Rahm (Duisburg)

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Duisburger Stadtwappen
Duisburger Stadtwappen
Rahm
Stadtteil von Duisburg
Karte
Karte von Rahm
Basisdaten
Koordinaten: 51° 20′ 59″ N, 6° 47′ 14″ OKoordinaten: 51° 20′ 59″ N, 6° 47′ 14″ O
Höhe: 37 m ü. NHN
Fläche: 8,21 km²
Postleitzahl: 47269
Vorwahl: 0203
Bevölkerung [1]
Einwohner: 5648 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte: 687,9 Einwohner/km²
Ausländeranteil: 6 % (339)
Gliederung
Stadtbezirk: Duisburg-Süd
Ortsteilnummer: 706
Eingemeindung: 1. August 1929

Rahm ist ein Ortsteil von Duisburg im Stadtbezirk Duisburg-Süd. Der Ort hat 5.648 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023) und gliedert sich in die Ortslagen Alt-Rahm und Rahm-West. Während Alt-Rahm als der historische Ortskern bezeichnet wird, handelt es sich bei Rahm-West um ein größeres Neubaugebiet der letzten Jahrzehnte.

Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Ortes, der in früheren Zeiten auch mit einem Dehnungs-e (Raem) geschrieben wurde, geht auf das altniederfränkische/altniederdeutsche Raern zurück, das sumpfiges Gelände bedeutet. So sprach man früher davon, dass man im Rahm oder in dem Rahm wohnte.[2]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rahm liegt im äußersten Südosten des Duisburger Stadtgebiets und grenzt an die nordwestlich gelegenen Stadtteile Wedau, Großenbaum und Huckingen. Südlich schließt sich der Düsseldorfer Stadtteil Angermund sowie der Ratinger Stadtteil Lintorf an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St.-Hubertus-Kirche Januar 2014

Die Geschichte Rahms ist eng verbunden mit Angermund, das etwa 1,5 km von Rahm entfernt liegt. Denn Angermund nahm seit dem Mittelalter eine zentrale Funktion für die umliegenden Bauerschaften und Dörfer ein. Es war Sitz einer landesherrlichen Kellnerei und der Finanzverwaltung des gleichnamigen Amts Angermund, einem Verwaltungsbezirk des Herzogtums Berg. Die Rahmer Bürger waren also seit jeher dem Angermunder Gericht unterstellt.

Kirchlich gehörten Angermund und die so genannte Honschaft Rahm früher zu Kalkum, an dessen Pfarrer die Bürger beider Orte ihren Zehnten zu entrichten hatten.

Um das Jahr 1700 zählte man in Rahm 61 Bauernhöfe und noch bis in das 20. Jahrhundert war Rahms Siedlungsbild von der Landwirtschaft bestimmt. 1843 hatte Rahm 85 Wohnhäuser und 52 landwirtschaftliche Gebäude für insgesamt 660 Einwohner. 1895 waren es 964 Einwohner, 1925 dann 1233.[2]

1925 wurde die St.-Hubertus-Kirche mit ihrem für die Region eher untypischen Zwiebelturm im neubarocken Stil fertiggestellt. Ihr Architekt war Franz Schneider aus Düsseldorf. Der Baustil wurde dem geschenkten Innenleben der Kirche, z. B. dem Altar, der Kanzel und anderem, angepasst. Um einen Heirats- und Tauftourismus zu dieser idyllischen Kirche zu verhindern, dürfen in der Kirche ausschließlich Rahmer und, seit der Vereinigung mit der Großenbaumer Gemeinde St. Franziskus, Großenbaumer Gemeindemitglieder getraut oder getauft werden.[3]

Bei der Verwaltungsneuordnung von 1929 wurde Rahm zusammen mit den Gemeinden Huckingen, Mündelheim, sowie Teilen von Großenbaum und den nördlichen Gebieten von Bockum (die Holtumer Höfe) und Lintorf dem neuformierten Stadtkreis Duisburg-Hamborn (ab 1935 dann nur noch Duisburg genannt) zugeordnet.

Im Ortsteil liegt die vom Caritasverband Duisburg betriebene Rehabilitationseinrichtung „Maria in der Drucht“, die früher ein Kinderheim war.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S-Bahn-Station Duisburg-Rahm

An den öffentlichen Schienennahverkehr ist Rahm über den S-Bahnhof Duisburg-Rahm angebunden.

Linie Verlauf / Anmerkungen Takt
S 1 Solingen Hbf  – SG-Vogelpark – Hilden Süd – Hilden – D-Eller – D-Eller Mitte Stadtbahn – D-Oberbilk Stadtbahn – D-Volksgarten – Düsseldorf Hbf Stadtbahn – D-Wehrhahn Stadtbahn – D-Zoo – D-Derendorf – D-Unterrath – D-Flughafen  – Angermund – DU-Rahm – DU-Großenbaum – DU-Buchholz – DU-Schlenk – Duisburg Hbf Stadtbahn – MH-Styrum – Mülheim (Ruhr) Hbf  Stadtbahn – E-Frohnhausen – Essen West – Essen Hbf Stadtbahn – E-Steele – E-Steele Ost – E-Eiberg – Wattenscheid-Höntrop – BO-Ehrenfeld – Bochum Hbf  Stadtbahn – BO-Langendreer West – BO-Langendreer – DO-Kley – DO-Oespel – DO-Universität – DO-Dorstfeld Süd – DO-Dorstfeld – Dortmund Hbf  Stadtbahn
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
30 min
20 min (Solingen–Duisburg wochentags)
15 min (Essen–Dortmund wochentags)

Ferner besteht ein Anschluss an die A 524.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Breitensport wird in Rahm durch den Verein Turnerschaft Duisburg-Rahm 1906 e. V. angeboten, der am 12. August 1906 gegründet wurde. Der erste gewählte Vorsitzende war Peter Fink.[4] Der Verein gliedert sich in drei Abteilungen: Fußball gegründet am 17. März 1972 mit dem 1. Vorsitzenden Eugen Wahle, Handball seit dem 15. Mai 1923 und Tennis ab dem 13. September 1972. Die Fußballjugendabteilung wurde vom DFB 1989 und 2012 mit dem Sepp-Herberger-Preis für herausragende Jugendarbeit ausgezeichnet.[5]

Darüber hinaus existiert mit der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Duisburg-Rahm eine Schützenvereinigung die bereits im Jahre 1511 als Bestandteil der Bruderschaft Angermund-Rahm urkundlich erwähnt wird. Nachdem Rahm eine eigene Rektoratskirche erhalten hatte, erfolgte 1919 die einvernehmliche Trennung von der Angermunder Bruderschaft. Der erste Präses der eigenständigen Rahmer Bruderschaft war H.H. Pfarr-Rektor Walter Schönheit. Das erste eigenständige Schützenfest fand am 12. Oktober 1919 statt.[6]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter von Roden: Geschichte der Stadt Duisburg. Die Ortsteile von den Anfängen – Die Gesamtstadt seit 1905. Duisburg 1974, S. 322–330.
  • Hans Bodemer, Günther Both, Wilfrid Braun, Volkhard Riechmann: Rahm. Dorfgeschichte, Dorfgeschichten. Herausgeber: Bürgerverein Duisburg-Großenbaum/Rahm e.V., 1994.
  • Zeitzeugenbörse Duisburg e.V.: Duisburg-Großenbaum und Rahm, Sutton Verlag Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-787-7
  • Von der Kathedrale zur Dorfkirche. Die St. Hubertus-Kirche in Duisburg-Rahm / Hrsg.: Förderverein St. Hubertus in Duisburg-Rahm e.V. Aufgezeichnet von Angelika Böttcher, Wilfrid Braun, Ulrich Gras, Klaus Klingen, Volkhard Riechmann, Gery Schmitz (Duisburg-Rahm 2014), ISBN 978-3-00-046459-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rahm – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerstatistik Stadt Duisburg zum 31. Dezember 2023
  2. a b Günter von Roden: Geschichte der Stadt Duisburg. Die Ortsteile von den Anfängen – Die Gesamtstadt seit 1905. Duisburg 1974, S. 323.
  3. Siehe Chronik von St. Hubertus Rahm (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  4. 100 Jahre Turnerschaft Duisburg-Rahm (Belegexemplar im Stadtarchiv Duisburg)
  5. Siehe Meldung auf der Website des TSR 1906 e.V. (Memento vom 17. Mai 2012 im Internet Archive)
  6. Siehe Geschichte der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft zu Duisburg-Rahm von 1511 e. V. (Memento vom 2. Juli 2013 im Internet Archive)