  18. Rookie center Patrick Ewing's 10-year NBA contract... In: latimes.com. 6. November 1985, abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  19. New York Knicks center Patrick Ewing, who missed 32... - UPI Archives. In: upi.com. 19. Mai 1986, abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  20. Martin Klotz: NBA Legenden-Serie: Patrick Ewing - Jäger des verlorenen Schatzes. In: spox.com. 6. August 2019, abgerufen am 29. Februar 2024.
  21. L.A. Times Archives: Patrick Ewing, who injured his right knee... - Los Angeles Times. In: latimes.com. 21. Februar 1986, abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  22. Robert Arndt: NBA - Michael Jordan und die Rivalität mit den New York Knicks: Feinde bis aufs Blut - und doch fast vereint. In: spox.com. 17. April 2020, abgerufen am 29. Februar 2024.
  23. Martin Klotz: NBA Legenden-Serie: Patrick Ewing - Jäger des verlorenen Schatzes. In: spox.com. 6. August 2019, abgerufen am 29. Februar 2024.
  24. Selena Roberts: PRO BASKETBALL; Wrist Surgery Sidelines Ewing For the Season (Published 1997). In: nytimes.com. 22. Dezember 1997, abgerufen am 3. Februar 2024 (englisch).
  25. Ewing's Return Is No Cure-All (Published 1998). In: nytimes.com. 8. Mai 1998, abgerufen am 3. Februar 2024 (englisch).
  26. EWING COMES BACK, PACERS KEEP GOING. In: washingtonpost.com. 8. Mai 1998, abgerufen am 3. Februar 2024 (englisch).
  27. Stephan E. Müller: Verspottet, gehaßt und erfolgreich. In: welt.de. 10. Juni 1999, abgerufen am 27. Januar 2024.
  28. Basketball: Schock für Knicks - Ewing fällt aus. In: Spiegel Online. 3. Juni 1999, abgerufen am 27. Januar 2024.
  29. https://www.basketballnetwork.net/old-school/patrick-ewing-regrets-not-playing-in-the-1999-nba-finals
  30. Basketball: Knicks gegen Spurs im NBA-Finale. In: Spiegel Online. 12. Juni 1999, abgerufen am 27. Januar 2024.
  31. Basketball: San Antonio kurz vor dem Titel. In: Spiegel Online. 25. Juni 1999, abgerufen am 27. Januar 2024.
  32. https://www.eskimo.com/~pbender/misc/salaries99.txt
  33. Marc Tracy: Georgetown Hires Patrick Ewing as Men’s Basketball Coach. In: The New York Times. 3. April 2017, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 25. April 2020]).
  34. Donating kidney 'a no-brainer' for Mourning's cousin
  35. https://www.nba.com/stats/player/121/career

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Patrick Ewing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien