Praia da Vitória

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Praia da Vitória
Wappen Karte
Wappen von Praia da Vitória
Praia da Vitória (Azoren)
Praia da Vitória (Azoren)
Basisdaten
Autonome Region: Azoren
Concelho: Praia da Vitória
Koordinaten: 38° 44′ N, 27° 4′ WKoordinaten: 38° 44′ N, 27° 4′ W
Einwohner: 5956 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 30,09 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 198 Einwohner pro km²
Höhe: m
Postleitzahl: 9760
Politik
Adresse der Gemeindeverwaltung: Junta de Freguesia de Praia da Vitória
Rua Cidade de Artesia, nº37
9760-438 Praia da Vitória
Website: www.freguesiasantacruz.pt
Kreis Praia da Vitória
Flagge Karte
Flagge von Praia da Vitória Position des Kreises Praia da Vitória
Einwohner: 19.463 (Stand: 19. April 2021)[3]
Fläche: 161,25 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 121 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 11
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Praia da Vitória
Praça Francisco Ornelas da Câmara
9760-851 Praia da Vitória
Präsident der Câmara Municipal: Roberto Lúcio Silva Pereira Monteiro (PS)
Website: www.cmpv.pt
Kreis Praia da Vitória
Gliederungskarte mit Hauptort Santa Cruz hervorgehoben

Praia da Vitória ([ˈpɾajɐ ðɐ viˈtɔɾiɐAudiodatei abspielen) ist eine portugiesische Stadt auf der zu den Azoren gehörenden Insel Terceira. Die Stadt gehört zur Gemeinde Santa Cruz da Praia da Vitória[4] und hatte im Jahr 2004 2313 Einwohner[5], innerhalb der Gemeinde leben 6171 Menschen (Stand: 2001).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Praia da Vitória, das anfangs nur „Praia“ (das portugiesische Wort für Strand) hieß, war von 1456 bis 1475 Hauptstadt der Insel Terceira. Durch den Anbau von Weizen in der Umgebung und dessen Ausfuhr gewann der Ort an Bedeutung und erhielt 1480 die Bezeichnung Vila, was „Kleinstadt“ bedeutet, und die dazu gehörenden Rechte verliehen. Am 24. Mai 1614 sowie am 15. Juni 1841 wurde die Stadt durch Erdbeben zerstört.[6]

Während des Miguelistenkrieges, eines von 1832 bis 1834 dauernden Bürgerkrieges zwischen den Anhängern des absolutistisch herrschenden Königs Michael I. und den Anhängern seines Bruders Peter IV., der sich für eine liberale konstitutionelle Monarchie einsetzte, war die Stadt eine Hochburg der Liberalisten. 1829 wehrten die Einwohner der Stadt nach einer Seeschlacht zwischen den Krieg führenden Parteien erfolgreich einen Landungsversuch der Absolutisten ab. Nachdem 1834 in Portugal eine konstitutionelle Monarchie ausgerufen worden war, verlieh Königin Maria II. der Stadt 1837 offiziell den Beinamen „da Vitória“, was wörtlich „des Sieges“ bedeutet.[7] Im 20. Jahrhundert gewann Praia da Vitória durch den Ausbau des Hafens und den Bau des nahegelegenen Flughafens an Bedeutung. 1981 wurden die Rechte einer Cidade (Stadt) verliehen, die über die Rechte und Privilegien einer Vila weit hinausgehen.[8]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Praia da Vitória ist Sitz des gleichnamigen Kreises (Concelho); der Nachbar ist Angra do Heroísmo im Südwesten.

Die folgenden 11 Gemeinden (Freguesias) gehören zum Kreis Praia da Vitória:

Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Agualva 1.235 38,75 32 430201
Biscoitos 1.449 27,05 54 430202
Cabo da Praia 670 3,18 211 430203
Fonte do Bastardo 1.171 8,85 132 430204
Fontinhas 1.529 12,14 126 430205
Lajes 3.410 12,11 281 430206
Porto Martins 1.173 3,43 342 430211
Praia da Vitória 5.956 30,09 198 430207
Quatro Ribeiras 322 12,83 25 430208
São Brás 1.035 4,68 221 430209
Vila Nova 1.513 8,14 186 430210
Kreis Praia da Vitória 19.463 161,25 121 4302

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere markante Gebäude prägen das Stadtzentrum. Zu ihnen gehören das nach dem Erdbeben von 1614 im ursprünglichen Stil wieder aufgebaute Rathaus (Paços do Conselho) mit seinem Glockenturm, dessen Baustil an den Norden Portugals erinnert, die 1456 erbaute und im 19. Jahrhundert umgestaltete Kirche Igreja de Santa Cruz und die Festung Santa Catarina. Die Kirche Igreja da Misericordia, auch bekannt unter dem Namen Igreja do Senhor Santo Cristo, von 1521 wurde nach teilweiser Zerstörung durch einen Großbrand 1921 wieder aufgebaut.[9] In ihrer Nähe befindet sich an dem Platz Largo José São Ribeiro die Heilig-Geist-Kapelle Império dos Marítimos, die 1877 von Fischern erbaut wurde, die von der Nachbarinsel Pico stammten.[10] Der Name des Baumeisters der auf einem Sockel erbauten Kapelle ist nicht bekannt.[11]

Viele Häuser im Stadtzentrum sind mit Erkern und schmiedeeisernen Fenstergittern geschmückt sowie mit ansehnlichen Speichern versehen, z. B. in der Hauptgeschäftsstraße Rua Jesus.[12] Ein besonders repräsentatives Bürgerhaus ist die Casa das Tias, vor der ein Denkmal an den berühmtesten Sohn der Stadt, den Schriftsteller Vitorino Nemésio, erinnert. Sein Geburtshaus steht in der Rua de São Paulo 5–9. Am Strand ist ein gut erhaltenes Teilstück der alten Stadtmauer, die zum Schutz gegen Flutwellen und gegen Überfälle von Piraten aus behauenen Lavablöcken erbaut wurde, zu sehen.

Grünanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegenüber der Markthalle befindet sich der Stadtgarten Jardim Municipal, in dem ein 1879 errichtetes Denkmal an den portugiesischen Politiker José Silvestre Ribeiro (1807–91) erinnert. Er erwarb sich große Verdienste beim Wiederaufbau der Stadt nach dem Erdbeben von 1841.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1947 gegründete Fußballverein Sport Clube Praiense spielt in der Série H des Campeonato Nacional de Seniores, der dritten portugiesischen Liga (Stand: 2014/15). Er empfängt seine Gäste im städtischen Estádio Municipal da Praia da Vitória, das 1500 Zuschauer fasst.[13]

Die Inline-Speedskating-Europameisterschaften 1995 fanden in Praia da Vitória statt.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Praia da Vitória – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 31. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jfsantacruz.com
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.igeo.pt
  6. Stéphan Szeremeta: Açores, S. 165. Paris 2014
  7. Michael Bussmann. Azoren, S. 262. Erlangen 2016
  8. Stéphan Szeremeta: Açores, S. 167. Paris 2014
  9. Stéphan Szeremeta: Açores, S. 170. Paris 2014
  10. http://www.cmpv.pt/turismo/index.php?op=textos&codmaster=26&codcat=16
  11. http://www.monumentos.pt/Site/APP_PagesUser/SIPA.aspx?id=32938
  12. Wilhelm Voss-Gerling: Madeira, Azoren, S. 57. München 1972
  13. Profil des Sport Clube Praiense auf www.fussballzz.de, abgerufen am 24. Januar 2015