Reil

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Wappen Deutschlandkarte
Reil
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Reil hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 1′ N, 7° 7′ OKoordinaten: 50° 1′ N, 7° 7′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinde: Traben-Trarbach
Höhe: 110 m ü. NHN
Fläche: 12,13 km2
Einwohner: 995 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56861
Vorwahl: 06542
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 110
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Markt 3
56841 Traben-Trarbach
Website: www.reil-mosel.de
Ortsbürgermeisterin: Elke Schnabel (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Reil im Landkreis Bernkastel-Wittlich
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Karte
Reil, von Süden aus gesehen

Reil ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach an.

Reil war der zweite Hauptort des Kröver Reiches, eines karolingischen Krongutes, das bis zur Französischen Revolution existierte.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reil liegt an der Mosel und ist stark von Weinbau und Tourismus geprägt. Zu Reil gehören auch der Ortsteil Heißer Stein und die Wohnplätze Forsthaus Reiler Hals, Hammermühle und Margaretenhof.[2] Von links münden der Burgerbach und der Pfahlbach in die Mosel.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer Urkunde König Heinrichs II. aus dem Jahre 1008 wurde Reil zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Die Urkunde datiert vom 18. Mai 1008. Sie dokumentiert einen Tauschvertrag mit dem der Erzbischof Willigis von Mainz der Kirche des Heiligen Stephanus zu Mainz ein Hofgut in Reil (damals Rigula) im Tausch gegen einen anderen Hof in Büchenbach (damals Buochinbah) übergibt.[4] Während des Mittelalters befand sich auf der gegenüberliegenden Moselseite ein wichtiger Wallfahrtsort, Reilkirch genannt, dessen romanischer Turm und frühgotisches Kirchenschiff im 19. Jahrhundert vollständig abgerissen wurde.

Da Reil im Mittelalter auch Rile oder Ryle hieß, wird häufig behauptet, dass der erste Baumeister des Kölner Domes, Gerhard von Rile, aus dem Ort stammte. Ein Adligengeschlecht, aus dem Meister Gerhard gestammt haben könnte, wird in Urkunden jedoch erstmals im Jahre 1285 genannt. Dessen letzter Vertreter, David von Reil, starb verarmt im Jahre 1610.

Ab 1794 stand Reil unter französischer Herrschaft, 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Reil, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

Jahr Einwohner
1815 823
1835 1.317
1871 1.219
1905 1.419
1939 1.577
1950 1.683
1961 1.498
Jahr Einwohner
1970 1.464
1987 1.233
1997 1.239
2005 1.131
2011 1.498
2017 1.010
2022 995[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Reil besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[6]

Wahl SPD CDU Gesamt
2019 09 7 16 Sitze
2014 10 6 16 Sitze
2009 09 7 16 Sitze
2004 09 7 16 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elke Schnabel (CDU) wurde am 18. Juni 2019 Ortsbürgermeisterin von Reil.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war sie mit einem Stimmenanteil von 53,49 % für fünf Jahre gewählt worden.[8]

Schnabels Vorgänger waren seit 2018 Rüdiger Nilles (SPD) und zuvor seit 1999 Artur Greis (SPD).[7][9][10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Reil
Wappen von Reil
Blasonierung: „In Gold ein rot bezungter und -bewehrter schwarzer Doppeladler, zwischen den Köpfen schwebend eine mit roten Perlen besetzte goldene Kaiserkrone mit schwarzem Reif und Bügel, beidseits des Adlerschwanzes die schwarzen Majuskeln ‚RE‘ vorne und ‚YL‘ hinten.“
Wappenbegründung: Der Doppeladler ist der Habsburger Reichsadler, den Kaiser Ferdinand III. einigen Ortschaften des Cröver Reiches als Schutzemblem 1628 verliehen hat.

Eine Varietät zeigt den Adler gänzlich schwarz und die Krone golden.

Partnergemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2007 besteht eine Partnerschaft mit der belgischen Gemeinde Zedelgem.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sportverein TuS Reil ist mit etwa 550 Mitgliedern der größte Verein in Reil.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 19. und 20. Jahrhundert war Reil mit mehr als 200 Hektar Rebfläche eine der größten Weinbaugemeinden an der Mosel. Die Einzellagen Goldlay, Falklay, Mullay-Hofberg und Sorentberg gehören zur Großlage Vom heißen Stein und zum Bereich Bernkastel des Anbaugebietes Mosel. In den vergangenen Jahren ist die bebaute Rebfläche um rund die Hälfte auf 120 Hektar zurückgegangen. Der Tourismus, insbesondere Weinleseurlaubs, spielt daher eine zunehmend wichtigere Rolle. Der Ort ist Etappenziel des Moselsteigs. In Reil gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule.

Auf der anderen Moselseite verläuft die Bundesstraße 53. Reil liegt an der im Jahr 1883 in Betrieb genommenen Eisenbahnstrecke Moselweinbahn, auf welcher heute die Züge der Linie RB 85 von Transdev (Bullay – Reil – Kövenig – Traben-Trarbach) nach dem Rheinland-Pfalz-Takt täglich im Stundentakt verkehren.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Franciscus Ermels (auch Ermel, Ermelein; * 1641 in Reilkirchen; † 1693 in Nürnberg) war ein deutscher Porträt-, Historien- und Landschaftsmaler.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Schiffhauer: Reil. Die Geschichte eines Moseldorfes. Koblenz 1954.
  • Erwin Schaaf und Johannes Mötsch: Beiträge zur Geschichte des Kröver Reiches. Bernkastel-Kues 1998.
  • Ortsgemeinde Reil/Mosel (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Reil. Die Geschichte eines Moseldorfes. Reil 2010, ISBN 978-3-00-028865-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reil – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 88 f. (PDF; 3,3 MB).
  3. GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
  4. Vogteien des Stifts St. Stephan
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 6. August 2022.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  7. a b Niederschrift über die Sitzung des Ortsgemeinderates Reil vom 18. Juni 2019. In: Eifel-Mosel-Hunsrück-Aktuell, Ausgabe 30/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 17. Dezember 2020 (siehe Traben-Trarbach, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile).
  9. Reiler wählen Rüdiger Nilles zum Ortsbürgermeister. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 10. Juni 2018, abgerufen am 17. Dezember 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  10. Sonja Mindermann: Verbandsgemeinderat Traben-Trarbach verabschiedet Artur Greis. Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, 26. September 2018, abgerufen am 17. Dezember 2020.