Paulo Sousa

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Paulo Sousa
Paulo Sousa (2014)
Personalia
Voller Name Paulo Manuel Carvalho Sousa
Geburtstag 30. August 1970
Geburtsort ViseuPortugal
Größe 177 cm
Position Zentrales Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1984–1989 Benfica Lissabon
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1989–1993 Benfica Lissabon 87 (1)
1993–1994 Sporting Lissabon 31 (2)
1994–1996 Juventus Turin 54 (1)
1996–1997 Borussia Dortmund 27 (1)
1998–1999 Inter Mailand 31 (0)
2000 AC Parma 8 (0)
2000–2001 Panathinaikos Athen 10 (0)
2002 Espanyol Barcelona 9 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1991–2002 Portugal 51 (0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2007–2008 Portugal (Co-Trainer)
2008–2009 Queens Park Rangers
2009–2010 Swansea City
2010 Leicester City
2011–2013 Videoton FC
2013–2014 Maccabi Tel Aviv
2014–2015 FC Basel
2015–2017 AC Florenz
2017–2018 Tianjin Quanjian
2019–2020 Girondins Bordeaux
2021 Polen
2022 Flamengo Rio de Janeiro
2023 US Salernitana
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Paulo Manuel Carvalho Sousa (* 30. August 1970 in Viseu) ist ein ehemaliger portugiesischer Fußballspieler und derzeitiger -trainer.

Spielerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benfica Lissabon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paulo Sousa begann seine Karriere 1989 bei Benfica Lissabon. Zuvor hatte er die Jugendabteilungen des portugiesischen Vereins durchlaufen. Mit Benfica sammelte Sousa erste Titel. Auf die Meisterschaft 1991 folgte der Pokalsieg 1993. In Lissabon spielte er schon früh mit seinen langjährigen Nationalmannschaftskameraden wie Rui Costa, João Pinto und Paulo Futre zusammen. In der Spielzeit 1992/93 wurde er beim 3:2-Auswärtssieg gegen Boavista Porto, als Benfica bereits das Auswechselkontingent ausgeschöpft hatte und der Torwart des Feldes verwiesen wurde, als Torhüter eingesetzt.

Sousa spielte schon in jungen Jahren einen kontrollierten Fußball. Diese Spielweise lenkte die Aufmerksamkeit anderer Vereine auf ihn.

Sporting Lissabon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 1993 wechselte der defensive Mittelfeldspieler zum Stadtrivalen Sporting Lissabon. Dort spielte er mit Luís Figo zusammen. Einen Titel gewann er nicht und Sousa spielte nur eine Saison für Sporting.

Juventus Turin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1994 wechselte er nach Italien zu Juventus Turin. In seiner ersten Saison gewann er mit Juventus die Meisterschaft. Wie schon bei Benfica und Sporting war Sousa auch hier eine spielbestimmende Schlüsselfigur im Team. Mit dem Sieg der Coppa Italia (italienischer Pokal) wurde das Double gewonnen. 1996 traf Juventus im Finale der UEFA Champions League auf Ajax Amsterdam. Nachdem es nach 90 Minuten und Verlängerung 1:1 gestanden hatte, gewannen die Italiener mit 4:2 im Elfmeterschießen. Sousa wurde in der 57. Minute durch Angelo Di Livio ersetzt.

Borussia Dortmund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach zwei Jahren in Turin unterzeichnete Sousa beim damaligen Deutschen Meister Borussia Dortmund. Unter Trainer Ottmar Hitzfeld wiederholte er seinen noch mit Juventus Turin erreichten Erfolg des Champions-League-Triumphs aus dem Vorjahr, diesmal mit dem BVB: Im Endspiel des größten europäischen Wettbewerbs war 1997 sein ehemaliger Arbeitgeber Juventus Turin der Gegner des BVB. Mit 3:1 setzte sich die Borussia durch. In diesem Finale, anders als noch ein Jahr zuvor mit Juve, stand Sousa die volle Spielzeit auf dem Feld.

Während seiner Dortmunder Zeit wurde er mehr und mehr von Verletzungen geplagt, insbesondere an der Patellasehne,[1] die ihn immer wieder zurückwarfen. In seiner ersten Saison absolvierte er elf Spiele im Ligaspielbetrieb und in der zweiten 16. Durch andauernde Probleme entschied sich der Verein, den Defensiv-Spezialisten zu verkaufen.

Inter Mailand und AC Parma[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sousa wechselte in der Winterpause 1997/98 wieder nach Italien. Zunächst unterzeichnete er bei Inter Mailand, wo er aber nicht mehr an seine Leistungen der letzten Jahre anknüpfen konnte. Nach zwei Jahren bei Inter wechselte er in der Winterpause, im Januar 2000, und unterschrieb beim AC Parma. Dort versuchte Sousa nochmal einen Neuanfang, hatte aber meist die Rolle des Zuschauers inne und bestritt nur acht Partien.

Panathinaikos Athen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach nur sechs Monaten bei Parma zog er nach Griechenland, um bei Panathinaikos Athen Fußball zu spielen. Doch auch dort kam er nicht mehr über die Reservistenrolle hinaus.

Espanyol Barcelona[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine letzte Chance, sich im europäischen Profifußball durchzusetzen, gab sich Sousa beim spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona, als er in der Winterpause 2001/02 von Athen kam. Doch auch dort hatte er kaum Einsätze, und am Ende der Saison beendete er seine Karriere.[2]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Mitglied der U-20-Nationalmannschaft Portugals gewann er 1989 die Junioren-Weltmeisterschaft. Mit dem Gewinn dieser Weltmeisterschaft machten er und seine damaligen Mitspieler wie Vítor Baía und Luís Figo sich schnell einen Namen und der portugiesische Verband erhoffte sich erfolgreiche Zeiten im Männerbereich. Zu einem großen Titel dieser Goldenen Generation kam es jedoch nie.

Paulo Sousa spielte 51-mal für die portugiesische Fußballnationalmannschaft. Sein Debüt gab er am 16. Januar 1991 in einem Freundschaftsspiel gegen Spanien, das unentschieden endete. Außerdem spielte Sousa bei der Fußball-Europameisterschaft 1996 und war im Kader bei der EM 2000. Bei der Weltmeisterschaft 2002 war er zwar nominiert, blieb aber ohne Einsatz. Kurz danach trat er im Alter von 31 Jahren zurück. Sein letztes Spiel bestritt er in einem Freundschaftsspiel gegen China.

Siehe auch:

Trainerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Karriereende war Sousa als Jugendtrainer im portugiesischen Fußball tätig. Von Juli 2007 bis November 2008 war er Co-Trainer der portugiesischen Nationalmannschaft. Von November 2008 bis April 2009 war er Trainer des englischen Zweitligisten Queens Park Rangers. Von Juni 2009 bis Juli 2010 trainierte er Swansea City. Am 7. Juli 2010 schloss er sich dem Ligakonkurrenten Leicester City an. Nach einem schlechten Start in der Football League Championship 2010/11 wurde Sousa Ende September 2010 entlassen.[3]

Ab Juli 2011 trainierte er den ungarischen Meister der Saison 2010/11, den Videoton FC aus Székesfehérvár. Sein Vertrag wurde auf seinen Wunsch hin zum Jahresanfang 2013 aufgelöst.[4] Zur Saison 2013/14 trat Sousa die Nachfolge von Óscar García als Trainer bei Maccabi Tel Aviv an.[5]

Zur Saison 2014/15 wechselte er zum FC Basel in die Schweizer Super League und folgte damit auf Murat Yakin, der zuvor zweimal hintereinander die Meisterschaft gewonnen hatte.[6] Aufgrund Differenzen mit der Klubleitung über die zukünftige Ausrichtung des Vereins nach der Titelverteidigung und dem Erreichen des Achtelfinals der Champions League sowie des nationalen Cupfinals wurde der Dreijahresvertrag am 17. Juni 2015 in beiderseitigem Einvernehmen vorzeitig aufgelöst.[7] Vier Tage später, am 21. Juni, wurde Sousa als Cheftrainer des italienischen Serie-A-Klubs AC Florenz verpflichtet, wo er einen Zweijahresvertrag unterschrieb.[8] Der auslaufende Vertrag wurde nach dem Ende der Saison 2016/17 nicht verlängert.

2017 wurde er Cheftrainer beim chinesischen Klub Tianjin Quanjian.[9] Nach der Saison 2018 endete seine Amtszeit, in der er unter anderem Anthony Modeste, Alexandre Pato und Axel Witsel trainiert hatte. Von März 2019 bis Juli 2020 war Sousa Cheftrainer von Girondins Bordeaux.

Ab Januar 2021 war er Trainer der polnischen Nationalmannschaft als Nachfolger von Jerzy Brzeczek.[10] Bei der Fußball-Europameisterschaft 2021 konnte er den polnischen Kader nicht über die Gruppenphase hinaus führen. Im Dezember des Jahres erfolgte bereits wieder seine Entlassung.[11] Direkt im Anschluss ging er für die Saison 2022 nach Brasilien, wo er den CR Flamengo übernahm. Nach dem neunten Spieltag der Série A 2022 am 9. Juni, wurde Sousa wieder entlassen.[12] Der Klub stand zu dem Zeitpunkt auf dem 14. Tabellenplatz. In 32 Spielen gelangen ihm mit dem Team 19 Siege, sieben Unentschieden und sechs Niederlagen (59 zu 29 Tore). Am 15. Februar 2023 wurde Sousa zum Cheftrainer der US Salernitana in der italienischen Serie A ernannt.[13]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler:

Als Trainer:[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Paulo Sousa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hinweis in Interview in: Echt-das Europapokalmagazin, Sonderheft 9 v. 24. April 2013, S. 25
  2. Paulo Sousa beendet Karriere, kicker.de-Pressemitteilung vom 2. Juli 2002
  3. Paulo Sousa confirmed as Leicester City manager. Pressemitteilung auf der Homepage von BBC Sport (englisch), 7. Juli 2010. Abgerufen am 12. Juni 2013.
  4. Paulo Sousa is leaving Videoton FC as manager. Mitteilung auf der Homepage des Videoton FC (englisch), 7. Januar 2013. Abgerufen am 12. Juni 2013.
  5. Paulo Sousa appointed as head coach. (Memento vom 15. Juni 2013 im Internet Archive) Mitteilung auf der Homepage von Maccabi Tel Aviv (englisch), 11. Juni 2013. Abgerufen am 12. Juni 2013.
  6. Paulo Sousa wird neuer Cheftrainer beim FC Basel 1893 (Memento vom 29. Mai 2014 im Internet Archive), FCB.ch vom 28. Mai 2014
  7. FCB und Paulo Sousa beschliessen sofortige einvernehmliche Trennung, FCB.ch vom 17. Juni 2015
  8. Sousas Wechsel: Einigung mit der AC Fiorentina, Neue Zürcher Zeitung vom 21. Juni 2015
  9. transfermarkt.de: Cannavaro neuer Trainer von Guangzhou Evergrande – Sousa übernimmt Tianjin Quanjian abgerufen: 15. Januar 2018
  10. Paulo Sousa nowym selekcjonerem reprezentacji Polski! - Reprezentacja A. In: pzpn.pl. Abgerufen am 24. Januar 2021 (polnisch).
  11. Entlassung Polen, Bericht auf transfermarkt.de vom 30. Dezember 2021, abgerufen am 10. Juni 2022
  12. Entlassung Flamengo, Bericht auf globo.com vom 9. Juni 2022, Seite auf portug., abgerufen am 10. Juni 2022
  13. Paulo Sousa è il nuovo allenatore della Salernitana Mitteilung auf der Homepage der U.S. Salernitana 1919 (italienisch), 15. Februar 2023. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  14. Paulo Sousa. Soccerway, abgerufen am 25. Dezember 2020 (englisch).