Potsdamer Ruder-Gesellschaft

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Potsdamer RG
Name Potsdamer Ruder-Gesellschaft e. V.
Sportart Rudern
Gegründet 1910/1928 bzw. 28. Februar 1990[Anm. 1]
Gründungsort Potsdam
Vereinssitz An der Pirschheide 28
14471 Potsdam
Mitglieder 141[1]
Vorsitzender Harald Wujanz[2]
Website https://www.prg1.de/

Die Potsdamer Ruder-Gesellschaft e. V. (PRG) ist ein Sportverein aus Potsdam. Sie wurde am 28. Februar 1990 im Zuge der Wende gegründet.[3] 1991 übernahm der Ruderclub die Ruderer der Ende 1990 aufgelösten SG Dynamo Potsdam, deren Geschichte zurück bis in die Jahre 1883/1910 bzw. 1928 reicht.[Anm. 1] Die PRG ist einer der erfolgreichsten Rudervereine Deutschlands und hat zahlreiche Olympiasieger und Weltmeister im Rudern hervorgebracht.

Das Vereinshaus liegt am Westufer des Templiner Sees nördlich der Eisenbahnbrücke des Berliner Außenrings. Die PRG ist unter anderem Mitglied im Deutschen Ruderverband (DRV) und im Landesruderverband Brandenburg (LRVB).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung und frühe Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die PRG wurde im Jahr 1928 durch die Fusion den beiden älteren Potsdamer Rudervereine „Ruderclub des Westens 1910“ und der Ruderabteilung des „Berliner Sport-Clubs“ gegründet.[4] Trotz des Gründungsjahres 1928 übernahm der Verein mit dem Namen „Potsdamer Rudergesellschaft von 1910“ die Historie eines seiner Vorgängerclubs. Das erste Bootshaus befand sich am Ostufer der Potsdamer Havel im südöstlichen Bereich der Potsdamer Innenstadt. Im Jahr 1940 fusionierte die PRG mit dem „Potsdamer Ruderclub“ aus dem Jahr 1883, der bis dahin der zweitälteste Ruderverein der Stadt war und eine ausschließlich männliche Mitgliedschaft aufwies. Durch die Fusionen hatte die PRG zusätzlich Zugriff auf weitere Bootshäuser in der Nähe der Glienicker Brücke bzw. des Potsdamer Lustgartens.

Im Zuge des Zweiten Weltkrieges verlor der Verein alle seine Bootshäuser und die Grundstücke durch Feuer, Zerstörung oder Beschlagnahmung.[4]

SG Dynamo zur Zeit der DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Weltkrieg wurden die Vereinsaktivitäten zunächst durch die Alliierten verboten. Ab Ende 1946 konnte durch eine Kooperation mit der „Handels- und Gewerbeschule zu Potsdam“ (HuG) jedoch wieder gerudert werden. Bedingt durch den geldgebenden Träger kam es dabei zu verschiedenen Namenswechseln. Unter dem Namen „ZSG/BSG Willi Sänger“ bekam der Verein im Jahr 1950 das Gaststättengebäude „Seekrug“ in der südlichen Brandenburger Vorstadt von der Stadt übertragen, in dem er bis heute ansässig ist.[4] Das Bootshaus liegt am Westufer des Templiner Sees.

Einen bedeutsamen Trägerwechsel durchlebte der Verein am 1. Januar 1958. Das Ministerium des Innern war fortan der größte Geldgeber, und der Verein wurde erneut umbenannt.[4] Die „SG Dynamo Potsdam“ in der Sportvereinigung Dynamo wurde ein reiner Leistungssportverein und im Sinne eines DDR-Sportclubs gefördert und geführt, wenngleich sie kein Sportclub war. Bis zur Wende erreichte der Verein zahlreiche sportliche Erfolge auf internationaler Ebene. Breitensportliche Aktivitäten fanden zu der Zeit nicht statt.[5]

Erfolge nach der Wende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die SG Dynamo wurde im Zuge der Wende am 31. Dezember 1990 aufgelöst. Ab 1991 wurde der Rudersport in Potsdam durch die „Potsdamer Ruder-Gesellschaft“ betrieben, die den Betrieb des „Seekrug“-Bootshauses übernahm. Ein Teil der personellen Expertise aus der SG-Zeit konnte gehalten werden,[5] so dass die PRG sofort zu den stärksten Vereinen des wiedervereinigten Deutschlands gehörte: Die Sportler des Vereins gewannen zwischen 1991 und 2011 bei den olympischen Ruderregatten und Ruder-Weltmeisterschaften 41 Medaillen, davon 23 Goldmedaillen.[5] Vor Ort arbeitete die PRG eng mit dem nahegelegenen Olympiastützpunkt Potsdam zusammen.

Breitensportliches Profil der Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Leistungssportabteilung der PRG spaltete sich im Jahr 2011 von dem Verein ab, nachdem Meinungsdifferenzen zwischen verschiedenen Vereinsabteilungen nicht gelöst werden konnten.[6] Der neu ausgegliederte Verein mit dem Namen Ruder-Club Potsdam e. V. und residiert am nahegelegenen Olympiastützpunkt in Potsdam. Die alte Potsdamer Ruder-Gesellschaft ist nach der Trennung ein Verein mit breitensportlichem Profil.

Olympische Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die SG Dynamo Potsdam[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Potsdamer Ruder-Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Die Potsdamer Ruder-Gesellschaft (PRG) entstand 1928 durch Fusion vom Ruderclub des Westens (1910 gegründet) mit der Ruderriege des Berliner Sport-Clubs und trug den Namen Potsdamer Ruder-Gesellschaft von 1910. Im Jahr 1940 fusionierte der am 6. November 1883 gegründete Potsdamer Ruderclub mit der PRG. Zur Zeit der DDR hieß der Verein schließlich SG Dynamo Potsdam, als dessen Nachfolger nach der Wende die PRG am 28. Februar 1990 neu gegründet wurde.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Potsdamer Ruder-Gesellschaft e. V. – Infoseite beim Deutschen Ruderverband. Abgerufen am 18. August 2023.
  2. Potsdamer Ruder-Gesellschaft: Vorstand. Abgerufen am 18. August 2023.
  3. Satzung. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 11. Januar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prg1.de
  4. a b c d Bärbel Wendt: Geschichte der Potsdamer Ruder-Gesellschaft. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Mai 2015; abgerufen am 11. Januar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prg1.de
  5. a b c Klaus-Jürgen Nagel: 130 Jahre Rudersport in Potsdam. Abgerufen am 11. Oktober 2015.
  6. Michael Meyer: Potsdam hat Olympischen Ruder-Club. Potsdamer Neueste Nachrichten, 26. September 2011, abgerufen am 11. Januar 2015.

Koordinaten: 52° 22′ 23,4″ N, 13° 0′ 52,5″ O