Reiferscheid

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Reiferscheid
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Reiferscheid hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 39′ N, 7° 33′ OKoordinaten: 50° 39′ N, 7° 33′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Altenkirchen-Flammersfeld
Höhe: 250 m ü. NHN
Fläche: 2,13 km2
Einwohner: 428 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 201 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57632
Vorwahl: 02685
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 093
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen (Westerwald)
Website: www.reiferscheid-westerwald.de
Ortsbürgermeister: Jahn Michael Schmuck
Lage der Ortsgemeinde Reiferscheid im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte

Reiferscheid ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reiferscheid liegt am Rande des Naturpark Rhein-Westerwald, bei knapp 300 m ü. NHN.

Reiferscheid, Luftaufnahme (2018)

Zur Ortsgemeinde Reiferscheid gehört noch der Ortsteil Krämgen.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reiferscheid gehörte bis zum Jahr 1806 zur Grafschaft Sayn-Hachenburg und zum Kirchspiel Flammersfeld. Die Grafschaft Sayn-Hachenburg war 1799 auf dem Erbweg an die Fürsten von Nassau-Weilburg gefallen. 1806 traten die beiden nassauischen Fürsten dem napoleonischen Rheinbund bei, sodass die Region von 1806 an zum Herzogtum Nassau gehörte. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen wurde das Kirchspiel Flammersfeld der ehemaligen saynischen Grafschaften an das Königreich Preußen abgetreten.

Unter der preußischen Verwaltung wurde Reiferscheid der Bürgermeisterei Flammersfeld im neu errichten Kreis Altenkirchen zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Reiferscheid, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 118
1835 147
1871 199
1905 196
1939 205
Jahr Einwohner
1950 256
1961 240
1970 283
1987 261
2005 416

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Reiferscheid besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahn Michael Schmuck wurde am 6. August 2019 Ortsbürgermeister von Reiferscheid. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 84,90 % für fünf Jahre gewählt worden. Vorgänger von Jahn Michael Schmuck war Friedhelm Bay, der nach 25 Jahren in Amt nicht mehr für diese Aufgabe kandidiert hatte.[5][6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Kulturdenkmäler in Reiferscheid

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1983 formierte sich ein Chor, der bis heute unter dem Namen Gemischter Chor Reiferscheid das Kulturleben des Dorfes prägt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reiferscheid war ursprünglich rein landwirtschaftlich geprägt, heute werden die Flächen rund um den Ort von größeren Betrieben/Betriebsgemeinschaften aus umliegenden Dörfern bewirtschaftet, im Ort selbst findet nur noch Hobbytierhaltung statt.

Zu früheren Zeiten gab es in Reiferscheid einen (zeitweise zwei) Tante-Emma-Laden, einen Schmied, einen Stellmacher (Wagner) und Schuster, später noch eine Schleiferei. Diese Betriebe wurden nach und nach geschlossen. Eine kleine Dorfkneipe wurde seit 1954 als Familienbetrieb geführt; am 30. Juni 2010 wurde der Zapfhahn nach oben gedreht und die Kneipe geschlossen.

Das nächstgelegene Grundzentrum ist Flammersfeld in etwa einem Kilometer Entfernung.

In den 1950er Jahren wurde in Reiferscheid ein gemeinschaftliches Kühl-Gefrier-Wasch-Haus gebaut und als Interessentenschaft betrieben (Gefriergemeinschaft). Dort standen den Mitgliedern zwei große Waschvollautomaten, ein Kühlraum und separat abschließbare Tiefkühlfächer zur Verfügung, in dieser Zeit im ländlichen Raum eine sehr fortschrittliche Einrichtung, die ungekannten Luxus bot. Waschmaschinen und Kühlmöbel im Einzelhaushalt waren unerschwinglich, es waren Familien dabei, die allein von ihren kleinen Feldern und Weiden mit zwei bis drei Kühen und drei bis vier Schweinen und ein wenig Federvieh ihren Lebensunterhalt bestritten.

Im Zentrum des Ortes liegt „Der Platz“, eine große Freifläche, die sich seit jeher im Besitz einer „Interessentenschaft“ befand und als Garten-, Acker- und Weidefläche genutzt wurde. Heute ist dieser „Platz“ durch die Gemeinde und freiwillige Helfer zum Spielplatz, Bolzplatz und „Platz für alles, was Spaß macht“ umgestaltet worden.

Das am Fuß des Platzes stehende „Gefrierhäuschen“ wurde Ende der 1970er Jahre, nachdem die Gefrieranlage außer Betrieb genommen wurde, durch die damalige Dorfjugend, unterstützt durch Zuschüsse von der Gemeinde und der Jagdgenossenschaft, als kleiner Jugendtreff ausgebaut.

Eine Freifläche wurde später mit Schotter befestigt und dient als Festplatz für das gesellige Sommerfest und andere Aktivitäten, wie den 2008 erstmals abgehaltenen Reiferscheider Weihnachtsmarkt.

Seit 2006 wird an diesem Gefrierhaus wieder durch private Initiative weiter gewerkelt, ein Schleppdach angebaut, das Gefrierhaus weitestgehend entkernt und mit neuen sanitären Anlagen versehen.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reiferscheider gehen seit langem in Flammersfeld zur Schule (heute nur noch Grundschule); lediglich die Wirrungen des Zweiten Weltkrieges führten dazu, dass gelegentlich Ersatzunterricht in privaten Häusern abgehalten wurde. In der Sekundarstufe werden Schulen in Altenkirchen, Horhausen und Neustadt (Wied) besucht.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reiferscheid wird von der Bundesstraße 256 tangiert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reiferscheid – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 18 (PDF; 2,6 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Mein Dorf, meine Stadt: Bevölkerung
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Reiferscheid. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
  5. Mitteilungsblatt Verbandsgemeinde Altenkirchen: Jahn Michael Schmuck ist nun „Chef“ der Gemeinde Reiferscheid. Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 34/2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2019; abgerufen am 31. Dezember 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ol.wittich.de
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Altenkirchen-Flammersfeld, Verbandsgemeinde, 52. Ergebniszeile. Abgerufen am 31. Dezember 2019.