Poopó-See

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Poopó-See
Satellitenaufnahme 1991
Geographische Lage Bolivien
Zuflüsse Río Desaguadero
Abfluss Río Laca Jahuira (zeitweise)
Inseln Isla de Panza, 14 weitere
Orte am Ufer Poopó, Challapata, Huari
Daten
Koordinaten 19° S, 67° WKoordinaten: 19° S, 67° W
Poopó-See (Bolivien)
Poopó-See (Bolivien)
Höhe über Meeresspiegel 3686 m
Fläche 1 340 km²
Länge 84 km
Breite 53 km
Volumen 4,02 km³
Mittlere Tiefe 3 m
Einzugsgebiet 27.700 km²
Vorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-FLÄCHEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-SEEBREITEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-VOLUMENVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-MED-TIEFEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-EINZUGSGEBIET

Der Poopó-See ist ein ehemals rund 1340 km² großer Salzsee in den Anden in Bolivien. Die Behörden erklärten den See im Dezember 2015 offiziell für ausgetrocknet. Im Februar 2017 wurde er durch starke Sommerregen zu einem großen Teil wieder aufgefüllt, ist jedoch 2021 wieder ausgetrocknet.[1] Im 19. Jhd. wurde er auch „Lago de Aullagas“ genannt.

Der Steppensee, der sich südöstlich des Titicaca-Sees ungefähr 50 km südlich von Oruro auf 3686 m Höhe in einem abflusslosen Becken der Anden befindet, wird vom Río Desaguadero gespeist, dem Abfluss des Titicaca-Sees.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Poopó-See war vor etwa 10.000 Jahren aus dem etwa 43.000 km² großen Tauca-See hervorgegangen, einem Glazialgewässer, das die drei Teilbecken des heutigen Poopó-Sees, des Coipasa-Salzsees und des Salar de Uyuni umfasste und eine Wassertiefe von bis zu 60 Metern aufwies.[2][3] Das stark schlammige Wasser des Poopó-Sees ist Lebensraum für Flamingos.

Flamingos am Poopó-See

Austrocknungen und Wiederbelebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mangels Wassernachschub war der See schon 1994 nahezu völlig ausgetrocknet. Seit Dezember 2015 rechneten Wissenschaftler nicht mehr mit einer Regeneration.

Im Februar 2017 wurde der See binnen weniger Tage durch starke Regenfälle wieder bis zu 70 % seines ursprünglichen Spiegels aufgefüllt. Etwa 30 % der Oberfläche blieben trocken, Teile der ursprünglichen Fauna haben sich wieder eingefunden.[4]

Nachdem sich die Wasserfläche im Juni 2018 weiter auf 1400 km² vergrößert hatte, wurden zur Wiederbelebung des Sees 100.000 junge Ährenfische ausgesetzt; die Wiederansiedlung von Karpfen war geplant.[5] Gegen Ende 2018 wurde die Fischerei vorzeitig wieder aufgenommen, nachdem der Wasserspiegel wieder abgesunken und der Salzgehalt des Sees angestiegen war, wodurch ein Massensterben der Fische befürchtet wurde.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.publimetro.cl vom 4. August 2021
  2. Albrecht Kessler. Zur Rekonstruktion von spätglazialem Klima und Wasserhaushalt auf dem peruanisch-bolivianischen Altiplano (1984) (PDF; 1,01 MB)
  3. Troy A. Blodgett, Bryan L. Isacks, John D. Lenters. Constraints on the Origin of Paleolake Expansions in the Central Andes (1996)
  4. Renace el Poopó: el segundo lago más grande de Bolivia recupera el 70% de sus aguas tras secarse. Crónica de Chihuahua, 26. Februar 2017
  5. Patricia Barriga Flores: Lago Poopó vuelve a la vida con la siembra de alevines de pejerrey. El Fulgor vom 24. Juni 2018
  6. Adelantan la pesca en el lago Poopó por la salinidad y la reducción de agua. Los Tiempos vom 30. Oktober 2018

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Poopó-See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien