Förstärkt regional förmåga

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Förstärkt regional förmåga sind Polizei-Spezialeinsatzkommandos in verschiedenen Teilen Königreich Schwedens. Ein ehemaliger Name war Piketen oder Piketpolisen.[1] Die Piketen bestehen bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, damals als Bereitschaftspolizei­kommandos.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Nachwirkung des schweren Raubüberfalls mit Geiselnahme in Stockholm (siehe Geiselnahme am Norrmalmstorg) kam es zur Neuorganisation der Piketen 1973. Am 23. August 1973 stürmte der Strafgefangene Jan Erik Olsson während eines Freigangs das Geldinstitut „Kreditbanken“ am belebten Norrmalmstorg in Stockholm und nahm vier Bankangestellte als Geiseln. Bei einem Feuergefecht mit Olsson wurde ein Polizist verletzt. Über fünf Tage wurde die Bank belagert. Olsson gelang es, durch die Geiselnahme den in Haft befindlichen Verbrecher Clark Olofsson freizupressen. Dieser kam zu Olsson in die Bank. Olsson forderte drei Millionen Kronen (heute rund 300.000 Euro) und zudem Waffen, Helme, schusshemmende Westen und einen Wagen.[2]

Am 28. August 1973 gelang es der Polizei schließlich, die Täter durch eingepumptes Betäubungsgas kampfunfähig zu machen und die Bank zu stürmen. Vor dem Hintergrund dieses Ereignisses und des Terroranschlags der RAF auf die deutsche Botschaft in Stockholm (siehe Geiselnahme von Stockholm) wurden die Piketen neu organisiert.[2]

Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Piketen werden bei Sonderlagen und Einsätzen mit mittlerem oder hohem Gefährlichkeitsgrad von den örtlichen Polizeikräften angefordert. Auch werden sie zu riskanten Festnahmen, Razzien oder für Aufgaben des Personenschutzes gerufen. In Stockholm schützt die Gruppe seit 1996 sämtliche Botschaften.[2]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt versehen 200 Beamte ihren Dienst in drei Spezialeinheiten in Stockholm, Västra Götaland/Göteborg und Skåne/Malmö. Sie operieren auch im Rest des Landes.[2] Die Einheit in Skåne hat zwischen 30 und 50 Einsätze im Jahr.[3]

Die Piketen kooperieren mit den Kräften des Nationella insatsstyrkan (NI), den nationalen Spezialkräften mit Sitz in Stockholm[2] und sind gemeinsam Teil von der Insatspolisen.[1]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben einer Reihe von Transportmitteln (Fahrzeuge, Boote und Helikopter) steht den Piketen eine Reihe von Waffen zur Verfügung. Die Hauptwaffen sind die Heckler und Koch MP5, HK G36C und die Pistole SIG Sauer P226.[2]

Es gab eine Disskussion ob die damalige Piketpolisen auch Scharfschützen mit Scharfschützengewehren in ihren Reihen haben sollte. Es wurde jedoch entschieden keine entsprechende Waffen zu beschaffen weil dafür mehr Übungszeit benötigt wären.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustav Sjöholm, Olof Jönsson: Piketpolisen får kvinnor i sin styrka. På måndag börjar Sveriges första kvinnliga piketpoliser sitt jobb. Länspolismästare Carin Götblad är stolt och glad. – Jag vill inte ha några enkönade enheter, säger hon. 1. Juni 2011, abgerufen am 17. Februar 2024 (schwedisch).
  • Piketpolisen Kjell en av de första på plats vid Palmemordet. Piketpolisen Kjell Östling var en av de första på plats vid Palmemordet. I podden Snutsnack berättar han själv om frågorna som kvarstår och längtan efter att få höra mördaren själv berätta om mordkvällen. Abgerufen am 17. Februar 2024 (schwedisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Magnus Helander: Polisen vässar insatsstyrkor. Polisens förmåga att ingripa mot terrorism och andra särskilt farliga situationer är under utveckling. Nationella insatsstyrkans metoder ska nu spridas neråt i insatsorganisationen. In: Svenska Dagbadet. 19. November 2015, abgerufen am 8. Februar 2024 (schwedisch, Hinter einer Paywall).
  2. a b c d e f Gregor Wenda: Allzeit bereit. In drei schwedischen Großstädten sind Polizei-Spezialeinheiten für Sonderlagen und gefährliche Einsätze eingerichtet. Bei Bedarf können die „Piketen“ in ganz Schweden eingesetzt werden. In: Bundesministerium für Inneres (Hrsg.): Öffentliche Sicherheit. Das Magazin des Innenministeriums. Band 2011, Nr. 01/02. Verlag Wilhelm Bzoch Ges.m.b.H., ISSN 1605-1394, S. 30–32 (bmi.gv.at [PDF]).
  3. Ewa Ohlsson: Uppemot 50 uppdrag för piketpolisen i Skaraborg varje år. 10. November 2014, abgerufen am 17. Februar 2024 (schwedisch).
  4. Jens Möller: Piketpolisen vill ha prickskyttegevär. 28. März 2008, abgerufen am 17. Februar 2024 (schwedisch).