Römisch-katholische Kirche in Honduras

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Die römisch-katholische Kirche in Honduras ist Teil der weltweiten römisch-katholischen Kirche.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1524 und 1526 eroberten die Spaniern den Großteil der Gebiete des heutigen Honduras. Gleichzeitig begannen Ordenspriester mit der Missionierung. Papst Clemens VII. beauftragte 1527 Alfonso de Talavera mit der Wahrnehmung der bischöflichen Aufgaben in diesen Missionsgebieten. Er wies ihm jedoch keinen festen Bischofssitz zu. Bischof Talavera, der seine Tätigkeit 1531 aufnahm,[1] unterstand dem Bischof von Santo Domingo.

Die Gründung eines Bistums für den Bereich des Verwaltungsbezirks Honduras (Gobernación de Honduras) im Generalkapitanat Guatemala war päpstlicherseits schon 1531 beabsichtigt. Clemens VII. ließ am 6. September 1531 eine entsprechende Bulle ausfertigen.[2] Die tatsächliche Gründung konnte jedoch erst 1539 erfolgen, nach der Zustimmung durch den spanischen König Karl I.[3] Zum ersten „Bischof von Honduras“ ernannte Papst Paul III. Cristóbal de Pedraza, der 1545 schließlich in Honduras eintraf. Bischofssitz war zunächst Trujillo. 1561 wurde der Bischofssitz nach Comayagua verlegt. Fortan wurde das „Bistum Honduras“ deshalb meist als „Bistum Comayagua“ bezeichnet.[4] Metropolitanbistum war das Erzbistum Santo Domingo.

Am 2. Februar 1916 verlegte Papst Benedikt XV. den Bischofssitz von Comayagua nach Tegucigalpa und erhob das Bistum zum Erzbistum. Durch Gebietsabtretungen des Erzbistums Tegucigalpa bzw. seiner Tochterbistümer und die Errichtung einer zweiten Kirchenprovinz mit dem Erzbistum San Pedro Sula als Metropolitansitz im Januar 2023[5] entstanden die heutigen Jurisdiktionen der katholischen Kirche in Honduras.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die römisch-katholische Kirche in Honduras ist die größte Glaubensgemeinschaft in Honduras. 97 % der Honduraner sind Katholiken.[6] Das größte Bistum, Tegucigalpa, zählt 1.480.000 Katholiken.[7] Ihm folgen das Bistum Santa Rosa de Copán mit 1.107.000[8] und das Erzbistum San Pedro Sula mit 900.000 Katholiken.[9]

Óscar Kardinal Rodríguez Maradiaga SDB, Erzbischof von Tegucigalpa, wurde 2001 durch Papst Johannes Paul II. zum ersten Kardinal aus Honduras ernannt. Papst Johannes Paul II. besuchte 1983 Honduras.

Vorsitzender der honduranischen Bischofskonferenz (CEH) ist Óscar Andrés Kardinal Rodríguez Maradiaga SDB. Apostolischer Nuntius in Honduras ist seit November 2019 Erzbischof Gábor Pintér.

Die römisch-katholische Kirche in Honduras ist in zwei Kirchenprovinzen mit je einem Erzbistum und insgesamt neun dazugehörende Suffraganbistümer gegliedert.

Bistümer in Honduras[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vidal Guitarte Izquierdo: Episcopologio español (1500–1699). Españoles obispos en España, América, Filipinas y otros países. Instituto Español de Historia Eclesiástica, Madrid 1994, S. 42.
  2. Luis Ernesto Ayala Benítez: La iglesia y la independencia política de Centro América. Pontificia Università Gregoriana, Rom 2007, ISBN 978-88-7839-102-4, S. 55.
  3. Luis Ernesto Ayala Benítez: La iglesia y la independencia política de Centro América. Pontificia Università Gregoriana, Rom 2007, S. 54–55.
  4. Maritza Arrigunaga Coello: Archivo eclesiastico de Comayagua, 1679–1938. University of Texas at Arlington (UTA), Arlington 1990.
  5. Rinuncia del Vescovo di San Pedro Sula (Honduras), Erezione della Provincia Ecclesiastica e Nomina del primo Arcivescovo Metropolita. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 26. Januar 2023, abgerufen am 27. Januar 2023 (italienisch).
  6. CIA World Factbook: Honduras (englisch) Angaben vom Juli 2009
  7. Annuario Pontificio per l’anno 2009, Città del Vaticano 2009, S. 738.
  8. Annuario Pontificio per l’anno 2009, Città del Vaticano 2009, S. 673.
  9. Annuario Pontificio per l’anno 2009, Città del Vaticano 2009, S. 665.