Reinhold Lütjohann

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Reinhold Lütjohann (* 3. August 1881 in Lübeck, Deutsches Reich; † 6. August 1958 in Hamburg-Groß Flottbek) war ein deutscher Schauspieler bei Bühne und Film.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lütjohann begann seine Bühnenlaufbahn im Alter von 20 Jahren am Wilhelm-Theater seiner Vaterstadt Lübeck. Es folgten Engagements, die ihn für acht Jahre ans Deutsche Schauspielhaus nach Hamburg sowie das Bayerische Staatsschauspiel in München und bis 1944 an das Theater des Volkes in Dresden führten. In jungen Jahren agierte er als “Liebhaber von bezaubernder Frische” wie es im Deutschen Bühnen-Jahrbuch anlässlich seines 70. Geburtstag im August 1951 hieß.[1]

Nach 1945 setzte er seine Tätigkeit am Lübecker Stadttheater, am Jungen Theater in Hamburg und am, in derselben Stadt gelegenen Neuen Altonaer Theater fort. Nunmehr war er ins Vaterfach gewachsen. Lütjohann war fortan mit schwergewichtigen Charakterrollen in zahlreichen klassischen wie modernen Stücken zu sehen: Er spielte den Strähler in Kollege Crampton von Gerhart Hauptmann, den Hamlet, den Orest in Iphigenie, den Faust, den Gyges in Friedrich Hebbels Gyges und sein Ring, den Ferdinand in Friedrich Schillers Kabale und Liebe, den Marquis Posa in Don Karlos, den Präsidenten in Heinrich von Kleists Der Prinz von Homburg und Nathan der Weise.

Der Film besaß nur eine sehr untergeordnete Rolle in Reinhold Lütjohanns künstlerischem Schaffen. Abgesehen von einer Stummfilmrolle in einer unbedeutenden Inszenierung von Heinrich Brandt sah man den Lübecker vor allem in Filmen, die im Dritten Reich entstanden. Nach dem Krieg trat Reinhold Lütjohann nur noch zweimal vor die Kamera: für eine Kinoproduktion und einen Fernsehfilm, seine letzte Arbeit. Lütjohann hat auch als Synchronsprecher und als Hörspielsprecher, vorwiegend für den NWDR Hamburg (z. B. bei Albert Ballin, um 1950, Nicht nur zur Weihnachtszeit, 1952, und Barabbas, 1953) gearbeitet.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutsches Bühnen-Jahrbuch Jahrgang 1952, S. 66
  • Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518, S. 450 f.
  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2: Hed–Peis. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560744, S. 1039.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1952, S. 66