Reipeldingen

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Wappen Deutschlandkarte
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Reipeldingen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Reipeldingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 5′ N, 6° 11′ OKoordinaten: 50° 5′ N, 6° 11′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Arzfeld
Höhe: 490 m ü. NHN
Fläche: 4,78 km2
Einwohner: 77 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54689
Vorwahl: 06550
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 298
Adresse der Verbandsverwaltung: Luxemburger Straße 6
54687 Arzfeld
Website: www.reipeldingen.de
Ortsbürgermeister: vakant (geschäftsführend: Johannes Kuhl, Bürgermeister der VG Arzfeld, als Fürsorgebeauftragter)
Lage der Ortsgemeinde Reipeldingen im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
St. Maria, Südwestansicht

Reipeldingen ist eine Ortsgemeinde im westlichen Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im Naturpark Südeifel in einer Talsenke nördlich von Daleiden, 5 km östlich der Staatsgrenze zwischen Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg.

Zu Reipeldingen gehören auch der Weiler Auf den Kaulen sowie der Wohnplatz Haustrich.[2]

54,5 % des Gemeindegebietes werden landwirtschaftlich genutzt, 38,4 % sind von Wald bestanden (Stand 2020).[3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reipeldingen grenzt im Norden an Eschfeld, im Osten an Irrhausen, im Süden an Daleiden sowie im Westen an Dahnen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde urkundlich erstmals im Jahr 1326 erwähnt.[4] 1624 hatte „Ripendingen“ sechs Wohnhäuser.[5]

Von der Pestzeit, nach der in dem Ort nur noch sechs Vogtgüter bewohnt waren, erholte sich das Dorf vergleichsweise gut.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Reipeldingen zur Herrschaft Dasburg, einen Territorium des Herzogtums Luxemburg, und war Teil des Meierei genannten Verwaltungs- und Gerichtsbezirks Daleiden.[6]

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Reipeldingen wurde der Mairie Daleiden im Kanton Arzfeld des Arrondissements Bitburg (Bitbourg) im Departement der Wälder zugeordnet.[7] Nach der Niederlage Napoleons kam der Ort aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei Daleiden,[8] die dem neu errichteten Kreis Prüm im Regierungsbezirk Trier zugeordnet wurde, der von 1822 an zur preußischen Rheinprovinz gehörte.

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Die Bürgermeisterei Daleiden wurde 1927 in Amt umbenannt und ging 1936 im Amt Daleiden-Leidenborn auf.[7] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Reipeldingen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Mit dem „8. Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ wurde die Ämter Daleiden-Leidenborn (mit Reipeldingen) und Waxweiler am 7. November 1970 zur heutigen Verbandsgemeinde Arzfeld fusioniert.[9]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Reipeldingen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 39
1835 69
1871 150
1905 101
1939 113
1950 131
1961 122
Jahr Einwohner
1970 131
1987 79
1997 77
2005 78
2011 68
2017 70
2022 77[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

96 % der Einwohner von Reipeldingen sind Katholiken.[10] Sie gehören zur Pfarrei St. Matthäus mit Sitz in Daleiden, die wiederum der Pfarreiengemeinschaft Arzfeld im Dekanat St. Willibrord Westeifel des Bistums Trier angehört.

In Reipeldingen hat die Pfarrei die Filialkirche St. Maria, in der allerdings keine regelmäßigen Gottesdienste stattfinden.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Reipeldingen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[11]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt ist derzeit vakant. Zuletzt war Gommarus Oest Ortsbürgermeister von Reipeldingen. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser bestätigte Oest auf seiner konstituierenden Sitzung am 26. Juni 2019 einstimmig für weitere fünf Jahre in seinem Amt.[12] Oest legte es jedoch am 16. März 2022 aus persönlichen Gründen vorzeitig nieder.[13] Da für eine am 19. Juni 2022 angesetzte Neuwahl kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, obliegt die Wahl eines neuen Bürgermeisters nun dem Rat.[14] Dieser sprach sich jedoch auf seiner Sitzung am 2. Juni 2022 nicht mit ausreichender Mehrheit für den bisher einzigen Bewerber aus. Da auch der Erste (und einzige) Beigeordnete Klaus Essers sein Amt zum 31. Oktober 2022 niederlegte, wurde von der Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm als Kommunalaufsicht der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, Johannes Kuhl, als Fürsorgebeauftragter eingesetzt, um die Amtsgeschäfte fortzuführen.[15]

Da auch zur Kommunalwahl 2014 kein Bewerber antrat, und der Rat zunächst kein Kandidaten finden konnte, wurde 2014 schon einmal der damalige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, Andreas Kruppert, vorübergehend mit der Ausübung der Amtsgeschäfte betraut.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der im 19. Jahrhundert erbauten und 1832 erstmals urkundlich erwähnten Kirche handelt sich um einen nachbarocken Saalbau mit Giebeldachreiter. Der darin aufgestellte Altar aus dem Jahr 1611 stammt aus der Kirche in Waxweiler.[17] Die Kirche steht unter Denkmalschutz.[18][19]

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Reipeldingen

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reipeldingen ist heute eine landwirtschaftlich geprägte Wohngemeinde. Seit 1971, als noch 19 landwirtschaftliche Betriebe gezählt worden waren, stieg die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 234 ha auf 285 ha (2010), die von nur noch drei Betrieben bewirtschaftet wurden.[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wird von der Kreisstraße 146 an das Straßennetz angeschlossen. In südlicher Richtung führt sie nach Daleiden zur Bundesstraße 410. Etwa 10 km westlich der Ortsgemeinde verläuft die luxemburgische Nationalstraße 7.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Prüm (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/II). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 55, 57 (222 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reipeldingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 92 (PDF; 3,3 MB).
  3. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Geschichte. In: Reipeldingen. Verbandsgemeinde Arzfeld, abgerufen am 20. März 2022.
  5. Johann Friedrich Schannat: Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel. Band 4, 1854, S. 227 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  6. Colmes: Versuch einer statistisch-geographischen Beschreibung des Großherzogthums Luxemburg. In: Schmit-Bruck (über Google Books). 1840, S. 9, abgerufen am 20. März 2022.
  7. a b Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm: Verwaltungszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden (Online PDF; S. 21 (Memento vom 25. Mai 2016 im Internet Archive))
  8. Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier. In: Band 2, Trier (über Google Books). Lintz, 1846, S. 63, abgerufen am 20. März 2022.
  9. Verbandsgemeindeverwaltung Arzfeld. Zweckverband Naturpark Südeifel, Irrel, abgerufen am 20. März 2022.
  10. Zensusdatenbank (Memento vom 5. Juni 2013 im Internet Archive)
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  12. Unterrichtung der Einwohner aus der konstituierenden Sitzung des Ortsgemeinderates Reipeldingen am 26. Juni 2019. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 29/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 20. März 2022.
  13. Klaus Essers: Bekanntmachung. Amtsniederlegung Gommarus Oest. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 12/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 5. Juni 2022.
  14. Klaus Essers: Wahl der Ortsbürgermeisterin/ des Ortsbürgermeisters der Ortsgemeinde Reipeldingen. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 19/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 6. Mai 2022, abgerufen am 5. Juni 2022.
  15. Walter Klar: Organschaftliche Vertretung der Ortsgemeinde. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 49/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 25. November 2022, abgerufen am 19. Februar 2023.
  16. Ortschef verzweifelt gesucht. In: Trierischer Volksfreund. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, Trier, 15. August 2014, abgerufen am 20. März 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  17. Eintrag zu Mariä Unbefleckte Empfängnis in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 30. September 2015.
  18. Hans-Hermann Reck, Andrea Rumpf (Bearb.): Kreis Bitburg-Prüm. Verbandsgemeinden Arzfeld, Neuerburg und Prüm (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 9.3). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2000, ISBN 3-88462-170-X.
  19. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Eifelkreis Bitburg-Prüm. Mainz 2022, S. 103 (PDF; 4,4 MB).