Río Napo

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Río Napo
Brücke über den Río Napo bei Puerto Francisco de Orellana

Brücke über den Río Napo bei Puerto Francisco de Orellana

Daten
Lage Ecuador Ecuador, Peru Peru
Flusssystem Amazonas
Abfluss über Amazonas → Atlantischer Ozean
Zusammenfluss von Río Jatunyacu und Río Anzu
1° 3′ 5″ S, 77° 48′ 10″ W
Quellhöhe 427 m
Mündung östlich von Iquitos in den AmazonasKoordinaten: 3° 27′ 17″ S, 72° 44′ 29″ W
3° 27′ 17″ S, 72° 44′ 29″ W
Mündungshöhe 78 m
Höhenunterschied 349 m
Sohlgefälle ca. 0,37 ‰
Länge ca. 950 km (einschl. Quellflüssen: ca. 1080 km)
Einzugsgebiet 115.000 km²[1] (nach anderen Quellen: 101.500 km²)
Abfluss am Pegel Francisco de Orellana[2]
AEo: 12.401 km²
Lage: 795 km oberhalb der Mündung
MQ
Mq
1086 m³/s
87,6 l/(s km²)
Abfluss am Pegel Nuevo Rocafuerte[2]
AEo: 27.387 km²
Lage: 580 km oberhalb der Mündung
MQ
Mq
2027 m³/s
74 l/(s km²)
Abfluss am Pegel Mazán[3]
AEo: 100.518 km²
Lage: 82 km oberhalb der Mündung
MQ
Mq
6660 m³/s
66,3 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Río Misahuallí, Río Pusuno, Río Suno, Río Payamino, Río Coca, Río Aguarico, Río Tamboryacu
Rechte Nebenflüsse Río Arajuno, Río Tiputini, Río Yasuní, Río Curaray, Río Mazán
Kleinstädte Puerto Francisco de Orellana, Mazán
Río Napo

Río Napo

Karte
Verlauf des Río Napo

Der Río Napo (im Deutschen oft auch kurz: Napo) ist ein 950 Kilometer langer linker Nebenfluss des Amazonas. Das Einzugsgebiet umfasst 115.000 km² (nach anderen Quellen: 100.500 km²). Seine Wasserführung liegt bei 4600 m³/s,[4] nach anderen Quellen bei 6.300 m³/s.[5]

Flusslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Quellflüsse des Río Napo entwässern die Ostflanke der Cordillera Real. Die längsten Quellflüsse entspringen an der Ostflanke des Vulkans Cotopaxi. Der Río Napo selbst entsteht am Fuße der Anden am Zusammenfluss von Río Jatunyacu und Río Anzu, 5,5 km südlich der Stadt Tena. Er fließt anfangs 150 km nach Nordosten. Bei Puerto Francisco de Orellana, der Hauptstadt der ecuadorianischen Provinz Orellana, mündet der Río Coca von Norden kommend in den Río Napo. Dieser durchfließt das Amazonasbecken in östlicher Richtung. Er wendet sich nach 100 km nach Südosten. Zwischen den Flusskilometern 555 und 580 bildet der Río Napo die Grenze zwischen Ecuador und Peru. Direkt im Anschluss mündet der Río Aguarico von Norden kommend in den Río Napo. Dieser durchfließt nun den peruanischen Teil des Amazonasbeckens und mündet schließlich 65 km nordöstlich von Iquitos nahe der Kleinstadt Mazán in den Amazonas.

Der Napo ist vom Amazonas aus bis mindestens zur Einmündung des Río Curaray schiffbar. Ebenfalls ist er vom Río Coca her schiffbar. Auf der ecuadorianischen Seite sind insbesondere der Oberlauf und zahlreiche Zuflüsse für das Rafting beliebt.

Der Napo wurde 1541 unter Führung von Francisco de Orellana auf der Gonzalo-Pizarro-Expedition, die unter anderem die Suche nach dem legendären Goldland Eldorado zum Ziel hatte, von Quito aus bis zum Amazonas vollständig befahren. Die Gruppe fand sich jedoch in dem riesigen Delta nicht zurecht, Pizarro entschloss sich zur Umkehr nach Quito und erlebte mit seinem Rückmarsch entlang den sumpfigen Flussufern des Río Napo und durch die Regenwälder an der Ostabdachung der Anden die wohl entbehrungsreichste Unternehmung der südamerikanischen Entdeckungsgeschichte.[6]

Die umgekehrte Fahrt machte vom Amazonas ausgehend erstmals der portugiesische Offizier Pedro Teixeira von 1637 bis 1639.

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Fluss ist die dort gefundene Fischart Corydoras napoensis benannt.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Río Napo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R.B. Barthem et al.: Global International Waters Assessment, Regional Assessment 40B – Amazon Basin. UN Environment Programme, Kalmar 2004
  2. a b A. Laraque, J. Ronchail u. a.: Heterogeneous Distribution of Rainfall and Discharge Regimes in the Ecuadorian Amazon Basin. In: Journal of Hydrometeorology. 8, 2007, S. 1364, doi:10.1175/2007JHM784.1.
  3. Estudio Binacional de Navegabilidad del río Napo. In: www.academia.edu.
  4. E.M. Latrubesse et al.: Tropical rivers, Geomorphology 70, S. 187–206, 2005; siehe auch: earthtrends.wri.org (Memento des Originals vom 6. September 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/earthtrends.wri.org
  5. Jean L. Guyot et al.: Suspended sediment yields in the Amazon basin of Peru: a first estimation. Water Quality and Sediment Behaviour of the Future: Predictions for the 21st Century Proceedings of Symposium HS2005 at IUGG2007, Perugia, July 2007. IAHS Publ. 314, 2007, S. 3–10
  6. Urs Bitterli: Die Entdeckung Amerikas. München 1991 (2006), S. 275
  7. Axel Zarske: Corydoras napoensis Nijssen & Isbrücker, 1986. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 270.