Polity

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Polity
Strukturen
 
Politics
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Policy
Inhalte

Polity bezeichnet die strukturelle, formale und institutionelle Dimension von Politik, etwa die Staatsorganisation, das politische System oder das Gemeinwesen (siehe auch Gesellschaftsordnung, politische Kultur). Die Bezeichnung stammt aus der englischsprachigen Politikwissenschaft, die drei Aspekte von „Politik“ unterscheidet: Polity, Politics und Policy. Im Gegensatz zur prozesshaften Politics und inhaltlichen Policy bezeichnet Polity die formelle Dimension der Spielregeln gesellschaftlichen Zusammenlebens (etwa Gesetzestexte, Verfassungsgrundsätze, Institutionen).

Seit einigen Jahrzehnten verstehen Politikwissenschaftler unter „Institutionen“ weit mehr als rein formale, legale Institutionen der Verfassung und der Gesetzgebung.[1] Politische Institutionen schließen auch ungeschriebene Spielregeln sozialer Interaktion mit ein. Somit nimmt auch die Bezeichnung Polity neue Deutungsnuancen an: alle normativen, strukturellen und auch „gewünschten“ Elemente von Politik werden damit bezeichnet. Solche Institutionen wachsen historisch sowohl beabsichtigt als auch unbeabsichtigt. Ihre Signifikanz liegt darin, dass sie den Handlungsspielraum politischer Akteure im politischen Prozess (Politics) kanalisieren oder blockieren. Damit sind sie nach Klaus Schubert „maßgebliche Voraussetzung“ für die Gestaltung politischer Maßnahmen (Policy).[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe James March/Johan P. Olsen 1984, sowie Douglass North 1990.
  2. Klaus Schubert: Polity. In: Dieter Nohlen, Rainer-Olaf Schultze (Hrsg.): Lexikon der Politikwissenschaft: Theorien, Methoden, Begriffe. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Beck, München 2004, ISBN 3-406-51127-9, S. ??.