Reuth bei Erbendorf

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Wappen Deutschlandkarte
Reuth bei Erbendorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Reuth b.Erbendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 51′ N, 12° 7′ OKoordinaten: 49° 51′ N, 12° 7′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Tirschenreuth
Verwaltungs­gemeinschaft: Krummennaab
Höhe: 476 m ü. NHN
Fläche: 16,91 km2
Einwohner: 1098 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92717
Vorwahlen: 09681, 09682, 09683
Kfz-Kennzeichen: TIR, KEM
Gemeindeschlüssel: 09 3 77 149
Gemeindegliederung: 16 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 1
92717 Reuth b.Erbendorf
Website: www.reuth-b-erb.de
Erster Bürgermeister: Werner Prucker (FW)
Lage der Gemeinde Reuth b.Erbendorf im Landkreis Tirschenreuth
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Karte

Reuth bei Erbendorf (amtlich: Reuth b.Erbendorf) ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Krummennaab.

Hauptstraße mit Schloss Reuth

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt nahe Erbendorf zwischen Steinwald und dem Naturschutzgebiet Waldnaabtal.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 16 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Reuth b.Erbendorf (nur Gemarkungsteil 1), Röthenbach a.Steinwald und Trautenberg (nur Gemarkungsteil 1).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Adelsgeschlecht der Trautenberger war von 1337 bis 1601 Besitzer der Burg Reuth bzw. der Gutsherrschaft Reuth. Der Besitz ging 1602 durch Heirat an Georg Friedrich von Unruh über und gelangte an die verwandte Familie der Sparnecker.

In die Zeit der Familie von Sparneck in Reuth (1628–1744) fiel die Gründung der Schloßbrauerei Reuth 1742. Aus der Tradition des Braurechtes in Form einer Hausbrauerei entstand 1742 ein gewerblicher Betrieb. Die Freiherren von Reitzenstein kauften die Hofmark Reuth 1772 und übten bis 1848 die Grundherrschaft und Niedergerichtsbarkeit aus.

Am 15. August 1864 erhielt der Ort Reuth einen Bahnhof.[5] Die Bahnstrecke führte zunächst von Weiden nach Eger.

KZ-Außenlager[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom 12. Januar 1945 bis zum 22. April 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, existierte im Ort ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Die Häftlinge verrichteten Zwangsarbeit für die Bäckerei Paul Röthgen, die das KZ Flossenbürg mit Brot belieferte.[6] Bei den Häftlingen handelte es sich um fünf Deutsche und zwei Holländer, die alle den Zeugen Jehovas angehörten. Sie waren unter dem Dach der Bäckerei untergebracht und wurden von einem älteren SS-Mann bewacht.[7]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1945 oder 1946 wurde ein Teil der bis dahin selbständigen Gemeinde Trautenberg eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kam am 1. Januar 1972 Röthenbach am Steinwald hinzu.[8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 1179 auf 1137 um 42 bzw. um 3,6 %.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister:[9]

Erster Bürgermeister ist Werner Prucker (Freie Wähler), sein Stellvertreter Johann Neugirg (Freie Wähler).

Gemeinderat:[10]

Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder:

(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Gde. Reuth bei Erbendorf
Wappen Gde. Reuth bei Erbendorf
Blasonierung: „In Rot zwei silberne Schrägbalken, deren vorderer mit drei blauen Spitzen belegt ist.“[11]

Die Gemeinde führt das Wappen seit 1982.

Bau- und Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Katharina in Reuth
Marienkirche Premenreuth (2012)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Braun: Die Herren von Sparneck – Stammbaum, Verbreitung, Kurzinventar. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 2002.
  • Adalbert Busl: Die Entfernung der böhmischen Landeshoheitszeichen im Jahre 1801. In: Wir am Steinwald 11, 2003. S. 56–60.
  • Harald Fähnrich: Lustgarten und Spielgarten der Herrschaft Reuth. In: HEIMAT – Landkreis Tirschenreuth 12, 2000. „Zunftring, Graf und Judenstein“, Beiträge zur Geschichte unserer Heimat zwischen Fichtelgebirge und Böhmerwald, S. 50–62.
  • Michael Schaudig: 250 Jahre Schloßbrauerei Reuth 1742–1992. Reuth 1992.
  • Andreas Schwohnke: Zwischen Wittelsbach und Habsburg: Reuth bei Erbendorf, ein böhmisches Lehen in der Oberen Pfalz. In: HEIMAT – Landkreis Tirschenreuth 19, 2007. „Burgstall, Schlacht und Howernessl“, Beiträge zur Geschichte unserer Heimat zwischen Fichtelgebirge und Böhmerwald, S. 136–159.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reuth bei Erbendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Reuth b.Erbendorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. April 2021.
  3. Gemeinde Reuth b.Erbendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 24. März 2024.
  5. a b Reuth (b Erbendorf) bei bahnrelikte.net, abgerufen am 7. Juli 2016
  6. Webseite KZ-Gedenkstätte Flossenbürg Abgerufen am 6. Juli 2016
  7. Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Flossenbürg. Das Konzentrationslager Flossenbürg und seine Außenlager. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-56229-7, S. 240.
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 537.
  9. Bürgermeister. In: Gemeinde Reuth bei Erbendorf. Abgerufen am 19. Januar 2023 (deutsch).
  10. Gemeinderat. In: Gemeinde Reuth bei Erbendorf. Abgerufen am 19. Januar 2023 (deutsch).
  11. Eintrag zum Wappen von Reuth bei Erbendorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. Der "Witt-Sepp" wird Kommerzienrat: Wie die Erfolgsgeschichte des Weidener Unternehmens in Reuth bei Erbendorf begann. Abgerufen am 21. April 2023.