Peter Gregg

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Der von Peter Gregg gefahrene Porsche 911 Carrera RSR beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1973
Porsche 911 Carrera RSR wie er 1973 von Peter Gregg gefahren wurde

Peter Holden Gregg (* 4. Mai 1940 in New York City; † 15. Dezember 1980 in Ponte Vedra Beach) war ein US-amerikanischer Autorennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Gregg war der Sohn eines Marineingenieurs und studierte in den 1950er-Jahren Englisch an der Universität von Harvard. Wie sein Vater ging auch er zur Marine der Vereinigten Staaten und war in Jacksonville als Nachrichtenoffizier stationiert.

Gregg war schon neben seiner Marinetätigkeit als Amateur Autorennen gefahren und begann 1965, nach seinem Abschied von der Marine, mit einer professionellen Rennkarriere. In den 1960er-Jahren baute er sich auch eine bürgerliche Existenz als Autohändler auf. Er vertrat die Marken Porsche, Mercedes-Benz, Fiat und MG. Gemeinsam mit seinem Freund Hurley Haywood, mit dem er die meisten seiner Sportwagenerfolge einfuhr, überzog er Florida mit einem profitablen Händlernetz.

Mitte der 1960er-Jahre erreichte er die ersten Erfolge im Rennsport. 1967 sicherte er sich die Gesamtwertung der SCCA-Southeastern-Division, einer Sportwagenrennserie, in zwei Klassen. Es folgten weitere Titel in der Trans-Am-Serie (1973 und 1974) und der IMSA-GTO-Meisterschaft (1971 und 1973). Nach seinem ersten Triumph beim 24-Stunden-Rennen von Daytona 1973, gemeinsam mit Haywood im Porsche 911 Carrera, trat er überraschend vom Rennsport zurück, um einen Job als Bankdirektor in Jacksonville anzunehmen. Peter Gregg blieb jedoch nur ein Jahr dem Motorsport fern und kehrte schon 1975 an die Rennstrecken zurück.

Die folgenden Jahre machten ihn zu einem der erfolgreichsten Piloten der US-amerikanischen Sportwagenrennen. Vier weitere Male gewann er die Gesamtwertung der GTO-Klasse der IMSA-GTP-Serie. Drei weitere Male, 1975, 1976 und 1978, war er beim 24-Stunden-Rennen von Daytona siegreich. Nur beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans blieb ihm der ganz große Erfolg versagt. Zweimal – 1966 hatte er dort debütiert – kam er als Gesamtdritter aufs Siegerpodest der ersten drei. 1980 hatte er in Le Mans auf dem Weg zur Rennstrecke einen Unfall und trug dabei leichte Kopfverletzungen davon.

Am 15. Dezember 1980, wenige Tage nach seiner Hochzeit mit Deborah Gregg, geborene Mars, beging Peter Gregg Selbstmord. Der Grund für diese Tat konnte nie ganz geklärt werden. Eine mögliche Ursache sollen die Folgen des Straßenunfalls bei Le Mans gewesen sein.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1966 Deutschland Porsche System Engineering Porsche 906 SchwedenSchweden Sten Axelsson Ausfall Motorschaden
1973 FrankreichFrankreich Porsche Sonauto BP Racing Porsche 911 Carrera RSR FrankreichFrankreich Guy Chasseuil Rang 14
1976 Deutschland BMW Motorsport GmbH BMW 3.0 CSL Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Ausfall Defekt an der Ölpumpe
1977 FrankreichFrankreich JMS Racing Team Porsche 935 FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Rang 3 und Klassensieg
1978 Deutschland Martini Racing Porsche System Porsche 936/77 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Deutschland Reinhold Joest Rang 3
1979 FrankreichFrankreich JMS Racing Charles Pozzi Ferrari 512 BB LM FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna FrankreichFrankreich Michel Leclère Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1965 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peter Gregg Porsche 904 GTS Vereinigte StaatenVereinigte Staaten George Barber Ausfall Chassis gebrochen
1966 Deutschland Porsche Germany Porsche 904 GTS Vereinigte StaatenVereinigte Staaten George Follmer Rang 7 und Klassensieg
1967 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Porsche Auto Porsche 906 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joe Buzzetta Rang 7
1969 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Wilbur Pickett Porsche 911 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Wilbur Pickett Rang 17 und Klassensieg
1970 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brumos Porsche Audi Corp. Porsche 911T Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete Harrison Rang 13 und Klassensieg
1971 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brumos Porsche Audi Corp. Porsche 914/6 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Rang 14
1972 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brumos Porsche Audi Corp. Porsche 911S Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Rang 5 und Klassensieg
1973 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dr. Dave Helmick Porsche Carrera RSR Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dave Helmick Gesamtsieg
1975 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brumos Porsche-Audi Porsche Carrera RSR Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Ausfall Aufhängung
1976 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten BMW Motorsport North America BMW 3.0 CSL Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Rang 7
1977 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brumos Racing Porsche 934 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Busby Rang 3
1978 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brumos Porsche Porsche 935 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brad Frisselle Ausfall Unfall
1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Thunderbird Swap-Shop Porsche 935/77A Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Preston Henn Ausfall Motorschaden
1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bayside Disposal Racing Porsche 935/77A Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bruce Leven Rang 10

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
1964 Peter Gregg Triumph TR4 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
22
1965 Peter Gregg Porsche 904 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
8 DNF
1966 Brumos Porsche
Porsche
Porsche 904
Porsche 906
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
10 7 DNF
1967 NART
Porsche
Ferrari 365P2
Porsche 906
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
DNF 7
1968 Brumos Porsche
Sten Axelsson Racing
Porsche 911 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Deutschland NÜR Belgien SPA Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL Frankreich LEM
9 27 8
1969 Brumos Porsche Porsche 911 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
DNF 17 8
1970 Brumos Porsche Porsche 911 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
13
1971 Brumos Porsche Porsche 914 Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF 13 6
1972 Brumos Porsche Porsche 911 Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
6 5 DNF
1973 Brumos Porsche
Porsche Sonauto
Porsche Carrera RSR Vereinigte Staaten DAY Italien VAL Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
1 14 7
1974 Brumos Porsche Porsche Carrera RSR Italien MON Belgien SPA Deutschland NÜR Italien IMO Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT Frankreich LEC Vereinigtes Konigreich BRH Sudafrika 1961 KYA
3
1975 Brumos Porsche
Holbert Porsche
Porsche 911
Porsche Carrera RSR
Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien PER Deutschland NÜR Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
1 7
1976 Brumos Kendall BMW 3.5 CSL Italien MUG Italien VAL Deutschland NÜR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Italien IMO Deutschland NÜR Osterreich ZEL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Kanada MOS Frankreich DIJ Frankreich DIJ Osterreich SAL
4
1977 Brumos Racing Porsche 934 Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Italien VAL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Portugal EST Frankreich LEC Kanada MOS Italien IMO Osterreich SAL Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland HOK Italien VAL
10 6 DNF
1978 Brumos Porsche
Porsche
Gelo Racing
Gene Felton
Porsche 935
Porsche 936
Datsun 210
Buick Skyhawk
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
1 DNF 1 3 3 1 DNF
1979 Gelo Racing
Thunderbird
Brumos Porsche
Charles Pozzi
Porsche 935
Ferrari 512 BB
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
32 DNF 5 DNF DNF DNF
1980 Brumos Porsche Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
11 10 DNF

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • lobo: Peter Gregg. In: Christophorus. Zeitschrift für die Freunde des Hauses Porsche, Jg. 23 (1974), Nr. 131, November 1974, S. 30–32.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Peter Gregg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien