Rathäuser in Reutlingen
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In Reutlingen gab es verschiedene Rathäuser. Das erste bekannte Rathaus war ein um 1400 entstandener Holzbau am Marktplatz. An seiner Stelle entstand 1563 im Renaissance-Stil ein Fachwerkbau, der beim Stadtbrand 1726 vernichtet wurde. Von 1746 bis 1872 befand sich das Rathaus im Gebäude Rathausstr. 6. Von 1872 bis 1945 war das Rathaus der neogotische Bau des Fruchtkastens, der 300 Jahre alten Zehntscheuer. Von 1945 bis 1966 befand sich das Rathaus wieder im Gebäude Rathausstr. 6. Von 1962 bis 1966 wurde das „Neue Rathaus“ errichtet.
Holzbau, um 1400[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das erste bekannte Rathaus war ein um 1400 entstandener Holzbau.
Renaissance-Fachwerkbau, 1563–1726[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
An seiner Stelle entstand 1563 im Renaissance-Stil ein Fachwerkbau am Marktplatz, das bei dem Stadtbrand 1726 vernichtet wurde. Der Fachwerkbau aus der Renaissance-Zeit mit einem gemauerten und mit einem Laubengang versehenen Erdgeschoss ruhte nach der Beschreibung des Chronisten Fizion auf 33 steinernen Säulen. An jeder Rathausecke befand sich ein Erker. Das Gebäude wurde bei dem Stadtbrand 1726 zerstört.[1] Der Standort ist heute als Grundriss mit roten Pflastersteinen gekennzeichnet.[2] An seiner Längsseite befand sich angeblich der große Sturmbock aus der Zeit der Belagerung Reutlingens.
Rathausstr. 6, 1746–1872[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von 1746 bis 1872 befand sich das Rathaus im Gebäude Rathausstr. 6. Von 1892 bis 1893 war darin die Höhere Töchterschule beheimatet, danach diente es als Verwaltungsbau.[3]
Neogotischer Bau der Fruchthalle, 1872–1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1872 wurde das Rathaus in die ehemalige Fruchthalle am Marktplatz verlegt. Diese war von Johann Georg Rupp im Stil der Neugotik erbaut worden. Als das Rathaus dort hineinverlegt wurde, erfolgte ein entsprechender Um- und Ausbau durch Baurat Berner. Das Gebäude hatte vier Erker und einen Mittelrisaliten mit Uhrengiebel und Stadtwappen. Dieses Bauwerk wurde 1945 durch Bomben zerstört.[4]
Rathausstr. 6, 1945–1966[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem Krieg zog die Stadtverwaltung in das heute sogenannte denkmalgeschützte „Alte Rathaus“ in der Rathausstraße 6. Das Amt verblieb dort, bis 1966 das neue Rathaus eingeweiht wurde.[5] Ab 1968 wurden zwei Geschosse des Hauses für Ausstellungen des Kunstvereins Reutlingen genutzt, bis dieser 2006 eigene Räume in der Eberhardstraße bezog.[6]
2012 wurde das Alte Rathaus umfassend saniert.[7]
Neues Rathaus, ab 1966[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von 1962 bis 1966 wurde das „Neue Rathaus“ nach Plänen von Wilhelm Tiedje und Rudolf Volz erbaut. Das Gebäude wird durch äußerlich sichtbares Betontragwerk und die großen Fensterflächen der Fassaden geprägt.[8]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Werner Ströbele:Stadt Bild Geschichte: Reutlingen in Ansichten aus fünf Jahrhunderten: Katalog und Ausstellung zum Stadtjubiläum „900 Jahre Reutlingen“. Reutlingen 1990, Nr. 2.1 c Ausschnitt:Marktplatz
- ↑ Das Rathaus auf dem Marktplatz, Stadt Reutlingen
- ↑ Werner Ströbele:Stadt Bild Geschichte: Reutlingen in Ansichten aus fünf Jahrhunderten: Katalog und Ausstellung zum Stadtjubiläum „900 Jahre Reutlingen“. Reutlingen 1990, Nr. 13.5 Rathausstraße
- ↑ Werner Ströbele:Stadt Bild Geschichte: Reutlingen in Ansichten aus fünf Jahrhunderten: Katalog und Ausstellung zum Stadtjubiläum „900 Jahre Reutlingen“. Reutlingen 1990, Nr. 13.4 Rathaus [Federzeichnung, laviert, 49x76,7 cm, Reutlingen, 1881. Bez. u. l.: „T. 1881“, und u.r.: „J.Breuner“.]
- ↑ Sehenswürdigkeiten (Memento des vom 28. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in der Reutlinger Altstadt
- ↑ Geschichte des Kunstvereins Reutlingen
- ↑ Altes Rathaus erstrahlt bald in neuem Glanz, Südwest Presse, 2. Mai 2012
- ↑ http://www.architekturfotoblog.de/2011/03/07/rathaus-reutlingen-architekturfotografie/
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Alois Schneider, Dorothee Ade-Rademacher, Annegret Kotzurek: Reutlingen (= Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg. Bd. 23). Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2003, ISBN 3-927714-70-4.
