Rangsdorfer See

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Rangsdorfer See
Rangsdorfer See
Geographische Lage Deutschland, Brandenburg
Zuflüsse Glasowbach
Abfluss ZülowkanalNottekanalDahme
Orte am Ufer Rangsdorf
Ufernaher Ort Zossen
Daten
Koordinaten 52° 17′ 20″ N, 13° 24′ 14″ OKoordinaten: 52° 17′ 20″ N, 13° 24′ 14″ O
Rangsdorfer See (Brandenburg)
Rangsdorfer See (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel 36,1 m ü. NN
Fläche 2,44 km²
Länge 2,96 km
Breite 1,58 km
Volumen 3 Mio. m³dep1 [1]
Maximale Tiefe 6 m[1]
Mittlere Tiefe 1,5 m
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Der Rangsdorfer See im Abendlicht
Rangsdorfer See

Der Rangsdorfer See ist ein südlich von Berlin gelegener natürlicher See im Landkreis Teltow-Fläming. Er ist Kernstück des Naturschutzgebietes Rangsdorfer See. Der See ist im Sommer ein beliebtes Wassersportrevier, im Winter auch für Eissegeln und andere Eissportarten. Der Rangsdorfer See hat einen rückläufigen Wasserstand und droht in den nächsten 150 Jahren vollständig zu verlanden[2]. Nutzungseinschränken sollen bereits in 50–70 Jahren vorhanden sein. Es hat sich ein gemeinnütziger Verein zur Rettung des Rangsdorfer Sees gegründet.[3][4][5] Im Jahr 2008 hatte der Kreistag Teltow-Fläming einstimmig einen Antrag angenommen, um die fünf großen Seen im Kreis, – den Rangsdorfer See, den Mellensee, den Großen Wünsdorfer See, den Blankensee und den Siethener See in den kommenden 30 Jahren zu sanieren[3].

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rangsdorfer See liegt ungefähr zehn Kilometer Luftlinie von der südlichen Stadtgrenze von Berlin. Seine Ausdehnung beträgt ungefähr vier Kilometer in Nord-Süd-Richtung und zwei Kilometer in Ost-West-Richtung. Er liegt unmittelbar westlich des Ortes Rangsdorf und südlich des Ortes Jühnsdorf (Gemeinde Blankenfelde-Mahlow). Der einzige größere Zufluss ist der Glasowbach, der in die Krumme Lanke im Norden des Sees mündet. Über die Krumme Lanke hatte er Verbindung mit dem früheren Blankenfelder See. Der See hat eine Fläche von 272 ha ist durchschnittlich nur 1,5 m tief, mit einer maximalen Tiefe von 2,5 m.[6] Der Seespiegel liegt im Durchschnitt auf 36,1 m. Der Zülowkanal ist der einzige Abfluss, der den See über den Nottekanal mit der Dahme bei Königs Wusterhausen verbindet. Der See ist über den Bahnhof Rangsdorf (RE-Halt etwa alle 30 Minuten) und die Anschlussstelle Rangsdorf der Bundesautobahn 10 zu erreichen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rangsdorfer See wurde früher auch Fehlen, Vehlen oder Vehlin genannt.[7] In einer Lehnsbestätigung über das Dorf Rangsdorf heißt es: „… der große See Fehlen genannt nebst der Lanke“. In anderen Nennungen wird er auch der Große Vehling oder Wehling, zur Unterscheidung vom Kleinen Vehling oder Wehling, der heutige Pfählingsee bei Dabendorf (Stadt Zossen) genannt.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See ist nach der letzten Eiszeit entstanden. Die Senke, in der der See liegt, befindet sich in der sogenannten Mellensee-Schmelzwasser-Rinne. Sie ist mit bis zu 15 m Sedimenten gefüllt.

Der See droht durch seine geringe Tiefe zu verlanden. Er ist hypertroph.[8] Die Fauna ist bereits stark verarmt, der Zustand wird als schlecht kategorisiert.[9] Im Winter 2009/2010 kam es aufgrund der langen Eisbedeckung und durch den niedrigen Sauerstoffgehalt im Wasser zu einem Fischsterben im Rangsdorfer See, dessen Ausmaß erst im März 2010 nach Schmelzen des Eises sichtbar wurden. Über 300 Tonnen tote Fische mussten mit einem Kostenaufwand von 40.000 Euro geborgen und entsorgt werden.[10]

Touristische Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Seeufer von Rangsdorf gibt es einige touristische Einrichtungen. Um den See herum besteht kein durchgehend ufernaher Wanderweg, da sich im Süden die Luchwiesen anschließen. Der ausgeschilderte Rad- und Wanderweg Rangsdorfer See hat eine Länge von etwa 18 km und führt weiträumig durch die Zülow-Niederung. Es werden in Rangsdorf Möglichkeiten zum Angeln, Rudern, Surfen, Segeln und Tretboot-Fahren angeboten, außerdem besteht ein kleiner Sandstrand. Seine geringe Tiefe hat zur Folge, dass er relativ früh im Jahr zufriert, weswegen er bei Schlittschuhläufern und Eisseglern beliebt ist. An der Nordspitze des Sees befindet sich der 62 m ü. NN Hohe Weinberg, dessen Name auf den früheren Weinanbau bis in diese nördlichen Regionen hinweist.

Sportliche Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannt ist der Rangsdorfer See für seine ausgezeichneten Bedingungen, die er im Winter dem Eissegeln bietet. Im Sommer veranstalten die beiden ansässigen Sportvereine Rangsdorfer Segelgemeinschaft 53[11] und der Seesportclub Rangsdorf[12] Regatten für die Bootsklassen Pirat und OK-Jolle sowie Kutter der Klasse ZK 10.

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der westliche Teil des Sees gehört zum 670 ha großen Naturschutzgebiet Rangsdorfer See und zum Europäischen Vogelschutzgebiet Nuthe-Nieplitz-Niederung.[13] Er liegt aber zur Gänze im Landschaftsschutzgebiet Notte-Niederung.[14] Im Herbst und im Frühjahr ist der See Rastplatz für zirka 40000 Zugvögel, vor allem Wildgänse und Kraniche.[15]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claus Orendt, Ute Mischke, Brigitte Nixdorf and Stephen Brooks: Subfossil chironomids in shallow lakes of northern Germany. Lauterbornia, 68: 59–70, 2009 PDF

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rangsdorfer See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Steckbrief Seen EU-Wasserrahmenrichtlinie (PDF; 583 kB)
  2. Antenne Brandenburg. Abgerufen am 1. Oktober 2018.
  3. a b Verein will den See retten. Abgerufen am 1. Oktober 2018 (deutsch).
  4. Verein zur Rettung des Rangsdorfer Sees gegründet. In: Die Rangsdorfer - Bürger für Rangsdorf e.V. 30. August 2018 (die-rangsdorfer.de [abgerufen am 1. Oktober 2018]).
  5. Rettung des Rangsdorfer Sees eV. Abgerufen am 21. Januar 2019 (deutsch).
  6. Robert Guderian: Handbuch der Umweltveränderungen und Ökotoxikologie. Aquatische Systeme, Band 3A. XXV, Springer, Berlin u. a. 2000.
  7. Heidi Kansy: Groß Machnow - Ein Beitrag zur Ortsgeschichte. Teil 2. Gemeinde Groß Machnow 2003, S. 25.
  8. Typisierung und Leitbildentwicklung von Seen des Landes Brandenburg anhand des Makrozoobenthos - Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei im Forschungsverbund Berlin e.V. PDF
  9. Endbericht - Seenprojekt (PDF; 3,0 MB)
  10. Allgemeiner Anzeiger für Rangsdorf, Groß Machnow und Klein Kienitz. 16. Jahrgang, Nr. 6, 23. Woche v. 12. Juni 2010, S. 4.
  11. Website der Rangsdorfer Segelgemeinschaft (Memento des Originals vom 15. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rangsdorfer-segelgemeinschaft.de
  12. Website des Seesportclubs Rangsdorf
  13. Brandenburgisches Vorschriftensystem (BRAVORS) - Verordnung über das Naturschutzgebiet „Rangsdorfer See“.
  14. Liste der Landschaftsschutzgebiete in Brandenburg@1@2Vorlage:Toter Link/www.mugv.brandenburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) (PDF)
  15. Bundesamt für Naturschutz: ID 010 - Rangsdorfer See, BB (Memento vom 31. Oktober 2013 im Internet Archive)