Paul Dahlke (Schauspieler)

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Paul Victor Ernst Dahlke (* 12. April 1904 in Groß Streitz bei Köslin, Provinz Pommern; † 23. November 1984 in Salzburg) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Musikpädagogen Ernst Dahlke wuchs in Köslin auf, ging in Stargard zur Schule und besuchte die Oberrealschule in Dortmund, wo er 1922 Abitur machte. Er studierte ab Oktober 1922 an der Bergakademie Clausthal und wurde Mitglied der dortigen Burschenschaft Schlägel und Eisen (DB). Bei einer Mensur verlor er einen Teil des linken Ohres.[1] Später wechselte er an die Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. Er besuchte auch Vorlesungen in Germanistik und Theaterwissenschaft und versuchte sich als Maler und Holzbildhauer.

Ab 1926 absolvierte Dahlke eine Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schauspielschule in Berlin. Ab 1928 folgten Theaterengagements an verschiedenen Berliner Bühnen und in München. Zu seinen zahlreichen Rollen zählten auch die Titelrolle in Carl Zuckmayers Des Teufels General, die Rolle des Professor Higgins in George Bernard Shaws Pygmalion und in Axel von Ambessers Das Abgründige des Herrn Gerstenberg die Titelrolle. Von 1934 bis 1944 gehörte er zum Ensemble des Deutschen Theaters in Berlin. Dahlke stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]

Ab 1934 spielte Dahlke in verschiedenen Filmrollen meist vitale Charaktere mit schlichtem Gemüt. Außerdem war er in vielen Dramenverfilmungen zu sehen, etwa als Ruprecht in Gustav Ucickys Heinrich-von-Kleist-Verfilmung Der zerbrochene Krug sowie in den Erich-Kästner-Verfilmungen von Das fliegende Klassenzimmer und Drei Männer im Schnee. Nach dem Krieg war Dahlke unter anderem von 1946 bis 1953 am Staatsschauspiel München tätig, danach gastierte er an verschiedenen Theatern. Seine Ehefrau Elfe Gerhart-Dahlke, die er 1955 heiratete (es war seine zweite Ehe), war Schauspielerin und Bildhauerin.

Einem breiten Publikum wurde Dahlke durch zahlreiche Fernsehrollen wie die des Rheinschiffers Jakob Wilde auf der MS Franziska in der gleichnamigen Serie (1978) bekannt. 1961 sprach er unter der Regie von Heinz-Günter Stamm die Titelrolle in der sechsteiligen Hörspielreihe Maigret und… vom Bayerischen Rundfunk. Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme unter anderem Charles Laughton (Unter schwarzer Flagge, Der Fall Paradin) und Vincent Price (Schlüssel zum Himmelreich).

Grabstätte von Paul Dahlke

Paul Dahlke starb am 23. November 1984 im Alter von 80 Jahren in Salzburg. Seine Grabstelle befindet sich auf dem Friedhof in Grundlsee (Österreich).[3]

Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1946: Wer weint um Juckenack? – Regie: Harald Braun
  • 1947: Elga (nach Gerhart Hauptmann) – Regie: Helmut Brennicke
  • 1949: Das Verhör des Lukullus – Regie: Harald Braun
  • 1949: Schiff ohne Hafen – Regie: Fritz Benscher
  • 1950: Damals in Kongalonga – Regie: Axel von Ambesser
  • 1950: Nichts von Bedeutung – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1951: Der arme Mensch – Regie: Walter Ohm
  • 1952: Der Revisor (nach Nikolai Gogol) – Regie: Walter Ohm
  • 1952: Barabbas – Regie: Walter Ohm
  • 1952: Das Festbankett – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1952: Zwei Männer und ein Gentleman – Regie: Walter Ohm
  • 1953: Abschied in Taganrog – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1953: Sir Michaels Abenteuer – Regie: Willy Purucker
  • 1953: Der in der Mitte – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1953: Im Räderwerk – Regie: Fränze Roloff
  • 1953: Ohne Angabe der Adresse – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1953: Das Boot ohne Fischer – Regie: Walter Ohm
  • 1953: Heute Nacht in Samarkand – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1953: Wir waren drei – Regie: Friedrich-Carl Kobbe
  • 1953: Der falsche Schutzengel – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1953: Penny – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1953: Der Apollo von Bellac – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1954: Der tolle Bursche Mac – Regie: Kurt Wilhelm
  • 1954: Zwischen Erde und Himmel – Regie: Cläre Schimmel
  • 1954: Vor der Sintflut – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1954: Das Licht der Welt – Regie: Otto Arneth
  • 1956: Zwischen Erde und Himmel – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1956: Die Geschworenen haben das Wort – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1956: Minna von Barnhelm – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1956: Das goldene Rad – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1957: Menschliche Komödie – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1957: Die Ballade vom halben Jahrhundert – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1957: Martha – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1957: Der Telefonist (Berlin Sommer 1944) – Regie: Hans Rosenhauer
  • 1957: Ein Skelett in jedem Schrank – Regie: Gerlach Fiedler
  • 1958: Nicht alles glänzt, was Gold ist – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1958: Pastorale oder Die Zeit für Kakao – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1958: Gullivers neueste Reise – Regie: Otto Kurth
  • 1958: Menschen im Hotel – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1958: Der Weg nach Grenoble – Regie: Hermann Wenninger
  • 1958: Flachsmann als Erzieher – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1959: Barabbas – Regie: Fritz Wilm Wallenborn
  • 1959: Die deutschen Kleinstädter oder Ein Mann kommt in die Stadt – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1959: Das Tagebuch der französischen Bürgerin Désirée Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1959: Wohin so eilig, schönes Kind? – Bearbeitung und Regie?: Willy Purucker
  • 1959: Hasemanns Töchter – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1959: Johannisfeuer – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1959: Die Weber – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1960: Jubiläum – Regie: Martin Walser
  • 1960: Die Schmetterlingsschlacht – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1960: Inspektor Hornleigh (1. Staffel/7 Folgen) – Regie: Walter Netzsch
  • 1961: Der Retter – Regie: Walter Ohm
  • 1961: Vogelinsel – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1961: Maigret und die Bohnenstange – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1961: Maigret und der gelbe Hund – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1961: Maigret und die Unbekannte – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1961: Maigret und sein Revolver – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1961: Maigret und die Groschenschenke – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1961: Maigret und seine Skrupel – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1961: Der Sonderfall – Regie: Axel Corti
  • 1961: Gortstraße – Regie: Walter Ohm
  • 1962: Das Extemporale – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1962: Die gespaltene Hand – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1962: Sperrzone – Regie: Edward Rothe
  • 1962: Gefahr – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1963: Sherlock Holmes auf Freiersfüßen – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1963: Vor Sonnenuntergang – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1964: Waldhausstraße 20 – Regie: Walter Ohm
  • 1964: In der Sache J. Robert Oppenheimer – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1964: Die Ehre – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1964: Die Hose – Mitautor und Regie: Rudolf Noelte
  • 1964: Heilige Zeit – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1965: Plädoyer – Regie: Friedhelm von Petersson
  • 1965: Einmal ein Mörder – immer ein Mörder! – Regie: Hans Cremer
  • 1965: Die Fahrradklingel – Regie: Mathias Neumann
  • 1966: Midas der schimmernden Berge – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1967: Der Engel mit der Plastikbombe – Regie: Walter Netzsch
  • 1968: Joel Brand – Regie: Walter Ohm
  • 1968: Die Fee – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1969: Der Gruftwächter (nach Franz Kafka) – Regie: Ferry Bauer
  • 1971: Ich bin ein Krimineller – Regie: Heinz-Günter Stamm
  • 1972: Besser gar nicht, als spät – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1976: Charles Dickens: Oliver Twist – Regie: Rolf Ell (ariola LP 27 976 XAW)

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heiteres Sternbild. Blüchert Verlag, Stuttgart 1955.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl Götschober: Schauspieler und Korporation. In: Junges Leben. Österreichischer Pennäler-Ring – ÖPR. Magazin für Junge und Junggebliebene, 1/2024, S. 13.
  2. Dahlke, Paul, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 105
  3. knerger.de: Das Grab von Paul Dahlke
  4. Paul-Dahlke-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.