Primavera Driessen Gruber

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Primavera Driessen Gruber (* 1951 in Den Haag) ist eine niederländisch-österreichische Juristin, Kulturmanagerin, Exilmusik-Forscherin und Publizistin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Driessen Gruber bestand 1973 das Studium für Niederlandistik an der Universität Leiden mit dem Kandidatsexamen und absolvierte dann ein Jus-Studium an der Universität Wien, wo sie 1987 promoviert wurde. Von 1989 bis 1990 studierte sie Kulturmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Gründung und Leitung des Vereins Orpheus Trust[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1996 gründete sie den Verein Orpheus Trust – Verein zur Erforschung und Veröffentlichung vertriebener und vergessener Kunst, bei dem sie bis zur Auflösung 2006 Geschäftsführerin und Künstlerische Leiterin war.[1] Die Hauptanliegen von Orpheus Trust waren die Erforschung und Dokumentation von Leben und Werk der aus Österreich vertriebenen oder im KZ umgekommenen Musikschaffenden, die Österreich oder die ehemalige Donaumonarchie zur Heimat hatten, die Aufführung der vergessenen Musik in eigenen Veranstaltungen und Koproduktionen sowie Informationsvermittlung und Informationsaustausch zwischen Wissenschaft, Konzertbetrieb, Pädagogik und Medien. Der Verein, dessen Arbeit auf Anerkennung stieß, hatte zuletzt rund 550 Mitglieder.[2] Während ihrer Tätigkeit bei Orpheus Trust verfasste sie zahlreiche Aufsätze für das in Vorbereitung befindliche Werk Österreichisches Biographisches Handbuch der NS-verfolgten Musikschaffenden, das als Nachfolger des von Walter Pass, Gerhard Scheit und Wilhelm Svoboda 1995 herausgegebenen Standardwerkes Orpheus im Exil – Die Vertreibung der österreichischen Musik 1938–1945 erscheinen sollte.[3] Im August 2006 musste der Verein mangels öffentlicher Förderungen seine Tätigkeit einstellen.[4]

Weitere nennenswerte Tätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1989 bis 1992 übernahm sie das Management des Klangforums Wien. Seit 2007 ist sie stellvertretende Vorsitzende des Vereins orpheus.news, eines Vereins zur Vermittlung von Informationen und Koordination von Aktivitäten zur vom Nationalsozialismus verfolgten Musik.[5] Sie ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung und dort auch in der Frauenarbeitsgemeinschaft engagiert.[6] Zudem ist sie Beisitzerin im Vorstand der Theodor Kramer Gesellschaft.[7] Zudem ist sie in der Internationalen Joseph Roth Gesellschaft aktiv, die wiederum Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) ist.[8]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Vorstand. Orpheus Trust; abgerufen am 17. Februar 2018.
  2. Verein. Orpheus Trust; abgerufen am 17. Februar 2018.
  3. Publikationen. Orpheus Trust; abgerufen am 17. Februar 2018.
  4. Heinz Rögl: Interview mit der künstlerischen und wissenschaftlichen Leiterin des Orpheus Trust, Primavera Gruber. music austria, 23. Oktober 2006.
  5. Der Vorstand. orpheus.news; abgerufen am 17. Februar 2018.
  6. Über uns. (Memento des Originals vom 10. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.exilforschung.ac.at Österreichische Gesellschaft für Exilforschung; abgerufen am 17. Februar 2018.
  7. Theodor Kramer Gesellschaft – Vorstand. Theodor Kramer Gesellschaft; abgerufen am 17. Februar 2018.
  8. Internationale Joseph Roth Gesellschaft. Literaturhaus Wien; abgerufen am 17. Februar 2018.
  9. Israelitische Kultusgemeinde ehrt die Initiative "Verlorene Nachbarschaft" und Dr. Hubert Steiner mit der Friedrich Torberg-Medaille. Pressemeldung, Israelitische Kultusgemeinde Wien, OTS.at, 20. Mai 1999.
  10. Orpheus Trust – Primavera Gruber will aufgeben. Geldmangel gefährdet die Existenz des Vereins. In: Illustrierte Neue Welt, Dezember 2005 / Jänner 2006.
  11. Antonella Pagano: Curriculum vitae culturale., S. 10.