Peter Bursch

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Peter Bursch (2019)
Peter Bursch beim Werner Rennen 2018
Peter Bursch auf der Musikmesse Frankfurt 2015

Peter Bursch (* 14. April 1949 in Duisburg) ist ein Gitarrist und Autor von Gitarrenbüchern. Er gilt als Deutschlands „Gitarrenlehrer der Nation“ und wurde 1975 mit seinem Bestseller Gitarrenbuch bekannt.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gitarre gelangte Peter Bursch als Kind über die Pfadfinder-Bewegung.[2] Dabei eröffnete ihm die Musik von Elvis Presley und The Beatles (I Want to Hold Your Hand) die Welt der Rock- und Popmusik. In seiner Jugend bereiste Peter Bursch per Anhalter als Straßenmusiker europäische Länder wie England, Irland und Frankreich.[3] Unterwegs lernte Bursch den Sänger und Gitarristen Ronnie Drew von der Irish-Folk-Band The Dubliners kennen, mit dem er gemeinsam auf der Bühne eines Hotels den Song Whiskey in the Jar spielte. Weitere Inspiration sog Peter Bursch als Besucher des Burg-Waldeck-Festivals auf, wo er prägende Protestsänger wie Hannes Wader, Franz Josef Degenhardt und Dieter Süverkrüp erlebte, und der Internationalen Essener Songtage im September 1968, durch den dortigen Auftritt von Frank Zappa. Da es damals auf Konzerten noch keinen Sicherheitsdienst gab, der strikt das Publikum von den Musikern trennt, konnte Peter Bursch den anwesenden Künstlern begegnen, etwa Guru Guru, die ihn und seine Bandkollegen nach Heidelberg einluden, Ralf Hütter von Kraftwerk aus Düsseldorf, Tangerine Dream aus Berlin oder Amon Düül aus München.[4] Auf diese Weise gingen die Rockbands auf Tournee quer durch Deutschland, indem sich die Musikgruppen gegenseitig in ihre jeweilige Heimatstadt einluden. Auf der Musikmesse NAMM Show, die er besonders schätzt, in der kalifornischen Stadt Anaheim lernte Bursch den Gitarristen Eric Clapton kennen, mit dem er zusammen eine Jam-Session spielte. Im Rahmen eines Interviews, das Peter Bursch für ein Musikfachmagazin führte, traf er den indischen Sitar-Spieler Ravi Shankar, der ihm das korrekte Spiel auf der Sitar nach überlieferter Tradition näherbrachte.[5] Zudem ließ sich Gitarren-Virtuose Steve Vai von Whitesnake von Bursch beibringen, wie man die Picking-Technik richtig anwendet.[6]

Peter Bursch ist mit der Liedermacherin und Schmuckdesignerin Marita Bursch verheiratet, mit der er zwei erwachsene Kinder hat.[7]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Bursch spielt in seinen Musikprojekten All Star Band, Acoustic Nights und als Studiogitarrist unter anderem bei BAP und den Bläck Fööss. Seine 1969 gegründete, mehrfach aufgelöste und neu formierte Band Bröselmaschine steht seit 2005 wieder mit ihm auf der Bühne. Seit 1969 ist Bursch an verschiedenen Hochschulen und Akademien als Dozent tätig. In Duisburg leitet er im Stadtteil Duissern eine Musikschule. Darüber hinaus betätigte er sich auch als Autor für die politisch-satirische Zeitschrift Der Metzger.[8]

Seine diversen Gitarrenbücher und Gitarrenschulen bieten, beginnend mit seinem 1975 erschienenen Gitarrenbuch, einen niederschwelligen Einstieg in das Gitarrenspiel. Dabei werden mit einem didaktisch durchdachten System abschnittsweise Lerninhalte (meist anhand von Tabulaturen) für das Selbststudium vermittelt. Die Gitarristen der Band Die Toten Hosen bekannten sich dazu, ihre ersten Kenntnisse auf der Gitarre durch Bücher von Bursch erlangt zu haben und dass seine Arrangements in ihr Debütalbum Opel-Gang eingeflossen sind. In den Neunziger Jahren erhielt er einen Award für 1 Million verkaufte Exemplare seines ersten Buches.[9]

Die Gitarrenbaufirma Martin stellte für Peter Bursch ein Signaturemodell her. Er ist der erste Deutsche, dem diese Ehre zuteilwurde.[10][11]

Mit seiner Ehefrau Marita Bursch, die ebenfalls Musikerin ist und zudem Halsketten aus Elementen von Gitarren herstellt, verfasst Peter Bursch einige seiner Musikbücher und realisiert mit ihr andere Musikprojekte.[12]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Peter Bursch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Vooren: "Drogen? Ich bin naturstoned genug." (Interview mit Peter Bursch) tagesspiegel.de, 6. Februar 2017, abgerufen am 9. Februar 2017
  2. Podcast "Der Soundtrack meines Lebens": Folge 6 mit Peter Bursch Interview mit Peter Bursch von Redakteur Jan Schwarzkamp auf www.visions.de (Visions), 12. Januar 2022
  3. Podcast "Der Soundtrack meines Lebens": Folge 6 mit Peter Bursch Interview mit Peter Bursch von Redakteur Jan Schwarzkamp auf www.visions.de (Visions), 12. Januar 2022
  4. Podcast "Der Soundtrack meines Lebens": Folge 6 mit Peter Bursch Interview mit Peter Bursch von Redakteur Jan Schwarzkamp auf www.visions.de (Visions), 12. Januar 2022
  5. Podcast "Der Soundtrack meines Lebens": Folge 6 mit Peter Bursch Interview mit Peter Bursch von Redakteur Jan Schwarzkamp auf www.visions.de (Visions), 12. Januar 2022
  6. Podcast "Der Soundtrack meines Lebens": Folge 6 mit Peter Bursch Interview mit Peter Bursch von Redakteur Jan Schwarzkamp (die betreffende Anekdote ist ab 1:21:00 zu hören) auf www.visions.de (Visions), 12. Januar 2022
  7. Podcast "Der Soundtrack meines Lebens": Folge 6 mit Peter Bursch Interview mit Peter Bursch von Redakteur Jan Schwarzkamp auf www.visions.de (Visions), 12. Januar 2022
  8. Podcast "Der Soundtrack meines Lebens": Folge 6 mit Peter Bursch Interview mit Peter Bursch von Redakteur Jan Schwarzkamp auf www.visions.de (Visions), 12. Januar 2022
  9. Dieter Müller: Als Beruf habe ich mir das nie vorgestellt. (PDF; 1,5 MB) Handfest, Januar 2005, S. 36–37, archiviert vom Original am 8. August 2014; abgerufen am 14. März 2013.
  10. Peter Bursch's Welt: Gitarrensondermodell der Fa. Martin
  11. Metallica fürs Jugendzimmer, taz NRW vom 19. Oktober 2004, S. 3
  12. Podcast "Der Soundtrack meines Lebens": Folge 6 mit Peter Bursch Interview mit Peter Bursch von Redakteur Jan Schwarzkamp auf www.visions.de (Visions), 12. Januar 2022