Rech

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Wappen Deutschlandkarte
Rech
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Rech hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 31′ N, 7° 2′ OKoordinaten: 50° 31′ N, 7° 2′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Verbandsgemeinde: Altenahr
Höhe: 284 m ü. NHN
Fläche: 4,72 km2
Einwohner: 527 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km2
Postleitzahl: 53506
Vorwahl: 02643
Kfz-Kennzeichen: AW
Gemeindeschlüssel: 07 1 31 068
Adresse der Verbandsverwaltung: Roßberg 3
53505 Altenahr
Website: www.rech-weindorf.de
Ortsbürgermeister: Thomas Hostert (parteilos)
Lage der Ortsgemeinde Rech im Landkreis Ahrweiler
KarteRemagenGrafschaft (Rheinland)Bad Neuenahr-AhrweilerSinzigBad BreisigBrohl-LützingGönnersdorf (bei Bad Breisig)Waldorf (Rheinland-Pfalz)BurgbrohlWassenachGleesNiederzissenWehr (Eifel)GalenbergOberzissenBrenkKönigsfeld (Eifel)SchalkenbachDedenbachNiederdürenbachOberdürenbachWeibern (Eifel)KempenichHohenleimbachSpessart (Brohltal)HeckenbachKesselingKalenborn (bei Altenahr)Berg (bei Ahrweiler)KirchsahrLind (bei Altenahr)RechDernauMayschoßAltenahrAhrbrückHönningenKaltenbornAdenauHerschbroichMeuspathLeimbach (bei Adenau)DümpelfeldNürburg (Gemeinde)Müllenbach (bei Adenau)QuiddelbachHümmelOhlenhardWershofenArembergWiesemscheidKottenbornWimbachHonerathBauler (Landkreis Ahrweiler)SenscheidPomsterDankerathTrierscheidBarweilerReifferscheidSierscheidHarscheid (bei Adenau)DorselHoffeld (Eifel)WirftRodderMüschEichenbachAntweilerFuchshofenWinnerathInsulSchuld (Ahr)Nordrhein-WestfalenLandkreis NeuwiedLandkreis VulkaneifelLandkreis Mayen-Koblenz
Karte
Ortsansicht von Rech, 2019

Rech ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenahr an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rech liegt am Südufer der Ahr am Fuße des Steinerbergs, einer der höheren Berge des Ahrgebirges, etwa 30 Kilometer südlich von Bonn und 50 Kilometer nordwestlich von Koblenz.

Rech grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Gemeinden, beginnend im Norden: Dernau, Kesseling und Mayschoß.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rech um 1900

Im Jahr 1408 findet die erste urkundliche Erwähnung Rechs in den Regesten der Fürsten von Metternich statt. Im Jahr 1482 kommt Rech zur Herrschaft Saffenberg. Die Saffenburg wird 1704 zerstört.

Im Jahr 1720 wird die Kirche St. Luzia gebaut.

Drei Jahre später (1723) beginnen die Bauarbeiten an der steinernen Ahrbrücke (Nepomukbrücke).

Diese Steinbrücke übersteht als einzige Brücke die große Flut im Jahr 1910.

2021 richten Flutwelle und Hochwasser der Ahr nach Starkregen am 14. und 15. Juli erhebliche Zerstörungen und Schäden an. Die Steinbrücke wird schwer beschädigt.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Rech, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]

Jahr Einwohner
1815 316
1835 387
1871 426
1905 452
1939 483
1950 498
Jahr Einwohner
1961 542
1970 571
1987 577
1997 592
2005 568
2022 527

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Rech besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]

Wahl SPD CDU FWG UBL Gesamt
2019 per Mehrheitswahl 12 Sitze
2014 3 7 2 12 Sitze
2009 3 5 2 2 12 Sitze
2004 3 7 2 12 Sitze
  • UBL = Unabhängige Bürgerliste Rech

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thomas Hostert (parteilos), ist seit dem 29. Juni 2023 Ortsbürgermeister von Rech. Sein Vorgänger, der ebenfalls parteilose Benjamin Vrijdaghs, war zuvor nach weniger als einem Jahr im Amt zurückgetreten. Grund dafür waren Streitigkeiten mit dem Gemeinderat um den Abriss der denkmalgeschützten Nepomuckbrücke.[5]

Vrijdaghs hatte sich bei einer Direktwahl am 28. August 2022 noch mit einem Stimmenanteil von 53,31 % gegen Hostert durchgesetzt[6] und wurde am 22. September 2022 als Ortsbürgermeister vereidigt.[7]

Der Vorgänger von Vrijdaghs, Dominik Gieler (CDU), hatte das Amt am 1. Juli 2019 übernommen.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 84,76 % für fünf Jahre gewählt worden.[9] Nach seiner Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde legte er das Amt des Ortsbürgermeisters von Rech jedoch vorzeitig zum 31. Mai 2022 nieder.[10] Gielers Vorgänger Hans-Dieter Kutscher (SPD) hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brücke über die Ahr in Rech (2014)

In Rech stand mit der Nepomuk-Brücke die älteste noch erhaltene Ahrbrücke, die als einzige die große Flut von 1910 überstand. Die Nepomuk-Brücke wurde 2008 grundlegend saniert, durch die Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 schwer beschädigt.[2] Im April 2023 wurde sie auf die Rote Liste gefährdeter Baudenkmale aufgenommen[12] und ab dem 19. Juli 2023 abgebrochen.[13]

Das Alte Winzerhaus, das älteste Fachwerkhaus in Rech aus dem 17. Jahrhundert.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Rech

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dreitägiges Weinfest am dritten September-Wochenende
  • Lucia-Markt am zweiten Adventswochenende
  • Kulinarische Rebenwandertage am letzten Wochenende im April

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tourismus und Einzelhandel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rech verfügt über zwei Hotels und mehrere private Beherbergungsbetriebe. Seit 2013 ist der Tourismussektor deutlich rückläufig, was zur Schließung mehrerer Beherbergungsbetriebe und fast aller Einzelhandelsgeschäfte führte.

Weinbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rech gehört zum Weinbaubereich Walporzheim im Anbaugebiet Ahr. Im Ort sind 20 größere Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 35 Hektar. Etwa 81 % des angebauten Weins sind Rotweinrebsorten (Stand 2010). Im Jahre 1979 waren noch 54 Betriebe tätig, die damalige Rebfläche betrug 48 Hektar.[3]

Weinlagen

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grafik Teilstrecke Liblar – Rech der nicht fertiggestellten Strategischen Bahn Ruhr-Mosel-Entlastung mit Ahrtalbahn-Bündelung westlich von Rech

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ovo Maltine (* 16. April 1966 in Rech; † 8. Februar 2005 in Berlin), Polit- und Kabarett-Tunte

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rech – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Christian Koniecki: Nach der Katastrophe: In Rech verlässt man sich lieber auf Selbsthilfe. In: rhein-zeitung.de. 21. Juli 2021, abgerufen am 23. Juli 2021.
  3. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Sven Westbrock: Nachfolger von Benjamin Vrijdaghs: Thomas Hostert ist neuer Bürgermeister von Rech. In: General-Anzeiger Bonn. 29. Juni 2023, abgerufen am 30. Juni 2023.
  6. Frank Bugge: Wahl in Rech: Benjamin Vrijdaghs wird Bürgermeister. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 28. August 2022, abgerufen am 29. August 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  7. Christine Schulze: Benjamin Vrijdaghs als neuer Bürgermeister vereidigt. In: General-Anzeiger. 23. September 2022, abgerufen am 2. Oktober 2022.
  8. Konstituierende Sitzung des Gemeinderates der Ortsgemeinde Rech. In: Rats- und Bürgerinformationssystem. Verbandsgemeinde Altenahr, 1. Juli 2019, abgerufen am 5. August 2020.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Altenahr, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile. Abgerufen am 5. August 2020.
  10. Ulrike Walden: Das große Planen für den Wiederaufbau: So geht es in Hönningen und Rech weiter. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 15. Juni 2022, abgerufen am 29. Juli 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  11. Günther Schmitt: Wechsel des Bürgermeisters nach 20 Jahren in Rech. In: General-Anzeiger. General-Anzeiger Bonn GmbH, 3. Juli 2019, abgerufen am 5. August 2020.
  12. Nepomukbrücke in die Rote Liste gefährdeter Baudenkmale aufgenommen. In: Denkmalschutz. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 11. April 2023, abgerufen am 11. April 2023.
  13. Nepomukbrücke in Rech: Abriss hat früher begonnen als geplant. SWR, 19. Juli 2023, abgerufen am 19. Juli 2023.