Predator (Film)

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Film
Titel Predator
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1987
Länge 107 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John McTiernan
Drehbuch Jim Thomas,
John Thomas
Produktion Joel Silver,
Jim Thomas,
Lawrence Gordon
Musik Alan Silvestri
Kamera Donald M. McAlpine
Schnitt Mark Helfrich,
John F. Link
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Predator [ˈpredətəʳ] (englisch für Raubtier) ist ein US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs John McTiernan aus dem Jahr 1987 mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle. Der Actionfilm kombiniert Elemente des Horror-, Science-Fiction- und Kriegsfilms. Am 27. August 1987 lief der Film in den deutschen Kinos an.

Der Film wurde im November 1988 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert;[2] deutsche Fernsehsender durften seitdem nur geschnittene Fassungen zeigen. Nachdem einem Antrag von 20th Century Fox auf Streichung vom Index stattgegeben worden war,[3] hat die FSK die ungeschnittene Fassung erneut geprüft und am 12. Mai 2010 ab 16 Jahren freigegeben.[1] Seit der Novelle des Jugendschutzgesetzes im Jahr 2003 schützt eine solche FSK-Freigabe vor einer erneuten Indizierung.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein unbekanntes Raumschiff wirft über der Erde ein Objekt ab, das mit einem Feuerschweif in die Erdatmosphäre eintritt.

Im Dschungel Mittelamerikas trifft ein sechsköpfiges Söldnerkommando ein. Dessen Anführer Major „Dutch“ Schaefer, Vietnamveteran und ehemals Leiter einer US-Spezialeinheit, wird von General Phillips über den bevorstehenden Einsatz informiert: Es handele sich um eine Mission zur Rettung eines Ministers, dessen Helikopter von Rebellen abgeschossen wurde und der jetzt gefangengehalten wird. Dutchs ungutes Gefühl verstärkt sich, als der General ihm eröffnet, dass Major George Dillon den Einsatz leiten wird, ein ehemaliger Waffengefährte Schaefers und jetzt CIA-Agent. In Gesprächen zwischen Dutch und Dillon wird deutlich, dass beide sich aus dem Vietnamkrieg kennen und dass der Ehrenkodex von Dutchs Team ihnen verbietet, von der Regierung angeordnete Mordaufträge durchzuführen.

Kurz nachdem die Männer von Helikoptern hinter der Grenze abgesetzt worden sind, stoßen sie auf den abgeschossenen Hubschrauber und finden Spuren von Rebellen, die von einigen Männern mit US-amerikanischer Ausrüstung verfolgt worden sein müssen. Dann finden sie drei gehäutete Leichen, die kopfüber aufgehängt wurden. Anhand einer Erkennungsmarke identifiziert Dutch sie als Green Berets.

Während der Trupp sich dem Rebellenlager nähert, wird er von einem Wesen beobachtet, welches seine Umgebung mittels Wärmesicht wahrnimmt. Die Männer erreichen das Lager, in dem sich auch sowjetische Nachrichtendienst-Offiziere aufhalten. Aus sicherer Entfernung beobachtet Dutch mit einem Fernglas die Erschießung einer Geisel, woraufhin er befiehlt, das Lager anzugreifen. Bei dem folgenden Feuergefecht werden alle Gegner mit Ausnahme einer Frau namens Anna getötet. Das Team stellt außerdem fest, dass alle Geiseln tot sind und diese offenbar der CIA angehört haben. Die Feuerwaffen im Lager waren für eine von den Sowjets gelenkte Operation der Rebellen gedacht, was Dillon bestätigt, als Dutch ihn zur Rede stellt. Die „Rettungsmission“ war nur ein Vorwand, da Dillon klar war, dass Dutch den Job zur Ausschaltung des Lagers sonst niemals angenommen hätte.

Bei der Kontaktaufnahme mit der Einsatzleitstelle stellt sich heraus, dass eine Evakuierung auf dem Luftweg unmöglich ist und der einzige Weg zur Grenze durch ein enges Tal führt. Dillon besteht darauf, Anna als Gefangene mitzunehmen.

Kurz darauf unternimmt Anna einen Fluchtversuch und wird von Hawkins verfolgt. Als dieser sie einholt, wird er von dem Wesen, welches nahezu unsichtbar ist, getötet und in den Dschungel verschleppt. Hawkins’ Eingeweide und seine Ausrüstung wurden dabei zurückgelassen. Zunächst versucht der Trupp, Hawkins’ Leiche zu finden, doch dabei wird auch Blain von dem Angreifer getötet.

Für die Nacht errichtet die Truppe eine im Umkreis von 50 Metern verminte Verteidigungsstellung. Trotzdem gelingt es dem unsichtbaren Jäger, Blains Leichnam zu holen, indem er von Baum zu Baum springt. Der Versuch, am nächsten Tag das Wesen zu fangen, endet in einem Desaster, bei dem Ramirez schwer verletzt wird. Anna erzählt den Männern, dass die ansässige Bevölkerung bereits seit einigen Jahren unter dem als solchen bezeichneten „Dämon“ zu leiden hat: In besonders heißen Sommern fordert dieser oft blutige und grausam zugerichtete Opfer unter den einheimischen Männern, welche er jagt, um aus ihnen Trophäen anzufertigen.

Das Team teilt sich auf: Dutch und Billy versuchen, den schwer verletzten Ramirez und Anna zum Helikoptertreffpunkt zu bringen, während Dillon und Mac den Außerirdischen töten wollen. Der übermenschlich kräftige Jäger verfügt neben seiner Tarnvorrichtung auch über eine Plasmakanone mit Laserzielvorrichtung, mit der er Mac tötet. Dillon wird von der Kreatur mit zwei langen Klingen erstochen, welche diese an ihrem Unterarm befestigt hat. Dutch schickt Anna allein zur vereinbarten Landezone. Sie ist für den Außerirdischen uninteressant, da er keine Unbewaffneten tötet. Auf der Flucht vor dem Jäger stürzt Dutch in einen Urwaldfluss. Völlig erschöpft schafft er es zum Ufer. Der Jäger verfolgt ihn, kann ihn aber nicht aufspüren, da Dutch am ganzen Körper mit kaltem Schlamm bedeckt ist, der seine Wärmeabstrahlung stark dämpft.

Nachdem der Jäger zunächst im Dschungel verschwunden ist, baut Dutch Fallen und improvisierte Waffen. Bei Anbruch der Nacht lockt er den Jäger mit einem Feuer an, kämpft mit ihm und kann ihn in Bedrängnis bringen, wobei die Tarnvorrichtung des Jägers zerstört wird. Er stellt Dutch, entledigt sich seiner Plasmakanone und nimmt seinen Helm ab, um Dutch im Kampf Mann gegen Mann zu besiegen. Dutch wird von dem Außerirdischen verprügelt, kann ihn aber in eine der Fallen locken und schwer verletzen. Der sterbende Außerirdische aktiviert einen Selbstzerstörungsmechanismus an seinem Anzug, doch Dutch kann in letzter Sekunde vor der Explosion in Deckung gehen. Schließlich wird er zusammen mit Anna von General Phillips mit einem Helikopter aus dem Dschungel ausgeflogen.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arnold Schwarzenegger blickte 1987 bereits auf eine beachtliche Karriere zurück. Durch Filme wie Conan der Barbar, Conan der Zerstörer, Phantom-Kommando und vor allem Terminator war er zu einer Ikone des Actionfilms der 1980er-Jahre geworden. In seinen Filmen trat er – ob als Guter oder Böser – meistens als wortkarge Ein-Mann-Armee gegen seine Gegner an. Predator dagegen passt – wenn man davon absieht, dass sich der Film gegen Ende doch zu einer One-Man-Show Schwarzeneggers wandelt – nicht in dieses Schema.

Die gesamte Handlung, bis auf den kurzen Anfang und die Szenen im Rebellenlager, wurde vom Regisseur in nur ein Set, den unberührten Urwald, verlegt. Gedreht wurde ausschließlich in Mexiko: in Puerto Vallarta, Jalisco, sowie in Palenque, Chiapas.

Wesentliche Ideen für das Aussehen des Predators, zum Beispiel der Entwurf des Gesichts, stammen von James Cameron. Der legendäre Puppenbauer Stan Winston gestaltete die ursprüngliche (einäugige) Kreatur radikal um, da sie den Produzenten nicht gefiel. Diese erste Kreation sah dem „Endprodukt“ überhaupt nicht ähnlich: Sie hatte einen hundeähnlichen Kopf, einen skelettähnlichen Torso und grau-schwarz-gefleckte Haut.

Anfangs wurde der Predator vom 1,78 m großen Jean-Claude Van Damme gespielt. Während der Dreharbeiten wurde aber das Design des Predators grundlegend überarbeitet, unter anderem sollte er bedeutend größer sein, da die anderen Schauspieler auch nicht gerade klein waren. Somit wurde die Rolle mit Kevin Peter Hall, der mit 2,20 m Van Damme um 42 cm überragte, besetzt. Der Pilot, der die Überlebenden am Ende des Films ausfliegt, wird auch von ihm gespielt. Im zweiten Teil verkörpert er ebenfalls den Predator.

Das giftgrüne, anscheinend fluoreszierende Blut des Predators ist Flüssigkeit aus handelsüblichen Knicklichtern, die mit Gleitgel vermischt wurde.[4] In der Szene, in der die Gefangene Anna, gespielt von Darstellerin Elpidia Carrillo, schildert, dass das unheimliche Wesen aus einer zugefügten Wunde grünes Blut verliert, spricht Arnold Schwarzenegger alias Major „Dutch“ Schaefer einen Satz, der als berühmtes Zitat in die Filmgeschichte einging: „Wenn es blutet, können wir es töten.“ (auf Englisch: „If it bleeds – we can kill it.“)

Der Film ist Agustin Ytuarte und Federico Ysunza gewidmet.

In dem vier Jahre später erschienenen Actionfilm Terminator 2 – Tag der Abrechnung von 1991, in dem Schauspieler Arnold Schwarzenegger ebenfalls die Hauptrolle spielt, verwendet der humanoide Roboter T-800 an fortgeschrittener Stelle der Handlung dasselbe Maschinengewehr mit rotierendem Lauf des Modells Minigun M134 wie die Söldnertruppe von Anführer Major „Dutch“ Schaefer, offenkundig als motivischer Querverweis auf den Film Predator.[5]

Mit Jesse Ventura und Arnold Schwarzenegger, die auch gemeinsam in Running Man (1987) vor der Kamera standen, wurden gleich zwei beteiligte Schauspieler später Gouverneure eines US-amerikanischen Bundesstaates. Auf diese Tatsache wird in der Episode No Strings der Fernsehserie Standoff angespielt, als das Team eine Lagerhalle mit Wärmebildkameras untersucht. Sonny Landham scheiterte 2003 bei seiner Kandidatur zum Gouverneur von Kentucky.

In der 2010 erschienenen Fortsetzung Predators wird kurz auf die Handlung dieses Films eingegangen. Nach der ersten Begegnung mit einem Predator erzählt die Deuteragonistin von Dutch Schaefers Bericht und erklärt, dass damals nur ein Marine die Konfrontation mit einem Predator überlebt habe, dabei aber sein ganzes Team getötet worden sei.

In dem Buch Aliens Vs. Predator: Beute, dessen Erstauflage 1994 erschien, wird die außerirdische Predator-Spezies „Yautja“ genannt.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Andreas Pollak im Auftrag der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke.[6]

Darsteller Sprecher Rolle
Arnold Schwarzenegger Thomas Danneberg Dutch
Elpidia Carrillo Monica Bielenstein Anna
Sonny Landham Wolfgang Kühne Billy
Jesse Ventura Helmut Krauss Blain
Carl Weathers Jürgen Kluckert Dillon
R.G. Armstrong Arnold Marquis General Phillips
Shane Black Tobias Meister Hawkins
Bill Duke Kurt Goldstein Mac
Richard Chaves Ingolf Gorges Poncho

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. Das Filmkritik-Portal Rotten Tomatoes gibt für den Film 81 % positive Rezensionen an und er hat einen Metascore von 45 von 100 bei Metacritic.[7][8]

„… Predator ist zumindest typologisch differenzierter als die Vorbilder Aliens und Rambo.“

Enzyklopädie des Phantastischen Films

„Oberflächlich betrachtet ist das hauptsächlich im mexikanischen Urwald gedrehte 35-Millionen-Dollar-Spektakel ‚nur‘ ein virtuos inszenierter, effektvoller Actionthriller. Dahinter verbirgt sich jedoch eine ausgefeilte Parabel auf das amerikanische Trauma Vietnam.“

„Was als militaristisch getöntes Söldnerabenteuer beginnt, entwickelt sich zu einem effektvoll und professionell inszenierten, aber auch sehr brutalen Horrorfilm mit deutlichen Anspielungen auf den Vietnamkrieg.“

Einspielergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltweit spielte der Film ca. 98,3 Millionen US-Dollar ein – 59,7 Millionen US-Dollar in den USA und 38,5 Millionen US-Dollar in anderen Ländern. Die Produktionskosten betrugen etwa 15–18 Millionen US-Dollar.[11][12]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oscarverleihung 1988:

Saturn-Award-Verleihung 1988:

BMI Film & TV Awards 1988:

  • Verleihung des BMI Film Music Award an Alan Silvestri

Hugo Award 1988:

Golden Reel Award 1988:

  • Gewonnen: Best Sound Editing: Sound Effects and Foley in a Feature Film (Richard Shorr)

Fortsetzungen und Ableger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film war ausreichend erfolgreich, um im Jahr 1990 die Fortsetzung Predator 2 nach sich zu ziehen. 2004 wurde ein Crossover zwischen den Predator- und den Alien-Filmen mit dem Titel Alien vs. Predator produziert. 2007 folgte mit Aliens vs. Predator 2 ein weiteres Crossover.

Im Juli 2010 erschien Predators, eine Fortsetzung des ersten Teils, unter der Regie von Nimród Antal und produziert von Robert Rodriguez. Im September 2018 startete eine weitere Fortsetzung, der Film The Predator kam in deutschen Kinos unter dem Titel Predator – Upgrade heraus. Mit Prey erschien im August 2022 ein Prequel, das einen früheren Besuch der Predator auf der Erde behandelt.[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Freigabebescheinigung für Predator. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Mai 2010 (PDF; Prüf­nummer: 58 307 V).
  2. Predator scheinbar vom Index gestrichen. In: Schnittberichte.com. 15. Mai 2010, abgerufen am 17. Januar 2024.
  3. Predator - Fox bestätigt Listenstreichung. In: Schnittberichte.com. 19. Mai 2010, abgerufen am 17. Januar 2024.
  4. Robley, Les Paul: Predator: Special Visual Effects, Cinefantastique, Dezember 1987
  5. Predator: Zehn außerirdische Fakten, die Sie über Arnies härtesten Kampf nicht kannten von Sassan Niasseri auf www.rollingstone.de (Rolling Stone), 23. Dezember 2018, abgerufen am 18. Februar 2020
  6. Deutsche Synchronkartei | Filme | Predator. Abgerufen am 5. März 2024.
  7. Predator. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 7. April 2021 (englisch).
  8. Predator. In: Metacritic. Abgerufen am 7. April 2021 (englisch).
  9. Predator. In: cinema. Archiviert vom Original am 14. Oktober 2007; abgerufen am 14. Oktober 2007.
  10. Predator. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  11. Predator (1987) auf boxofficemojo.com, abgerufen am 6. April 2021
  12. Predator (1987) auf the-numbers.com, abgerufen am 6. April 2021
  13. Aidan Kelley: 'Prey': Trailer, Release Date, Setting, and Everything We Know So Far About the 'Predator' Prequel. In: collider.com. 17. Mai 2022, abgerufen am 18. Mai 2022 (englisch).