Regionalverkehre Start Deutschland

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Regionalverkehre Start Deutschland GmbH
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Basisinformationen
Unternehmenssitz Frankfurt am Main[1]
Webpräsenz www.startgmbh.com
Bezugsjahr 2022
Eigentümer DB Regio[1]
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 2016[1]
Geschäftsführung Dirk Bartels (Vorsitzender),
Alexander Falkenmeier, Corinna Sander[1]
Mitarbeiter ca. 315[1]
Linien
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Eisenbahn 9 (2023)[1]
Anzahl Fahrzeuge
Lokomotiven 8 Bombardier Traxx P160 DE[2][3]
Triebwagen 36 Alstom Coradia LINT 41[4]
28 Alstom Coradia iLINT
Sonstige Fahrzeuge 38 Doppelstockwagen[2]
Statistik
Fahrleistung 6,19 Mio. Zugkilometer/Jahr[1]
Haltestellen 62[2][5]
Länge Liniennetz
Eisenbahnlinien 534 km
Zug im Hauptbahnhof Hamburg
start-Logo über dem ehemaligen metronom-Logo auf einer Lokomotive in Cuxhaven

Die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH ist ein deutsches Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), das Schienenpersonennahverkehr in Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen betreibt. Das Unternehmen ist eine Tochter der DB Regio AG, ihrerseits eine Tochter der Deutschen Bahn AG (DB AG).

Das Unternehmen möchte nach eigenen Angaben wie ein Start-up-Unternehmen[1] „schlank und dynamisch“ agieren und somit dem steigenden Kosten- und Leistungsdruck im deutschen Schienenpersonennahverkehr gerecht werden. Dieser entstand unter anderem durch die Liberalisierung des Nahverkehrs in Deutschland und die damit verbundenen Ausschreibungen in den jeweiligen Bundesländern. Die Muttergesellschaft DB Regio hatte unter diesem Druck in den Jahren zuvor viele Strecken verloren.[6]

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das hundertprozentige Tochterunternehmen der DB Regio wurde im Jahr 2016 unter dem Namen Blitz B16-216 GmbH in München gegründet. Die Sicherheitsbescheinigung und Zulassung als EVU wurde im November 2017 vom Eisenbahn-Bundesamt erteilt.[7]

Folgende Tochterunternehmen wurden ursprünglich gegründet:

  • Verkehrsgesellschaft Start Emscher-Münsterland mbH (16. September 2016)
  • Verkehrsgesellschaft Start Niedersachsen mbH (19. September 2016)
  • Verkehrsgesellschaft Start Augsburg mbH (20. September 2016)
  • Verkehrsgesellschaft Start NRW mbH (20. September 2016)
  • Verkehrsgesellschaft Start Ostsachsen mbH, ehemals Verkehrsgesellschaft Start Ruhr-Sieg mbH (20. September 2016)
  • Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe mbH (28. Dezember 2016)

Am 15. September 2020 gab Start bekannt, alle bisherigen Gesellschaften mit der Regionalverkehre Start Deutschland GmbH zu verschmelzen und künftig nur noch unter einem Namen auftreten zu wollen.[8]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liniennetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktueller Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linie Linienweg Netz und Laufzeit Aufgabenträger Fahrzeuge vorheriger Betreiber
RE 5 Hamburg Hbf – Hamburg-Harburg – Buxtehude – Stade – Cuxhaven Unterelbe-Netz
(12.2018–12.2027) 		LNVG, hvv Traxx P160 DE (246) + 5 Doppelstockwagen (Fahrzeugpool LNVG) Metronom
RB 37 Bremen Hbf – Soltau – Uelzen Dieselnetz Niedersachsen-Mitte
(12.2021–12.2029) 		LNVG, Region Hannover, NWL, SKUMS, hvv Alstom Coradia LINT (Fahrzeugpool LNVG) erixx
RB 38 Hamburg-Harburg – Buchholz – Soltau – Hannover Hbf
RB 77 Hildesheim Hbf – Hameln – Löhne – Bünde/Herford NordWestBahn
RB 79 Hildesheim Hbf – Bodenburg
RB 11 Bad Soden – Frankfurt-Höchst
(ab 01.04.2023) 		Taunus-Netz
(12.2022–12.2034) 		RMV Alstom Coradia iLINT Hessische Landesbahn
RB 12 Königstein – Kelkheim – Frankfurt-Höchst – Frankfurt Hbf
RB 15 Brandoberndorf – Friedrichsdorf – Bad Homburg (– Frankfurt Hbf)
RB 16 Friedberg – Friedrichsdorf (– Bad Homburg)
(ab 01.04.2023)

Zukünftiger Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linie Linienweg Netz und Laufzeit Auftraggeber Fahrzeuge vorheriger Betreiber
RE 13 Hamm Hbf – Hagen Hbf – Wuppertal Hbf – Düsseldorf Hbf – Mönchengladbach Hbf – Venlo – Eindhoven Centraal Maas-Wupper-Express
(12.2026–12.2040) 		VRR, NWL, IenW Stadler Flirt 3XL (Mehrsystem) eurobahn
HBX (RE 11a) Berlin Ostbahnhof – Berlin Hbf – Potsdam Hbf – Brandenburg Hbf – Genthin – Burg (Magdeburg) – Magdeburg-Neustadt – Magdeburg Hbf – Magdeburg-Buckau – Oschersleben – Halberstadt – Thale Hbf/Goslar Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41 Abellio Rail Mitteldeutschland
RE 4 Halle (Saale) Hbf – Könnern – Sandersleben – Aschersleben – Halberstadt – Wernigerode Hbf – Vienenburg – Goslar Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RE 6 Magdeburg Hbf – Magdeburg-Neustadt – Haldensleben – Oebisfelde – Wolfsburg Hbf Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RE 10 Magdeburg Hbf – Magdeburg-Buckau – Staßfurt – Güsten – Sangerhausen – Sömmerda – Erfurt Hbf Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RE 11 Magdeburg Hbf – Magdeburg-Buckau – Oschersleben – Halberstadt – Quedlinburg – Thale Hbf Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RE 21 Magdeburg Hbf – Magdeburg-Buckau – Oschersleben – Halberstadt – Wernigerode Hbf – Vienenburg – Goslar Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RE 24 Halle (Saale) Hbf – Könnern – Sandersleben – Aschersleben – Halberstadt Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RE 31 Magdeburg Hbf – Magdeburg-Buckau – Oschersleben – Halberstadt – Blankenburg Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RB 35 Stendal Hbf – Gardelegen – Oebisfelde – Wolfsburg Hbf Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RB 36 Magdeburg Hbf – Magdeburg-Neustadt – Barleben – Haldensleben – Oebisfelde – Wolfsburg Hbf Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RB 41 Magdeburg Hbf – Staßfurt – Güsten – Aschersleben Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RB 43 Magdeburg Hbf – Magdeburg-Buckau – Magdeburg SKET Industriepark – Magdeburg-Beyendorf – Dodendorf – Oschersleben Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RB 44 Halberstadt – Wegeleben – Aschersleben Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RB 47 Halle (Saale) Hbf – Halle-Trotha – Könnern – Bernburg Hbf – Calbe (Saale) Ost – Schönebeck – Magdeburg-Buckau – Magdeburg Hbf Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RB 50 Dessau Hbf – Köthen – Bernburg Hbf – Güsten – Aschersleben Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41
RB 77 Naumburg (Saale) Ost – Naumburg (Saale) Hbf – Laucha – Nebra – Wangen Dieselnetz Sachsen-Anhalt II
(12.2024–12.2032) 		NASA, TLBV, VRB Lint 41

Unterelbe-Netz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Wagen der Start Unterelbe in Cadenberge

Als erstes Netz übernahm Regionalverkehre Start Deutschland den Betrieb der Linie Hamburg Hbf–Cuxhaven (RE 5) von Dezember 2018 bis Dezember 2027 mit der Tochter Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe, Sitz Cuxhaven. Diese Linie wurde zuvor von der Metronom Eisenbahngesellschaft betrieben. Für den Betrieb werden 8 Diesellokomotiven sowie 38 Doppelstockwagen aus dem landeseigenen Fahrzeugpool der LNVG angemietet, die bereits zuvor auf der Strecke im Einsatz waren. Ebenso wurde den bisherigen metronom-Mitarbeitern ein Übernahmeangebot gemacht.[9][10] Die Züge werden wie bereits zuvor vom Hersteller Bombardier in Bremervörde instand gehalten.[11]

Dieselnetz Niedersachsen-Mitte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LINT 41 im Dieselnetz Niedersachsen-Mitte

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) vergaben das Dieselnetz Niedersachsen-Mitte im September 2020 zunächst an DB Regio.[12] Im November 2020 wurde bekanntgegeben, dass das Netz an Regionalverkehre Start Deutschland übertragen wird, die den Betrieb im Dezember 2021 aufnahm.[13]

Das Netz umfasst zwei bisher getrennt vergebende Teilnetze: die Linien RB 37 (Bremen Hbf–Soltau–Uelzen) und RB 38 (Hannover Hbf–Soltau–Buchholz (Nordheide)–Hamburg-Harburg) waren vorher als Heidekreuz von erixx, dem Heidesprinter, betrieben worden. Das Weser-/Lammetalbahn-Netz mit den Linien RB 77 (Hildesheim Hbf–Hameln–Löhne–Bünde) und RB 79 (Hildesheim–Bodenburg) betrieb vorher die NordWestBahn.

Es kommen weiterhin die Fahrzeuge des Typs Alstom Coradia LINT aus dem Fahrzeugpool der LNVG zum Einsatz. Firmensitz der Start Niedersachsen Mitte ist seit November 2021 Soltau. In Hannover und Hildesheim, gibt es je eine Zweigstelle.[14] Stand 2021 werden etwa 170 Mitarbeiter beschäftigt.[15]

Nach der Übernahme des Netzes kam es zu Kritik an Start Niedersachsen, da der Betrieb unzuverlässig geworden sei. Es käme vermehrt zu Fahrtausfällen, Verspätungen und verpassten Anschlüssen, und die Fahrgäste würden nicht gut informiert. Der Start drohte eine Abmahnung durch den zuständigen Aufgabenträger, die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG).[16][17] Letztendlich erhielt Start Niedersachsen im November 2022 eine Vertragsstrafe in Höhe von 2,7 Millionen Euro wegen ausgefallener und verspäteter Züge.[18]

Nach Problemen bei Instandhaltungsprozessen kam es ab Juni 2023 erneut zu erheblichen Ausfällen, zudem verkehrten viele Züge nur verkürzt.[19] Start Niedersachsen-Mitte musste über mehrere Wochen den Zugverkehr auf der Linie RB 37 (Bahnstrecke Uelzen–Langwedel) einstellen.[20] Im Juli 2023 erhielt Start Niedersachsen-Mitte eine Abmahnung durch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG).[21] Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen auf, die Kündigung des Vertrags mit Start Niedersachsen-Mitte und einen Notbetrieb vorzubereiten.[22] Anlässlich erneuter Einschränkungen, insbesondere auf der Linie RB 37 (Bremen–Soltau–Uelzen), wiederholte Pro Bahn im Februar 2024 die Forderung, dass die LNVG auch vor einer Kündigung des Verkehrsvertrages nicht zurückschrecken dürfe, nachdem die vorangegangene Abmahnung nicht zu einer Stabilisierung der Lage geführt hätte und die Situation weiterhin unzumutbar sei.[23] Die LNVG forderte Start erneut auf, die Probleme bei der Fahrzeuginstandhaltung in den Griff zu bekommen.[24]

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) veröffentlichte im März 2024 Kennzahlen zur Betriebsqualität, bei denen Start Niedersachsen Mitte im Vergleich zu anderen Verkehrsunternehmen schlecht abschnitt.[25] So fielen 2023 im Bereich der LNVG die meisten Züge im Netz von Start Niedersachsen Mitte aus,[25] die geringste Zuverlässigkeit im Hinblick auf kurzfristige Ausfälle im Gebiet der LNVG wiesen 2023 die Linien RB 37 (Bremen Hbf–Soltau–Uelzen) und RB 77 (Hildesheim Hbf–Hameln–Löhne–Bünde) auf.[26] Die Linie RB 38 (Hannover Hbf–Soltau–Buchholz (Nordheide)–Hamburg-Harburg) wies im Jahr 2023 die geringste Pünktlichkeitsquote (bis 5 Minuten) aller untersuchten Linien auf (68 %[26] im Vergleich zu 86 %[25] der Nahverkehrszüge in Niedersachsen insgesamt). Aufgrund der mangelhaften Leistungen forderte die LNVG den DB-Konzern auf, bei Start Niedersachsen Mitte einzugreifen.[25]

Taunus-Netz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LINT 41 im Taunus-Netz

Im März 2022 gab der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) bekannt, dass Start ab Dezember 2022 den Betrieb im Taunus-Netz übernehmen soll. Dieses umfasst die Zugleistungen der Linien RB 11 (Bad Soden am Taunus–Frankfurt (Main) Höchst), RB 12 (Frankfurt (Main)–Königstein (Taunus)), RB 15 (Frankfurt (Main) (HVZ)–Bad Homburg–Brandoberndorf) und RB 16 (Bad Homburg–Friedberg (Hess)); diese Linien waren vorher von der Hessischen Landesbahn betrieben worden. Eingesetzt werden sollen 27 neue Züge des Typs iLINT mit Wasserstoffantrieb. Da zur Betriebsaufnahme nicht genügend Neufahrzeuge ausgeliefert waren, setzt Start in den ersten Monaten auch Leihfahrzeuge (u. a. Baureihe 644 der Deutschen Bahn aus Dortmund) ein.[27]

Im Dezember 2022 führte die Übernahme des Taunus-Netzes zu erheblichen Mobilitätseinschränkungen im Hochtaunuskreis;[28] der Schienenverkehr wurde zeitweise komplett eingestellt.[29] Ein bisher nicht näher bezeichnetes IT-Problem habe während des Ausfalls auf der Schiene dafür gesorgt, dass die Passagiere weder online noch an den Anzeigetafeln der Bahnhöfe über Ersatzbusse informiert wurden.[29] Auch die Projektpartner RMV, Alstom (Bereitsteller der Wasserstofffahrzeuge) und Infraserv (Bereitsteller des Wasserstoffes) berichteten in einer gemeinsamen Presseerklärung über erhebliche Schwierigkeiten bei der Übernahme des Betriebs.[29]

Nach monatelangen Einschränkungen vergab der RMV den Betrieb der Linie RB 11 ab dem 25. September 2023 „bis auf Weiteres“ an die S-Bahn Rhein-Main statt an die Start Regionalverkehre Deutschland.[30]

Maas-Wupper-Express[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 2021 gaben der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und das Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat bekannt, dass Regionalverkehre Start Deutschland ab Dezember 2026 die stündlich verkehrende Regional-Express-Linie Maas-Wupper-Express (RE 13) zwischen Hamm, Hagen, Wuppertal, Düsseldorf, Mönchengladbach, Venlo und Eindhoven mit mehrsystemfähigen Fahrzeugen des Typs Stadler Flirt betreiben wird.[31] Die Linie wird bisher von der Eurobahn betrieben und verkehrt nur zwischen Venlo und Hamm.

Dieselnetz Sachsen-Anhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 7. Juli 2023 erteilte die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (NASA) an Regionalverkehre Start Deutschland den Zuschlag für das Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA II).[32]

Der Betrieb beginnt mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 und hat eine Laufzeit von 8 Jahren.

Zum Einsatz kommen 54 Alstom Coradia LINT 41, die aufgrund des Insolvenzverfahren des bisherigen Betreiber Abellio Rail Mitteldeutschlands als Teil der Ausschreibung übernommen werden. Diese werden weiterhin von der Verkehrs Industrie Systeme Halberstadt gewartet.[33]

Weitere Beteiligungen an Ausschreibungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostsachsennetz II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 26. April 2018 gaben der ZVON, der ZVOE sowie der Liberecký kraj und der Ústecký kraj bekannt, dass ab Dezember 2019 die Verkehrsgesellschaft Start Ostsachsen mbH die Verkehrsleistungen auf den SPNV-Linien Dresden–Görlitz, Dresden–Zittau–Liberec und Liberec–Zittau–Seifhennersdorf für 12 Jahre erbringen soll.[34]

Gegen diese Entscheidung legte der bisherige Betreiber Die Länderbahn, die die Linien mit ihrer Marke trilex bedient, Anfang Mai 2018 Einspruch bei der Vergabekammer der Landesdirektion Sachsen ein.[35] Nach einer mündlichen Verhandlung am 14. September 2018 gab die Vergabekammer am 30. Oktober 2018 bekannt, dass der Zuschlag für das Streckennetz nicht an Start erfolgen darf, da das Unternehmen, nach Kammerauffassung, für diesen Auftrag nicht geeignet sei.[36][37][38]

Am 13. November 2018 gab die Verkehrsgesellschaft Start Ostsachsen bekannt, dass man eine Beschwerde gegen das Urteil der Vergabekammer beim Oberlandesgericht in Dresden eingereicht hat. Das Unternehmen ist überzeugt davon, dass es die Eignungskriterien für diesen Auftrag erfüllt.[39][40] Nach einer mündlichen Verhandlung am 31. Januar 2019 bestätigte das Oberlandesgericht Dresden am 15. Februar 2019 die Entscheidung der Vergabekammer. Demnach müssen die vier Aufgabenträger nun eine neue Zuschlagsentscheidung treffen, dürfen dabei das Angebot der Verkehrsgesellschaft Start Ostsachsen nicht berücksichtigen.[41]

Der Zuschlag wurde am 2. April 2019 dem bisherigen Betreiber Die Länderbahn erteilt. Diese wird damit auch über 2019 hinaus den SPNV zwischen Dresden und der Oberlausitz erbringen.[42]

Mittelrheinbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2020 hatte die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH im Amtsblatt der Europäischen Union eine Ausschreibung für insgesamt 23 Gebrauchtfahrzeuge mit elektrischem Antrieb für den Betrieb in Deutschland veröffentlicht.[43] Die in der Ausschreibung geforderten Merkmale und Zeiträume passen auf die Erforderlichkeiten des Verkehrsvertrages für die Strecke Köln–Koblenz–Mainz,[44] welche derzeit von TransRegio unter dem Markennamen MittelrheinBahn betrieben wird. Die entsprechenden Verkehrsleistungen würden von 2023[veraltet] an bis Ende 2033 mit Option auf Verlängerung bis 2034 bzw. 2037 erbracht werden.[45] Die Ausschreibung gewann jedoch im Juni 2021 letztendlich der bisherige Betreiber TransRegio.[46]

Geschäftsführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 1. Oktober 2019 ist Dirk Bartels Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionalverkehre Start Deutschland GmbH.

Bartels leitet gemeinsam mit Alexander Falkenmeier und Corinna Sander das Unternehmen und verantwortet die Bereiche Marketing und Vertrieb. Er blickt auf eine langjährige Erfahrung im Schienenpersonennahverkehr u. a. bei der Transdev-Gruppe zurück. Alexander Falkenmeier hatte zuvor zahlreichen Leitungspositionen bei DB Regio inne und verantwortet die Bereiche Personal und Betrieb.[47] Corinna Sander verfügt ebenfalls über umfangreiche Erfahrung aus dem DB-Konzern und verantwortet die Bereiche Finanzen und Einkauf.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Regionalverkehre Start Deutschland – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ a b c d e f g h Über die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH. (PDF; 132 kB) Regionalverkehre Start Deutschland, 9. März 2022, abgerufen am 5. September 2022.
  2. ↑ a b c Start.Land.Meer. In: Start Unterelbe. Regionalverkehre Start Deutschland, abgerufen am 5. September 2022.
  3. ↑ Bombardier Traxx P160 DE. In: Modellbau-Wiki. Miniatur Wunderland Hamburg, 6. April 2022, abgerufen am 5. September 2022.
  4. ↑ Unsere Fahrzeuge. In: Start Niedersachsen Mitte. Regionalverkehre Start Deutschland, abgerufen am 5. September 2022.
  5. ↑ Wir verbinden Menschen und Orte! In: Start Niedersachsen Mitte. Regionalverkehre Start Deutschland, abgerufen am 5. September 2022.
  6. ↑ Guido M. Hartmann: DB Regio: Wenn der Platzhirsch nur noch schwächelt. In: Die Welt. 8. Juni 2016 (welt.de [abgerufen am 29. Dezember 2017]).
  7. ↑ Regionalverkehre Start Deutschland GmbH - START. Abgerufen am 29. Dezember 2017.
  8. ↑ September 2020 – Klare Strukturen überzeugen: Regionalverkehre Start Deutschland GmbH stellt sich zukunftsorientiert auf. In: startgmbh.com. 15. September 2020, abgerufen am 18. September 2020.
  9. ↑ Björn Vasel, Wolfgang Stephan: Metronom-Mitarbeiter sind in Sorge um ihre Zukunft. In: Cuxhavener Nachrichten. 6. Oktober 2016, abgerufen am 27. März 2018.
  10. ↑ DB Regio: Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe wird verantwortlich für Unterelbestrecke. In: Eurailpress.de. DVV Media Group, 7. März 2018, abgerufen am 27. März 2018.
  11. ↑ Start Unterelbe. Über uns. Abgerufen am 9. Juli 2021.
  12. ↑ LNVG-Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH- www.lnvg.de: Neues Netz soll Zugausfälle verringern – DB Regio wird Betreiberin von „Niedersachsen Mitte“. Abgerufen am 8. September 2020.
  13. ↑ start übernimmt zweites Regionalnetz in Norddeutschland. Abgerufen am 12. November 2020.
  14. ↑ Rolf Hillmann: Gibt es bald keinen Ärger mehr auf der Heidebahn? - Heidekreis. Abgerufen am 11. Juni 2021.
  15. ↑ START NIEDERSACHSEN MITTE – Regionalverkehre Start Deutschland GmbH. Abgerufen am 5. Dezember 2021.
  16. ↑ Ulrike Kohrs: Lammetalbahn: Die Probleme sind größer denn je – das droht dem Bahnbetreiber nun. Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 10. Juli 2022, abgerufen am 13. Juli 2022.
  17. ↑ Johanna Scheele: Bahn-Betreiber stellt sich Mittwoch den Fragen der Fahrgäste. Walsroder Zeitung, 27. Juni 2022, abgerufen am 13. Juli 2022.
  18. ↑ Anja Trappe: Bahn: Start muss Strafe von 2,7 Millionen Euro zahlen. Böhme-Zeitung, 11. November 2022, abgerufen am 27. Dezember 2022.
  19. ↑ Andre Ricci: „Das Vertrauen der Passagiere steht auf dem Spiel“. In: Böhme-Zeitung. 18. Juni 2023, abgerufen am 9. August 2023.
  20. ↑ Andre Ricci: Das Ende der Geduld ist da. Böhme-Zeitung, 17. Juli 2023, abgerufen am 9. August 2023.
  21. ↑ Wieder eine Abmahnung für „Start Niedersachsen“ – Heidekreis. In: Walsroder Zeitung. Abgerufen am 9. August 2023.
  22. ↑ Land soll Kündigung und Notbetrieb des Dieselnetzes Niedersachsen-Mitte vorbereiten. PRO BAHN Landesverband Niedersachsen/Bremen, 14. Juli 2023, abgerufen am 9. August 2023.
  23. ↑ PRO BAHN erneuert Forderung nach hartem Vorgehen gegen Start Niedersachsen-Mitte – PRO BAHN Landesverband Niedersachsen/Bremen e. V. PRO BAHN Landesverband Niedersachsen/Bremen, 19. Februar 2024, abgerufen am 5. März 2024.
  24. ↑ Andre Ricci: Start: Vor 2029 kein Ende in Sicht. In: Böhme-Zeitung. 28. Februar 2024, abgerufen am 5. März 2024.
  25. ↑ a b c d Nahverkehrszüge in Niedersachsen sind zuverlässiger als der bundesweite Fernverkehr. Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH, 5. März 2024, abgerufen am 5. März 2024.
  26. ↑ a b Qualitätsmonitor. Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH, abgerufen am 5. März 2024.
  27. ↑ Matthias Pieren: Betriebsstart wird echte Herausforderung. In: Frankfurter Neue Presse. Frankfurter Societäts-Medien, 29. Oktober 2022, abgerufen am 3. Dezember 2022.
  28. ↑ Den Pendlern reicht es. In: Frankfurter Neue Presse. 29. Dezember 2022, abgerufen am 1. Januar 2023.
  29. ↑ a b c Misere mit der Taunus-Bahn: RMV äußert sich - und kündigt Änderung an. In: Usinger Anzeiger. 25. Dezember 2022, abgerufen am 1. Januar 2023.
  30. ↑ S-Bahn RheinMain betreibt ab 25. September temporär Regionalbahnlinie RB11. Rhein-Main-Verkehrsverbund, 17. September 2023, archiviert vom Original am 17. September 2023; abgerufen am 17. September 2023.
  31. ↑ Ausweitung der grenzüberschreitenden Verbindung zwischen den Niederlanden und Deutschland direkt und ohne Umsteigen mit dem RE 13 bis Eindhoven – Vergabeentscheidung für den Maas Wupper Express. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, 3. Januar 2022, abgerufen am 9. Januar 2022.
  32. ↑ Nach Abellio: Bahn-Tochterunternehmen übernimmt Dieselnetz. In: mdr.de. 7. Juli 2023, abgerufen am 7. Juli 2023.
  33. ↑ Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH: DB-Tochter start soll Zuschlag für DISA-II erhalten. 7. Juli 2023, abgerufen am 7. Juli 2023.
  34. ↑ SPNV-Vergabe Ostsachsennetz II ab Dezember 2019
  35. ↑ Streit um Bahnstrecken von Dresden nach Görlitz und Zittau. Abgerufen am 18. Oktober 2019.
  36. ↑ https://www.zvon.de/de/dnl/20181102_st_vergabeverfahren.8908.pdf
  37. ↑ DB-Tochter und Länderbahn ringen ums Oberlausitzer Streckennetz. In: MDR.DE. Mitteldeutscher Rundfunk, 5. November 2018, abgerufen am 18. Oktober 2019.
  38. ↑ Kein Zuschlag an die „Verkehrsgesellschaft Start Ostsachsen“. Abgerufen am 21. Dezember 2022.
  39. ↑ Nächste Runde im Streit um Bahnstrecken von Dresden nach Görlitz und Zittau. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 14. November 2018, abgerufen am 18. Oktober 2019.
  40. ↑ November 2018 | Start kämpft um Ostsachsennetz II - Start. Abgerufen am 18. Oktober 2019.
  41. ↑ Untersagung der Vergabe der Schienenpersonennahverkehrsleistungen im Ostsachsennetz II bestätigt | juris Das Rechtsportal. Abgerufen am 18. Oktober 2019.
  42. ↑ Trilex rollt weiter in Ostsachsen
  43. ↑ Lieferungen - 440232-2020 - TED Tenders Electronic Daily. Abgerufen am 19. September 2020.
  44. ↑ LOK Report – NRW/Rheinland-Pfalz: Regionalverkehre Start Deutschland schreibt Anmiete von 23 gebrauchten elektrischen Triebzügen aus. Abgerufen am 19. September 2020.
  45. ↑ LOK Report - NRW/Rheinland-Pfalz: Vergabeverfahren zur Mittelrheinbahn gestartet. Abgerufen am 19. September 2020.
  46. ↑ Vergabeverfahren zur MittelrheinBahn abgeschlossen. Zweckverband Nahverkehr Rheinland, 8. Juni 2021, abgerufen am 27. Dezember 2022.
  47. ↑ Geschäftsführung START Deutschland. In: Unternehmenshomepage. Regionalverkehre Start Deutschland, abgerufen am 17. Oktober 2019.
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