Rade b. Hohenwestedt

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Wappen Deutschlandkarte
Rade b. Hohenwestedt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rade b. Hohenwestedt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 6′ N, 9° 43′ OKoordinaten: 54° 6′ N, 9° 43′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Rendsburg-Eckernförde
Amt: Mittelholstein
Höhe: 25 m ü. NHN
Fläche: 3,21 km2
Einwohner: 99 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24594
Vorwahl: 04871
Kfz-Kennzeichen: RD, ECK
Gemeindeschlüssel: 01 0 58 131
Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 15
24594 Hohenwestedt
Website: rade.amt-mittelholstein.de
Bürgermeister: Hans-Hermann Voẞ (KWG)
Lage der Gemeinde Rade b. Hohenwestedt im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Karte

Rade b. Hohenwestedt (niederdeutsch Raa) ist eine Gemeinde. Sie liegt im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. Rade gehört zum Kirchspiel Hohenwestedt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rade liegt etwa 19 Kilometer westlich von Neumünster und 32 Kilometer südlich von Rendsburg im Osten des Naturraums Heide-Itzehoer Geest (Haupteinheit Nr. 693) zwischen dem Nindorfer Höhenzug und der Buckener Au.[2][3] Durch die Gemeinde fließt der Mühlenbach. Die Gemeinde ist Teil des Naturparks Aukrug und geprägt durch sandige Wald- und Ackerflächen. Das Gemeindegebiet besteht hauptsächlich aus feuchten bis moorigen Wiesen.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siedlungsgeografisch werden im Gemeindegebiet zwei Ortsteile differenziert. Neben der namenstiftenden Dorf befindet sich auch die Hofsiedlung Vogelsang als weiterer Wohnplatz im Gemeindegebiet.[4]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar angrenzende Gemeindegebiete von Rade sind:[3]

Nindorf Mörel
Tappendorf Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Aukrug

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Rade deutet auf die Rodung von Waldgebiet hin. Die erste urkundliche Erwähnung der im Dorf befindlichen, königlichen Wassermühle erfolgte 1568, das Dorf selbst wurde jedoch erst 1602 erwähnt.[5]

Sagen und Gründungsmythen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer alten Sage fließt durch den im Ort aus einer Quelle entspringenden Spiekerbek zur mitternächtlichen Stunde reines Bier. Überliefert wurde diese Sage durch die bis in die 1980er Jahre in unmittelbarer Nachbarschaft ansässige Gastwirtschaft „Kallies“, in der die Wirtin bei Festen zu Mitternacht mit einem Tablett die Gaststube durch die dem Spiekerbek zugewandten Tür betrat und mit Verweis auf die magische Quelle Freibier verteilte.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

52 % der Einwohner sind evangelisch, 3 % katholisch.[6] Für die Lutheraner ist die Kirchengemeinde Hohenwestedt mit ihrer Peter-Pauls-Kirche zuständig, für die wenigen Katholiken die Pfarrei St. Ansgar mit Sitz in Rendsburg, deren nächste Filialkirche (Hl. Familie) in Hohenwestedt steht.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt sieben Sitze vergeben. Diese fielen erneut alle an die Kommunale Wählergemeinschaft Rade b. Hohenwestedt. Die Wahlbeteiligung betrug 64,6 %.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „Über goldenem, durch einen blauen Wellenbalken abgeteilten Schildfuß in Grün eine silberne Spitze, darin ein rotes Mühlrad mit schwarzer Radnabe. Oben rechts zwei goldene Ähren, oben links ein goldener Pferdekopf.“[8]

Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft in Rade ist von der Urproduktion der Landwirtschaft und der Funktion als Pendlergemeinde geprägt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die königliche Wassermühle, in der die Bauern der Region auf Geheiß des dänischen Königs über mehrere Jahrhunderte ihr Getreide mahlen mussten, war bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Betrieb und wurde zeitweilig sogar zur Stromgewinnung genutzt. Nach Außerbetriebnahme ist die Mechanik ausgebaut und dem Schleswig-Holsteinischen Freilichtmuseum in Molfsee zur Verfügung gestellt worden. Dass Bauwerk befindet sich heute im Privatbesitz. Zur Mühle gehörten die drei ortsprägenden Mühlenteiche sowie der früher verbindende Mühlenbach, der zwischenzeitlich umgeleitet und naturnah ausgebaut wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Kleen, Georg Reimer, Paul von Hedemann-Heespen (Hrsg.): Heimatbuch des Kreises Rendsburg. Möller, Rendsburg 1922.
  • Georg Reimer: Die Wassermühlen im Amte Rendsburg. In: Heimatkundliches Jahrbuch für den Kreis Rendsburg. Heinrich Möller, 1955.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rade b. Hohenwestedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 9, abgerufen am 16. März 2022.
  3. a b Relation: Rade b. Hohenwestedt (548592) bei OpenStreetMap (Version #12). Abgerufen am 16. März 2022.
  4. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, S. 81 f, abgerufen am 16. März 2022 (Beide Ortsteile werden auch heute bei Abfrage im amtlichen Informationssystem „Digitaler Atlas Nord“ als Wohnplätze geführt.).
  5. Heimatbuch des Kreises Rendsburg, Nachdruck der Ausgabe von 1922, ISBN 3-921361-23-0
  6. Zensus 2011
  7. wahlen-sh.de
  8. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein