Río Paraná

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Río Paraná – Rio Paraná

Karte

Daten
Lage Brasilien Brasilien, Paraguay Paraguay,
Argentinien Argentinien
Flusssystem Río de la Plata
Abfluss über Río de la Plata → Atlantischer Ozean
Zusammenfluss von Rio Paranaíba und Río Grande
20° 22′ 57″ S, 51° 21′ 59″ W
Quellhöhe 328 m
Vereinigung mit Río Uruguay zum Río de la PlataKoordinaten: 33° 56′ 45″ S, 58° 24′ 34″ W
33° 56′ 45″ S, 58° 24′ 34″ W
Mündungshöhe m
Höhenunterschied 328 m
Sohlgefälle ca. 0,1 ‰
Länge ca. 3200 km[1] (mit Rio Grande 4880 km[2])
Einzugsgebiet ca. 2.800.000 km²[2]
Abfluss[2]
AEo: 2.582.672 km²
MQ
Mq
17.293 m³/s
6,7 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Rio Tietê, Rio Paranapanema, Rio Iguazu
Rechte Nebenflüsse Rio Sucuriú, Río Paraguay, Río Salado
Durchflossene Stauseen Ilha-Solteira, Jupiá, Porto Primavera, Itaipu
Großstädte Rosario, Buenos Aires
Mittelstädte Foz do Iguaçu, Ciudad del Este, Encarnación, Posadas, Corrientes, Paraná
Schiffbar ja
Der Fluss bei der argentinischen Stadt Paraná

Der Fluss bei der argentinischen Stadt Paraná

Der Paraná (Guaraní: Parana ‚Strom, Fluss‘; spanisch Río Paraná; portugiesisch Rio Paraná) ist ein Fluss in Südamerika. Er beginnt am Zusammenfluss des Paranaíba und des Rio Grande an dem Punkt, an dem auch die brasilianischen Bundesstaaten Minas Gerais, São Paulo und Mato Grosso do Sul ein Dreiländereck bilden. Nach etwa 3200 Kilometern in Richtung Süden fließt er mit dem Río Uruguay zusammen zu dem 290 km langen und bis zu 220 km breiten Mündungstrichter des Río de la Plata. Er ist Bestandteil der internationalen Wasserstraße Paraná-Paraguay.

Das Einzugsgebiet des Paraná umfasst bis zum Einfluss in den Rio de la Plata eine Fläche von rund 2,8 Millionen Quadratkilometern. Für den Verlauf des Paraná zusammen mit dem längeren der beiden Quell-Zuflüsse, dem 1360 km langen Rio Grande, wird eine Gesamtlänge von 4880 Kilometern angegeben.[2] Der Paraná ist stark von den Auswirkungen der globalen Erwärmung betroffen; so verringerte sich in den letzten Jahren zunehmend die Tiefe des Flusses, wodurch mittlerweile die Flussschifffahrt eingeschränkt ist.[3]

Flusslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gleich nach dem Zusammenfluss des Paranaíba und des Rio Grande mündet der Paraná in den Ilha-Solteira-Stausee. Auch im weiteren Verlauf ist der Paraná beinahe durchgängig angestaut, so folgen dem ersten Stausee der Jupiá-Stausee, danach eine weitläufige Niederung östlich der Serra de Maracaju, einige Wasserfälle, der Porto-Primavera-Stausee und der Itaipú-Stausee mit dem zugehörigen Itaipú-Kraftwerk wenige Kilometer oberhalb der Einmündung des Iguazú, der kurz vorher die Iguazú-Wasserfälle durchfließt. Der Fluss setzt seinen südwärts gerichteten Lauf 500 km lang fort, um dann für etwa 300 km nach Westen abzubiegen. Bevor er wiederum nach Süden einschwenkt, durchfließt er das Yacyretá-Kraftwerk, ein gemeinsam von Paraguay und Argentinien errichteter Staudamm. Beim Knick nach Süden nimmt der Paraná seinen größten Zufluss, den Rio Paraguay, auf.

Ab der Stadt Santa Fe verläuft der Fluss mehr in östlicher Richtung mit zunehmenden Verzweigungen durch immer sumpfigeres Gelände, bis er zusammen mit dem Río Uruguay den Río de la Plata bildet und so in den Atlantik mündet. Von der Mündung bis Rosario ist er mit Seeschiffen befahrbar. Das Wasserkraftwerk Itaipú bildet die Grenze der Schiffbarkeit von der Mündung. An dieser Stelle gibt es keine Schleusen- oder Schiffshebwerksanlage.

Für mehrere Staaten hat der Paraná die Funktion eines Grenzflusses, so zwischen den brasilianischen Bundesstaaten

und den Staaten

Die letzten etwa 1000 Kilometer des Flusslaufes liegen ausschließlich in Argentinien, wobei der Paraná auch hier innerstaatlicher Grenzfluss ist zwischen den argentinischen Provinzen Chaco, Corrientes, Entre Ríos, Santa Fe und Buenos Aires

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraftwerke und Stauseen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flussabwärts gesehen wird der Paraná durch die folgenden fünf Kraftwerke aufgestaut:

Kraftwerk Betreiber Max. Leistung (MW) Stausee Oberfläche (km²) Volumen (km³)
Ilha Solteira CESP 3444 Ilha Solteira 1195 21,166
Engenheiro Souza Dias CESP 1551,2 Jupiá 0330 3,353
Porto Primavera CESP 1540 Porto Primavera 2250 20
Itaipú 14.000 Itaipú 1350 29
Yacyretá 3100 Yacyretá 1600 21

Darüber hinaus gibt bzw. gab es noch weitere Kraftwerksprojekte am Paraná, wie z. B. das Projekt Corpus Christi.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Parăná. In: Brockhaus’ Conversations-Lexikon. 13., vollständig umgearbeitete Auflage. Band 12 (Murrhardt – Phoxos). F. A. Brockhaus, Leipzig 1885, S. 693.
  • Colbert E. Cushing, Kenneth W. Cummins, G. Wayne Minshall: River and Stream Ecosystems of the World. With a New Introduction. University of California Press, 2006, ISBN 0-520-24567-9, S. 257–280 (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche-USA)
  • James R. Penn: Rivers of the World. ABC-CLIO, 2001, S. 198–201.
  • Martin H. Iriondo, Juan César Paggi: The Middle Paraná River: Limnology of a Subtropical Wetland. Springer, 2007.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Río Paraná – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. James R. Penn: Rivers of the World. ABC-CLIO, 2001, S. 198–201
  2. a b c d https://www.britannica.com/place/Parana-River
  3. Tjerk Brühwiller: Rote Sandwüsten am Rio Paraná. In: FAZ.net. 16. Oktober 2021, abgerufen am 16. Oktober 2021.