Qantara.de

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qantara.de
Internetportal
Sprachen Deutsch, Englisch und Arabisch
Betreiber Deutsche Welle
Online seit 2003
http://de.qantara.de/

Qantara.de (arabisch قنطرة, DMG Qanṭara ‚Brücke‘) ist ein Internetportal der Deutschen Welle, das in den Sprachen Deutsch, Englisch und Arabisch den intellektuellen Dialog der deutschen / westlichen Welt mit der islamischen Welt fördern will.[1]

Das Portal geht auf eine Initiative des deutschen Außenministeriums zurück, in Reaktion auf die krisenhafte Entwicklung der Beziehung zur islamischen Welt nach dem Schock der Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA. Das Dialogprojekt macht es sich zur Aufgabe, die Verständigung zwischen den verschiedenen Kulturkreisen zu fördern, mit dem Ziel, vorhandene Wissensdefizite aufzuheben und Vorurteilen entgegenzuwirken.

Anspruch des Redaktionsteams ist, die Publikation von solchen westlichen und muslimischen Autoren zu ermöglichen und zu betreuen, die auch in Krisenzeiten die offene und respektvolle Auseinandersetzung über Gemeinsamkeiten wie über strittige Themen suchen. Dazu gehörten beim Startangebot der Plattform zum Beispiel der ägyptische Literaturwissenschaftler Nasr Hamid Abu Zaid, der deutsche Ex-Diplomat und Muslim Murad Hofmann, die Islamtheologin Halima Krausen, der Konfliktforscher Heiner Bielefeldt und der Physiker Ernst Ulrich von Weizsäcker.[2]

Kooperationspartner der Deutschen Welle beim Betrieb der seit März 2003 online erreichbaren Plattform waren die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), das Goethe-Institut (GI) und das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa). Im Jahr 2021 sind lediglich die beiden letztgenannten Institutionen als beratende Mitglieder aufgeführt. Ende 2014 sollte die weitere Förderung auslaufen, eine Anschlussförderung war zunächst unsicher.[3][4] Auch danach wurde das Projekt jedoch durch das Auswärtige Amt gefördert und publizierte weiterhin.[1] Im September 2022 wurde bekannt, dass die Gelder für Qantara gestrichen werden sollen, was das Aus für das Projekt bedeuten würde.[5] Dies führte zu einem Protestaufruf von rund 60 Nahostexperten.[6][7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oliver Zöllner: A quest for dialogue in international broadcasting: Germany’s public diplomacy targeting Arab audiences. In: Global Media and Communication. Band 2, Nr. 2, 1. August 2006, ISSN 1742-7665, S. 160–182, doi:10.1177/1742766506061817 (sagepub.com [abgerufen am 16. August 2021]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b qantara.de - Über uns. Deutsche Welle, abgerufen am 16. August 2021.
  2. Das Qantara.de - Internetportal schlägt Brucken zur islamischen Welt (Memento vom 21. Oktober 2007 im Internet Archive) Bundeszentrale für politische Bildung, Deutsche Welle, Goethe-Institut Inter Nationes und das Institut für Auslandsbeziehungen geben dem Dialog mit der islamischen Welt eine Plattform. Von Hartmut Wagner, eurasischesmagazin.de Ausgabe 04-03, 24. April 2003
  3. Markus Bickel: Berlin reißt Brücke ein: Aus für Qantara.de, FAZ, 20. September 2014
  4. Frage des Tages Wie wichtig ist Qantara.de als Brücke zur islamischen Welt?, Deutschlandfunk Kultur 22. September 2014
  5. Qantara.de als Brücke zur islamischen Welt Publizistisches „Gegengewicht zur Propaganda“ vor dem Aus, Deutschlandfunk 2. September 2022
  6. Qantara.de Nahost-Experten protestieren gegen Aus für Islamportal, Frankfurter Allgemeine Zeitung 12. September 2022
  7. Baerbocks gefährliches Pathos Auswärtige Kulturpolitik als Weltverbesserungsmission, Ein Kommentar von Stefan Weidner, Deutschlandfunk 12. September 2022