Renate Ewert

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Renate Ewert (* 9. November 1933[1] in Königsberg; † 4. Dezember 1966 in München) war eine deutsche Filmschauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Vater war ein angesehener Getreidehändler, ihre Mutter stammte aus Polen. Während des Zweiten Weltkrieges flohen die Eltern mit den Kindern aus Königsberg und siedelten sich in Hamburg an. Dort nahm Ewert erfolgreich am Schauspielseminar von Ida Ehre teil.

Nach Auftritten an der Kleinen Komödie Hamburg und am Theater am Besenbinderhof[2] kam sie als Synchronsprecherin in Kontakt zur Filmbranche. 1955 besetzte Paul May die damals 20-Jährige in der Rolle der Barbara Bruks in 08/15 in der Heimat, dem dritten Teil der 08/15-Trilogie.

Von nun an trat sie in vielen Nachkriegsfilmen auf, darunter im zweiten Edgar-Wallace-Film Der rote Kreis (1960). Auch die Boulevardpresse beschäftigte sich mit ihr und ihren Beziehungen zu Prominenz und Schauspielern, wie etwa Paul Hubschmid, Hans-Hermann Weyer, Günter Pfitzmann, Gunther Philipp und Franz Marischka. 1963 schien sich eine internationale Karriere anzubahnen, als sie in mehreren ausländischen Produktionen wie Angelique auftrat. Dennoch wurden die Rollen spärlicher, was vermutlich auch auf die später festgestellte Tablettensucht zurückzuführen war.

Am 10. Dezember 1966 wurde Ewert von Susanne Cramer, einer Freundin, die inzwischen in den USA lebte und sie besuchen wollte, tot in ihrer Münchener Wohnung gefunden. Sie war nach offiziellen Angaben bereits mehrere Tage zuvor infolge von Tabletten- und Alkoholmissbrauch gestorben, während Cramer allerdings annahm, dass sie verhungert sei. Ihr Vater Paul Ewert, der auf eine Feststellung der Todesursache und des Todesdatums durch eine Autopsie bestanden hatte,[3] nahm sich 1967 mit Schlaftabletten das Leben, ihre Mutter Helene beging 1969 Suizid.[4] Susanne Cramer starb ebenfalls 1969. Die Urnengrabstätte von Ewert und ihren Eltern befand sich auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf (Grabnummer AA19 (195)).[1] Sie wurde mittlerweile aufgelassen.[5]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 593.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Klaus Nerger: Das Grab von Renate Ewert. In: knerger.de. Abgerufen am 27. Februar 2023., Geburtsjahr nach den Angaben auf ihrem Grabstein, abweichend wird in Zeitungen und Illustrierten das Jahr 1935 genannt.
  2. Kürschners biographisches Theater-Handbuch, herausgegeben von Herbert A. Frenzel und Hans Joachim Moser, Walter de Gruyter & Co., Berlin 1956, S. 157
  3. Vater Ewert fordert: Renates Tod untersuchen (Memento vom 10. Dezember 2016 im Internet Archive)
  4. Ein kurzes gleißendes Leben. In: webarchiv-server.de. Preußische Allgemeine Zeitung, abgerufen am 27. Februar 2023.
  5. Schriftliche Auskunft der Friedhofsverwaltung vom 19. November 2020