Produktionsästhetik

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Die Produktionsästhetik (lateinisch producere, vorführen; altgriechisch αἴσθησις aísthesis, Wahrnehmung) ist ein Terminus der Literaturwissenschaft.

Begriffsbestimmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Produktionsästhetik ist eine Richtung der Literaturtheorie und ihr nachfolgender Kunsttheorien, die ihr besonderes Gewicht auf Fragen nach den Ursachen, Regeln und Funktionen der Kunstherstellung (Literatur, Bildende Kunst, Musik) legt. Gelungene Produktion wird dabei seit der Antike als ein komplexer Prozess aus dem Zusammenwirken der jeweils zu bestimmenden Faktoren von Wissen und handwerklicher Kunstfertigkeit gefasst. Die an den Produktionsbegriff geknüpfte Bedeutung des Gebrauchswertes des Herstellens bringt Produktionsästhetik in die Nähe soziokultureller Praktiken.

Die Produktionsästhetik wird eingesetzt als Gegenbegriff oder Ergänzung zu Analysemodellen wie Rezeptionsästhetik, Werkimmanenz oder Materialästhetik. Dabei kann der künstlerische Arbeitsprozess erforscht werden, Poetologien untersucht oder der historische Wandel von künstlerischen Strategien und Techniken aufgezeigt werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Semsch: Produktionsästhetik. In: G. Ueding (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Tübingen 1992 ff., Band 7, 2005, S. 140–154. Produktionsaesthetik.pdf (PDF-Datei, 135 kB)
  • Sebastian Egenhofer: Produktionsästhetik. Diaphanes, Zürich/Berlin 2010, ISBN 978-3-03734-103-2.