Râșnov

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Râșnov
Rosenau
Barcarozsnyó
Wappen von Râșnov
Râșnov (Rumänien)
Râșnov (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Brașov
Koordinaten: 45° 35′ N, 25° 28′ OKoordinaten: 45° 35′ 24″ N, 25° 27′ 35″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 635 m
Fläche: 164,36 km²
Einwohner: 15.920 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km²
Postleitzahl: 505400
Telefonvorwahl: (+40) 02 68
Kfz-Kennzeichen: BV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 1 Gemarkung/Katastralgemeinde: Râșnov Romacril
Bürgermeister: Liviu-Calin Butnariu (PNL)
Postanschrift: Str. Ion Luca Caragiale, nr. 21
loc. Râșnov, jud. Brașov, RO–505400
Website:

Râșnov oder Rîșnov [ˈrɨʃnov] (deutsch Rosenau, ungarisch Barcarozsnyó) ist eine Kleinstadt im Kreis Brașov in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Râșnov im Kreis Brașov
Blick auf die Stadt und Kirche

Râșnov liegt im Südosten Siebenbürgens am Bach Ghimbășel – einem linken Nebenfluss des Olt (Alt) – östlich vom Piatra-Craiului-Gebirge (Königssteingebirge) und westlich vom Postăvarul-Gebirge (Schuler), in der Mitte des Burzenlandes. An der Europastraße 574 und der Bahnstrecke Brașov–Zărnești gelegen, befindet sich Râșnov etwa 18 Kilometer südwestlich von der Kreishauptstadt Brașov (Kronstadt) entfernt. Die Kleinstadt liegt etwa auf halber Strecke zwischen der Stadt Brașov und der Gemeinde Bran (Törzburg).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet von Râșnov war schon mindestens seit römischer Zeit besiedelt. Im zweiten Jahrhundert errichteten die Römer dort das Kastell Cumidava. Rosenau selbst wurde vom Deutschen Orden etwa um 1225 gegründet (mehr zum historischen Umfeld siehe hier), und erstmals 1331 urkundlich erwähnt. 1950 wurde Râșnov zur Stadt ernannt.[3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volkszählung[4] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 4094 1935 13 1768 378
1920 4876 2995 136 1744 1
1941 5732 3856 102 1750 24
1966 9589 7504 465 1601 19
1977 13.792 11.715 539 1498 40
1992 16.384 15.494 444 421 25
2002 15.456 14.929 332 155 40
2011[5] 15.022 13.458 200 100 1264 (268 Roma)
2021[1] 15.920 13.843 129 77 1871 (36 Roma)

Seit der offiziellen Erhebung von 1850 wurde in Râșnov die höchste Einwohnerzahl, und die der Rumänen, 1992 registriert. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumäniendeutschen (1848) wurde 1880 und 1900, die der Magyaren 1977 und die der Roma (378) 1850 ermittelt. Des Weiteren wurden bei fast jeder Aufnahme Ukrainer, Serben und Slowaken registriert.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauernburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg über Râșnov
Blick auf die Bauernburg
Blick auf die Bauernburg
Burghof der Bauernburg
Burgkapelle der Bauernburg
Evangelische Kirche von Rosenau (2018)
Orthodoxe Kirche

(Lage) Erwähnenswert ist die Bauernburg, welche zahlreiche Häuser, Stallungen und eine kleine Kirche beherbergte. Sie wurde im 14. Jahrhundert über dem Ort auf einem Kalkfelsen erbaut. Die Burg wurde nur einmal eingenommen, und zwar von Gabriel Báthory um 1600. Aus dem Hof eines Wirtshauses am Marktplatz führt ein steiler Pfad auf die Bauernburg. Vom Zentrum fährt auch ein moderner Schrägseilaufzug hinauf zur Burg.

Für den zwischen 1623 und 1640 auf der Burg gebohrten, 80 Klafter (etwa 140 Meter) tiefen Burgbrunnen[6] besagt eine Legende, dass für seinen Bau 17 Jahre nötig waren und dass er von zwei gefangenen türkischen Soldaten errichtet wurde. Für den Bau des Brunnens wurde den Gefangenen die Befreiung versprochen. Der Brunnen wurde bis 1850 benutzt und wegen eines Radbruches aufgegeben. Die Burg steht unter Denkmalschutz.[7]

Im Wald neben der Bauernburg eröffnete 2015 ein Dino-Park mit etwa 50 lebensechten Exponaten, die in Deutschland hergestellt wurden.[8][9]

Evangelische Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Lage) Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert errichtet und mehrmals umgebaut. Die Deckenfresken stammen aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche war auch nie befestigt, da sich die Bewohner Rosenaus bei Gefahr auf die Bauernburg flüchteten.[3] Die Kirche und deren Anwesen stehen unter Denkmalschutz.[7]

Orthodoxe Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Lage) Die Sf. Nicolae Kirche,[10] eine der ältesten orthodoxen Kirchen im Südosten Siebenbürgens mit Fresken aus dem 17. Jahrhundert, wurde erstmals 1384 erwähnt.[3] Im 18. Jahrhundert wurde sie erneuert. Sie steht heute unter Denkmalschutz.[7]

Skisprungschanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skisprungschanze „Trambulina Valea Cărbunării“

Die vier Skisprungschanzen der Trambulina Valea Cărbunării, 15 Meter, 35 Meter, 64 Meter und 90 Meter, wurden 2012 errichtet und am 14. November eingeweiht.[11] Anfang 2013 fand hier das Europäische Olympische Winter-Jugendfestival 2013 (Festivalul Olimpic al Tineretului European) in Rumänien statt.[12]

Ausflugsziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Ausflugsziele in der Umgebung sind u. a. das Schloss Bran, der Nationalpark im Piatra-Craiului-Gebirge (Königsteingebirge) sowie das Prahovatal mit den Kurorten in Predeal und in Sinaia. Zum 390 m höheren Wintersportort Poiana Brașov (Schulerau) führt ab unterhalb der Bauernburg eine 12 Kilometer lange Asphaltstraße.[3]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Râșnov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 8. Februar 2021 (rumänisch).
  3. a b c d Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 138.
  4. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 1. November 2008 (PDF; 513 kB; ungarisch).
  5. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  6. Johann Michael Salzer: Reisebilder aus Siebenbürgen, Druck und Verlag von Theodor Steinhaußen, Hermannstadt 1860
  7. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB).
  8. Elise Wilk: Rosenau – Die Gesichter einer Stadt (III) am 21. November 2014 bei adz.ro abgerufen am 23. März 2015.
  9. Dino Parc Râșnov, mediafax.ro, 9. Juni 2015.
  10. Dana Jenei: Die alte orthodoxe Kirche in Râșnov (rumänisch; PDF; 1,3 MB).
  11. A fost inaugurată cea mai mare trambulină de sărituri din România, bei dcnews.ro, abgerufen am 4. Januar 2023 (rumänisch).
  12. Das Skisportlager in Râșnov ist bereit für das European Youth Olympic Festival, bei ziare.com abgerufen am 1. März 2013 (rumänisch).