Paul Beinert

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Paul Beinert (* 9. Juni 1893 in Molsheim, Elsass; † 1962 in Bayreuth) war ein deutscher Opernsänger (Tenor).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beinert absolvierte seine Sängerausbildung an der Münchener Akademie der Tonkunst unter Felix Mottl, der bis 1911 Direktor der damaligen Königlichen Akademie der Tonkunst war. Sein erstes Bühnenengagement hatte er von 1922 bis 1925 am Stadttheater Plauen. Anschließend war er bis 1933 Mitglied des Leipziger Opernhauses und spielte während dieser Zeit unter anderem in Werken von Ernst Krenek, Kurt Weill und Max Ettinger mit. So gab er bei der Uraufführung von Kreneks Jonny spielt auf im Jahre 1927 den Max und stand 1930 als Jim in Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny auf der Bühne. Ab 1933 ging er für vier Jahre an das Stadttheater Freiburg im Breisgau und wechselte anschließend an die Berliner Staatsoper. In diesen Jahren spielte er in vielen großen Opern, besonders denen von Richard Wagner, mit. So sang er etwa die Titelrollen in Rienzi und im Tannhäuser, den Erik im Fliegenden Holländer sowie den Parsifal im gleichnamigen Werk. Daneben trat er in Opern von Verdi, Bizet, Eugen d’Albert und Hans Pfitzner auf.

Den Zweiten Weltkrieg verbrachte er mit seiner Familie auf dem „Hühnerhof“, einem Jagdhof im fränkischen Fichtelgebirge nahe Wunsiedel. 1943/1944 wechselte er nochmals an das Kieler Stadttheater. Nach dem Krieg nahm er jedoch kein neues Engagement mehr an, was sicherlich auch darauf zurückzuführen war, dass seine Familie im III. Reich zur NSDAP-Elite um Rudolf Heß gehörte. Bis zu seinem Tode im Jahre 1962 lebte er mit seiner Frau Irmgard Pröhl – einer Schwester von Ilse Heß und einer engen Freundin von Winifred Wagner – in seiner Bayreuther Wohnung. Ein Enkel ist der Typograph Wolfgang Beinert.

Rollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uraufführungen

  • Jonny spielt auf von Ernst Krenek (UA 10. Februar 1927, Leipzig) als Max
  • Der Zar lässt sich photographieren von Kurt Weill (UA 18. Februar 1928, Leipzig)
  • Frühlings Erwachen von Max Ettinger (UA 14. April 1928, Leipzig)
  • Die schwarze Orchidee von Ernst d´Albert (UA 1. Dezember 1928, Leipzig)
  • Leben des Orest von Ernst Krenek (UA 19. Januar 1930, Leipzig)
  • Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny von Kurt Weill (9. März 1930, Leipzig) als Jim

Weitere Rollen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kutsch/Riemens: Großes Sängerlexikon. Unveränderte Auflage., K. G. Saur, Bern, 1993, Dritter Band Ergänzungsband, S. 63, ISBN 3-907820-70-3 (3 Bände)
  • Kutsch/Riemens: Großes Sängerlexikon. 3., erweiterte Auflage. Bd. 1. München, Saur
  • Sieb, Rainer: Der Zugriff der NSDAP auf die Musik. Zum Aufbau von Organisationsstrukturen für die Musikarbeit in den Gliederungen der Partei. Osnabrück, 2007. Zugl.: Osnabrück, Univ., Diss., 2007

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]