Rick Nash

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Kanada  Rick Nash

Rick Nash, 2012


Geburtsdatum 16. Juni 1984
Geburtsort Brampton, Ontario, Kanada
Größe 193 cm
Gewicht 99 kg

Position Linker Flügel
Nummer #61
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2002, 1. Runde, 1. Position
Columbus Blue Jackets

Karrierestationen

1999–2000 Toronto Marlboros
2000–2002 London Knights
2004–2005 HC Davos
2002–2012 Columbus Blue Jackets
2012 HC Davos
2012–2018 New York Rangers
2018 Boston Bruins

Richard McLaren „Rick“ Nash[1] (* 16. Juni 1984 in Brampton, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler. Der linke Flügelstürmer bestritt zwischen 2002 und 2018 über 1000 Spiele für die Columbus Blue Jackets, New York Rangers und Boston Bruins in der National Hockey League (NHL), bevor er seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen beenden musste. Den Großteil dieser Zeit verbrachte er bei den Blue Jackets, die ihn im NHL Entry Draft 2002 als First Overall Draft Pick ausgewählt hatten. Das Team führte er vier Jahre als Kapitän an und hält dort eine Reihe von Franchise-Rekorden, unter anderem für die meisten Spiele, Tore, Vorlagen und Scorerpunkte, sodass seine Trikotnummer 61 nicht mehr vergeben wird. Zudem gewann er im Trikot der Blue Jackets im Jahre 2004 die Maurice Richard Trophy als bester Torschütze der NHL. Später erreichte er mit den New York Rangers in den Playoffs 2014 das Finale um den Stanley Cup, unterlag dort allerdings den Los Angeles Kings. Auf internationalem Niveau gewann der Angreifer mit der kanadischen Nationalmannschaft jeweils die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft 2007 sowie bei den Olympischen Winterspielen 2010 und 2014.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge in kanadischen Juniorenligen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nash begann seine Karriere im Jahr 1998 in einer unterklassigen kanadischen Juniorenliga. In der Saison 1999/2000 ging er für die Toronto Marlboros in der Greater Toronto Hockey League aufs Eis. Seine guten Leistungen führten dazu, dass der Linksschütze bei der OHL Priority Selection 2000 in der ersten Runde an vierter Position von den London Knights aus der Ontario Hockey League ausgewählt wurde. Bereits in seiner ersten Saison bei den Knights gehörte er mit 66 Scorerpunkten in 58 Hauptrunden-Partien zu den teamintern besten Stürmern. Mit seinem Team konnte er sich erfolgreich für die anschließenden Playoffs qualifizieren. Dort schieden die Knights allerdings mit 1:4-Niederlagen gegen die Erie Otters aus. Nash gelangen in vier Playoff-Spielen weitere sechs Punkte. In der Saison 2001/02 konnte sich der Linksschütze weiter steigern und erreichte mit seinem Team das Playoff-Halbfinale. Nash absolvierte insgesamt 66 Ligaspiele und konnte dabei 91-mal punkten. Aufgrund der gezeigten Leistungen wurden mehrere Talentscouts aus der National Hockey League auf den damals 18-Jährigen aufmerksam. Während des NHL Entry Draft 2002 waren es die Verantwortlichen der Columbus Blue Jackets, die sich seine Transferrechte sicherten. Sie wählten ihn als Gesamtersten des Drafts aus.

Etablierung in der NHL bei den Columbus Blue Jackets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 2002 verließ der Kanadier die Ontario Hockey League nach nur zwei Jahren und wechselte in die NHL zu den Columbus Blue Jackets. Am 10. Oktober 2002 debütierte Nash in der NHL und erzielte dabei sein erstes Tor. Damit war er der achte Gesamterste eines NHL Entry Drafts, der in seinem ersten NHL-Spiel ein Tor erzielen konnte.[2] Im weiteren Verlauf der Saison 2002/03 wurde Nash 74-mal eingesetzt und erzielte dabei 78 Scorerpunkte. Er wurde außerdem für die Calder Memorial Trophy als bester Liganeuling nominiert, gewann diese jedoch nicht, wurde aber er in das NHL All-Rookie Team berufen.

In der Saison 2003/04 erzielte der linke Flügelstürmer 41 Tore und gewann somit gemeinsam mit seinem Landsmann Jarome Iginla und dem Russen Ilja Kowaltschuk die Maurice ‚Rocket‘ Richard Trophy für den besten Torschützen der regulären Saison. Mit 19 Jahren war er zudem der jüngste Spieler der NHL-Geschichte, der nach der regulären Saison die Torschützenliste anführte.[2] Diese Torausbeute konnte Nash erst elf Jahre später überbieten.

Rick Nash im Trikot der Columbus Blue Jackets (2010)

Da die Saison 2004/05 aufgrund des Spielerstreiks in der NHL nicht stattfand, entschlossen sich viele Spieler, die Spielzeit 2004/05 in Europa oder den nordamerikanischen Minor Leagues zu verbringen. Rick Nash schloss sich dem Schweizer Erstligisten HC Davos an, wo er zusammen mit Joe Thornton und Niklas Hagman die Schweizer Meisterschaft sowie den Spengler Cup gewann. Nash hatte mit 58 erzielten Punkten in 59 Partien großen Anteil an diesen Erfolgen. Im Sommer 2005 kehrte er nach Columbus zurück. Vor der Saison 2005/06 unterschrieb er bei den Blue Jackets einen neuen Fünfjahresvertrag, der ihm bis 2011 27 Millionen Dollar einbrachte.[3] Nach wenigen Spielen der Saison erlitt er mehrere Verletzungen und verpasste insgesamt 28 Partien. Trotz der langwierigen Verletzungen erzielte Nash 54 Punkte in ebenso vielen Einsätzen und war damit erneut einer der erfolgreichsten Spieler der Blue Jackets.

Am 12. März 2008 wurde Nash zum insgesamt fünften Mannschaftskapitän der Blue Jackets ernannt.[4] Einen Monat später gab 2K Games bekannt, dass Nash auf dem Cover des Computerspiels NHL 2K9 zu sehen sein würde.[5] Die erste Spielzeit als Kapitän war seiner persönlich erfolgreichste, als er in 78 Spielen 40 Tore und 39 Assists erzielen konnte. Zum Ende der Saison konnte er sich mit seinem Klub zum ersten Mal für die Playoffs qualifizieren. Dort trafen die Blue Jackets auf den Meister der Saison 2007/08, die Detroit Red Wings. Mit 0:4-Niederlagen schied die Mannschaft gegen die Red Wings aus, ohne ein Spiel der Best-of-Seven-Serie zu gewinnen. In der Sommerpause 2009 konnten die Verantwortlichen der Columbus Blue Jackets Nash von einer vorzeitigen Vertragsverlängerung überzeugen. Der Linksschütze unterschrieb einen Achtjahresvertrag, der mit Ablauf der Saison 2010/11 einsetzte.[6]

Wechsel nach New York[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nash im Trikot der Rangers (2013)

Nachdem der Offensivakteur bereits im Februar 2012 einen Wechselwunsch geäußert hatte, wurde er am 23. Juli 2012 nach zehn Jahren in Columbus zu den New York Rangers transferiert. Die Blue Jackets erhielten im Gegenzug die Stürmer Brandon Dubinsky und Artjom Anissimow, den Verteidiger Tim Erixon sowie ein Erstrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2013.[7]

Aufgrund des erneuten Lockouts in der NHL entschied sich Nash wieder zum HC Davos in die Schweiz zu wechseln, für die er aufgrund einer erlittenen Schulterverletzung nur zwölf Partien absolvierte. Nach Beendigung des Lockouts kehrte der Kanadier nach New York zurück und spielte dort mit 41 Scorerpunkten eine solide Hauptrunde, konnte jedoch in Playoffs mit lediglich einem Treffer aus zwölf Spielen nicht überzeugen. Auch die zweite Saison im Trikot der Broadway Blueshirts verlief für den Linksschützen nicht übermäßig erfolgreich, sodass in New York kritische Stimmen laut wurden, Nash könne die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen.[8] Zu Beginn der Saison 2014/15 konnte er letztlich an seine früheren Leistungen aus der Zeit in Columbus anknüpfen; so spielte der Angreifer mit insgesamt 42 Treffern bei 69 Scorerpunkten seine torgefährlichste Spielzeit seit der Saison 2008/09 und war damit der offensivstärkste Akteur der Rangers, weshalb man ihn als wertvollsten Spieler seiner Mannschaft in der Hauptrunde auszeichnete.[9] In der Saison 2017/18 absolvierte Nash im Trikot der Rangers sein insgesamt 1000. Spiel in der NHL.

Boston Bruins und Karriereende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach sechs Jahren in New York wurde Nash im Februar 2018 kurz vor der Trade Deadline an die Boston Bruins abgegeben. Im Gegenzug erhielten die Rangers Ryan Spooner, Matt Beleskey, Ryan Lindgren, ein Erstrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2018 sowie ein Siebtrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2019. Darüber hinaus übernahmen beide Parteien weiterhin 50 % der jeweiligen Gehälter von Nash und Beleskey. In Boston beendete Nash die Saison 2017/18, bevor sein auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde.

In der Folge schloss sich Nash zur Saison 2018/19 keinem neuen Team an, hielt sich diese Möglichkeit allerdings vorerst offen. Im Januar 2019 wurde jedoch bekanntgegeben, dass der Kanadier seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen nicht fortsetzen kann. Er leide weiterhin an Symptomen einer im März 2018 erlittenen Gehirnerschütterung, sodass das Risiko von gravierenden Spätfolgen (Chronisch-traumatische Enzephalopathie) als zu hoch eingeschätzt wurde. Insgesamt hatte Nash 1149 NHL-Spiele absolviert und dabei 851 Scorerpunkte verzeichnet.[10]

Im März 2022 sperrten die Columbus Blue Jackets seine Trikotnummer 61, sodass diese als erste in der Franchise-Geschichte nicht mehr vergeben wird.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nash (ganz links) bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver

Nash gehört zu den erfolgreichsten kanadischen Nationalspielern überhaupt. Während er im Juniorenbereich lediglich die U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2002 in Tschechien absolvierte und dabei die Silbermedaille gewann, nahm er im Herrenbereich an zahlreichen internationalen Turnieren mit der kanadischen Nationalmannschaft teil.

Im Frühjahr 2005 wurde Nash erstmals für die Auswahlmannschaft nominiert und bestritt die Weltmeisterschaft 2005 in Österreich. Dabei konnte er sich – wie schon im Juniorenbereich – die Silbermedaille sichern. mit neun Treffern in ebenso vielen Spielen war er zudem bester Torschütze des Turniers, mit 15 Scorerpunkten hinter seinem Teamkollegen Joe Thornton zweitbester Scorer und wurde ins All-Star-Team berufen. Mit seinen Leistungen empfahl er sich daher und wurde knapp ein Jahr später für die Olympischen Winterspiele im italienischen Turin nominiert. Dort erreichte er mit der Olympiaauswahl als Titelverteidiger lediglich den siebten Platz. Trotz der Enttäuschung blieb der Angreifer aber weiterhin für das Nationalteam verfügbar und wurde im Rahmen der Weltmeisterschaft 2007 in Russland mit dem Team Canada nach einem 4:2-Sieg über Finnland Weltmeister. Mit elf Punkten gehörte er wieder zu den besten Akteuren der Mannschaft, was ihm die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Welttitelkämpfe einbrachte. Ebenso stand er wieder im All-Star-Team. Diesem gehörte er auch bei der Weltmeisterschaft 2008 an, als er eine weitere Silbermedaille mit den Ahornblättern gewann.

In den folgenden Jahren bestritt Nash mit der Weltmeisterschaft 2011, bei der er das kanadische Aufgebot als Mannschaftskapitän anführte, nur noch ein Turnier dieser Art, das allerdings mit dem fünften Rang im Endklassement eher enttäuschend verlief. Stattdessen feierte der Stürmer aber bei den Olympischen Winterspielen in den Jahren 2010 im kanadischen Vancouver und 2014 im russischen Sotschi mit dem Gewinn von Olympiagold die größten Erfolge seiner Karriere. Insgesamt trug Nash 53-mal das Trikot des kanadischen Nationalteams und erzielte dabei 51 Scorerpunkte. Insbesondere bei Weltmeisterschaften gehörte er mit 44 Punkten in 34 Spielen stets zu den herausragenden kanadischen Akteuren.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1999/00 Toronto Marlboros GTHL 34 61 54 115 34
2000/01 London Knights OHL 58 31 35 66 56 4 3 3 6 8
2001/02 London Knights OHL 54 32 40 72 88 12 10 9 19 21
2002/03 Columbus Blue Jackets NHL 74 17 22 39 78
2003/04 Columbus Blue Jackets NHL 80 41 16 57 87
2004/05 HC Davos NLA 44 27 20 47 83 15 9 2 11 26
2005/06 Columbus Blue Jackets NHL 54 31 23 54 51
2006/07 Columbus Blue Jackets NHL 75 27 30 57 73
2007/08 Columbus Blue Jackets NHL 80 38 31 69 95
2008/09 Columbus Blue Jackets NHL 78 40 39 79 52 4 1 2 3 2
2009/10 Columbus Blue Jackets NHL 76 33 34 67 58
2010/11 Columbus Blue Jackets NHL 75 32 34 66 34
2011/12 Columbus Blue Jackets NHL 82 30 29 59 40
2012/13 HC Davos NLA 17 12 7 19 8
2012/13 New York Rangers NHL 44 21 21 42 26 12 1 4 5 0
2013/14 New York Rangers NHL 65 26 13 39 36 25 3 7 10 8
2014/15 New York Rangers NHL 79 42 27 69 36 19 5 9 14 4
2015/16 New York Rangers NHL 60 15 21 36 30 5 2 2 4 4
2016/17 New York Rangers NHL 67 23 15 38 26 12 3 2 5 4
2017/18 New York Rangers NHL 60 18 10 28 24
2017/18 Boston Bruins NHL 11 3 3 6 4 12 3 2 5 10
OHL gesamt 142 42 50 92 178 23 5 8 13 25
NHL gesamt 1060 437 368 805 750 89 18 28 46 32
NLA gesamt 61 39 27 66 91 15 9 2 11 26

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2002 Kanada U20-WM 2. Platz, Silber 7 1 2 3 2
2005 Kanada WM 2. Platz, Silber 9 9 6 15 8
2006 Kanada Olympia 7. Platz 6 0 1 1 10
2007 Kanada WM 1. Platz, Gold 9 6 5 11 4
2008 Kanada WM 2. Platz, Silber 9 6 7 13 6
2010 Kanada Olympia 1. Platz, Gold 7 2 3 5 0
2011 Kanada WM 5. Platz 7 2 3 5 2
2014 Kanada Olympia 1. Platz, Gold 6 0 1 1 2
Junioren gesamt 7 1 2 3 2
Herren gesamt 53 25 26 51 34

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rick Nash – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. nypost.com Rick Nash’s son is named McLaren: ‘Best feeling in the world’
  2. a b bluejackets.nhl.com, Blue Jackets Re-Sign All-Star Rick Nash to Five-Year contract (Memento vom 11. Juni 2015 im Internet Archive)
  3. cbc.ca, Blue Jackets lock up Rick Nash
  4. bluejackets.nhl.com, Rick Nash Named Columbus Blue Jackets Team Captain (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  5. operationsports.com, 2K Sports Signs NHL All-Star Rick Nash to be Cover Athlete for NHL 2K9
  6. cbc.ca, Nash inks 8-year deal with Blue Jackets
  7. Dave Lozo: Nash traded to Rangers in five-player deal. National Hockey League, 23. Juli 2012, abgerufen am 24. Juli 2012 (englisch).
  8. Katie Strang: Nash battling „slump“. ESPN, 11. Mai 2013, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  9. Pat Leonard: Rick Nash sweeps Rangers' team MVP and Players' Player awards for 2014–2015 season. NYdailynews, 9. April 2015, abgerufen am 28. April 2015 (englisch).
  10. Nash retires from NHL after 15 seasons. nhl.com, 11. Januar 2019, abgerufen am 11. Januar 2019 (englisch).