Paul Badde

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Paul Badde (2014 in Jerusalem)

Paul Badde (* 10. März 1948 in Schaag) ist ein deutscher Sachbuchautor, Journalist und Filmemacher.

Journalistische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Badde studierte, nach dem Besuch eines Humanistischen Gymnasiums, Philosophie und Soziologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Universität Frankfurt am Main Kunstgeschichte, Geschichte und Politik. Zwischen dem Ersten und Zweiten Staatsexamen war er ab März 1979 Redakteur und Ressortleiter bei der Satirezeitschrift pardon, dem sich ein dreijähriger Schuldienst als Lehrer an der Schillerschule in Frankfurt-Sachsenhausen und die freie Mitarbeit bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Zeit, der Welt und der Neuen Zürcher Zeitung anschloss. Seit Februar 1988 war er Reporter und Redakteur des F.A.Z.-Magazins mit Sitz in München. Von 2000 bis 2013 arbeitete er als Korrespondent der Tageszeitung Die Welt, zuerst in Jerusalem, dann in Rom und beim Vatikan.[1]

Von Anfang 2007 bis Juni 2022 war Badde Mitherausgeber der Monatszeitschrift Vatican Magazin.[2] Seit 2008 ist er Vorsitzender der Fatima-Aktion, deren Kernziel die Verbreitung der Botschaft von Fátima ist und die Hilfeprojekte u. a. für verfolgte Christen und Kinder in Südamerika unterstützt. Er ist zudem Mitarbeiter der Nachrichten-Agentur CNA Deutsch, kath.net und seit 2013 auch Autor und Korrespondent des Fernsehsenders EWTN Deutschland.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Badde hat sich in mehreren Veröffentlichungen mit dem Schleier von Manoppello beschäftigt.[3] Badde behauptet, dass der Schleier nicht von Menschen angefertigt worden sein könne und daher übernatürlichen Ursprungs sei. Es handele sich um ein sogenanntes Acheiropoieton. Der Kunsthistoriker Erwin Pokorny kritisierte die Aussagen Baddes und wirft ihm vor, dass er den Bericht von Giulio Fanti (Universität Padua) zu mikroskopischen Untersuchungen „entstellt“ habe und behaupte, dass der Schleier „keinerlei Farbspuren“ aufweise.[4] Laut Pokorny vertrete vor allem Badde auch die unrichtige Behauptung, dass das Gewebe des Schleiers aus Muschelseide bestehe.[5] Pokorny widerlegt auch diese Behauptung: Muschelseide besteht aus relativ dicken Fasern. Die Fasern des Schleiers von Manoppello seien dünner als alle jemals gemessenen Fasern aus echter Muschelseide. Man müsse daher davon ausgehen, dass das Gewebe des Schleiers aus Leinen- bzw. Flachsfasern besteht.[6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jerusalem, Jerusalem, 1997
  • Die himmlische Stadt. Der abendländische Traum von der gerechten Gesellschaft, 1999
  • Jossel Rakovers Wendung zu Gott, (2004) von Zvi Kolitz, Herausgabe und Übersetzung
  • Maria von Guadalupe: Wie das Erscheinen der Jungfrau Maria Weltgeschichte schrieb, 2004, Ullstein
  • Heiliges Land: Auf dem Königsweg aller Pilgerreisen., 2010, Gütersloher Verlagshaus
  • Das göttliche Gesicht. Auf der Suche nach dem wahren Antlitz Jesu, 2005, erweiterten Fassung Das Muschelseidentuch, 2011, Ullstein
  • Raphaël, 2013, Herbig
  • Das Grabtuch von Turin oder das Geheimnis der heiligen Bilder, 2014, Pattloch; 2015 erweitert als Sudarium et Vestes, Wolff
  • Von Angesicht zu Angesicht: Das Antlitz Gottes in Manoppello, 2017, Christiana
  • Papst Benedikt XVI: Seine Papstjahre aus nächster Nähe, 2018, Herbig
  • Jerusalem, Hauptstadt der Welt in Tagen des Zorns, 2018 Fe-Medien

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Paul Badde – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul Badde, Author at The European. In: The European. Abgerufen am 6. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  2. kath.net: Wechsel in Herausgeberschaft des "Vatican-Magazin". 31. Mai 2022, abgerufen am 20. Juli 2022.
  3. Das göttliche Gesicht. Auf der Suche nach dem wahren Antlitz Jesu, 2005, erweiterte Fassung Das Muschelseidentuch, 2011, Ullstein; Von Angesicht zu Angesicht: Das Antlitz Gottes in Manoppello, 2017, Christiana.
  4. Erwin Pokorny: Die Tüchleinmalerei und der Schleier von Manoppello. In: Karlheinz Dietz, Christian Hannick, Carolina Lutzka, Elisabeth Maier (Hrsg.): Das Christusbild. Zu Herkunft und Entwicklung in Ost und West. Akten der Kongresse in Würzburg, 16–18. Oktober 2014, und Wien, 17.–18. März 2015. (= Das Östliche Christentum. Neue Folge, Band 62). Echter, Würzburg 2016, S. 773, mit Verweis in Anm. 64 auf Paul Badde: Das Göttliche Gesicht im Muschelseidentuch von Manoppello. Kislegg 2011, S. 49–50. Pokorny verweist seinerseits auf die Untersuchung von Giulio Fanti (online).
  5. Paul Badde: Das Göttliche Gesicht im Muschelseidentuch von Manoppello. Kislegg 2011, S. 207.
  6. Erwin Pokorny: Die Tüchleinmalerei und der Schleier von Manoppello. In: Karlheinz Dietz, Christian Hannick, Carolina Lutzka, Elisabeth Maier (Hrsg.): Das Christusbild. Zu Herkunft und Entwicklung in Ost und West. Akten der Kongresse in Würzburg, 16–18. Oktober 2014, und Wien, 17.–18. März 2015. (= Das Östliche Christentum. Neue Folge, Band 62). Echter, Würzburg 2016, S. 776 f.