Robert IV. de La Marck

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Porträt Robert IV. de La Marcks, Kreidezeichnung eines unbekannten Künstlers, ca. 1570

Robert IV. de La Marck (* 5. Januar 1512 in Sedan; † 4. November 1556 in Guise) war Herr von Sedan, Herzog von Bouillon und Marschall von Frankreich.

Zudem war er Comte de Braine, Seigneur de Jametz, de Florange et de Florenville, de Raucourt, de Château-Thierry und Châtelain de Châtillon-sur-Marne. Durch seine Ehe war er Comte de Maulévrier, Baron du Bec-Crespin, de Mauny, et de Sérignan-du-Comtat, Seigneur de Nogent-le-Roi, de Bréval, de Beynes et de Chaumont-sur-Loire.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war der Sohn von Robert III. de La Marck und Guillemette de Sarrebruck. Er wurde in seiner Jugend Seigneur de Fleuranges genannt, später Maréchal de La Marck und schließlich Maréchal de Bouillon.

Er wurde zum Ritter im Michaelsorden ernannt sowie zum Capitaine von 50 Lanzen, am 1. Januar 1537 dann Capitaine de la Compagnie des Cent-Suisses de la garde du Roi als Nachfolger seines Vaters. Am 29. April 1547 wurde er zum Marschall von Frankreich ernannt als Nachfolger des Marschalls Claude d’Annebault, der 1544 zurückgetreten war. Im Juni 1547 erhielt er vom König die Châtellenie Châtillon-sur-Marne. Am 26. Juni 1547, als der König zu Aufrechterhaltung der Truppendisziplin das Reich in drei Departements eingeteilt hatte, erhielt er das Departement bestehend aus Burgund, Champagne, Brie und die damit verbundenen Enklaven zugeteilt. 1549 wurde er Seigneur de Raucourt. Am 28. August 1549 erklärte er sich für souverän. 1550 wurde er nach Rom gesandt, als Julius III. zum Papst gewählt worden war.

1552 diente er bei der Eroberung von Metz, im gleichen Jahr eroberte er das Herzogtum Bouillon zurück, das seit 30 Jahren von kaiserlichen Truppen besetzt gewesen war: der König hatte ihm die dazu erforderlichen Truppen zur Verfügung gestellt und ernannte ihn danach zum französischen Herzog.[1] Am 10. Dezember 1552 wurde er zum Lieutenant-général in der Normandie ernannt. 1553 wurde er mit der Verteidigung von Hesdin beauftragt, musste dann aber kapitulieren. Hesdin wurde geplündert, der Marschall am 18. Juli gefangen genommen und nach Sluis gebracht, wo er bis zum Waffenstillstand, der am 5. Februar 1556 in Vaucelles geschlossen wurde und für ihn ein Lösegeld von 60.000 Écu bedeutete, festgehalten wurde.

Er starb am 4. November 1556 in Guise (vielleicht und ohne Beweis infolge einer Vergiftung) und wurde in Saint-Laurent in Sedan bestattet.

Ehe und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 19. Januar 1538[2] heiratete er Françoise de Brézé, Comtesse de Maulévrier († 14. Oktober 1577[3], bestattet in Saint-Yved de Braine), die älteste Tochter von Louis de Brézé, Comte de Maulévrier († 1531)[4] und Diane de Poitiers, Duchesse de Valentinois et d’Étampes († 1566).Ihre Kinder waren:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-Baptiste-Pierre Jullien de Courcelles, Dictionnaire historique et biographique, Band 7, 1823; S. 344–345
  • Jean Baptiste Joseph Boulliot: Biographie ardennaise. Band 2. Eigenverlag, Paris 1830, S. 182–183
  • Les Frères Haag, La France Protestante, Band 6, Editions Cherbuliez, Paris, 1856
  • Pierre Congar, Jean Lecaillon, Jacques Rousseau, Sedan et le pays sedanais, vingt siècles d’histoire, Paris, Guénégaud, 1969
  • Alain Sartelet, La principauté de Sedan, Éditions Terres Ardennaises, 1991
  • Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln, Band 3.4, 1989, Tafel 742, und Band 18, 1998, Tafel 20

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Étienne Pattou, Famille de Brézé, S. 6 (online, abgerufen am 6. März 2022)
  • Étienne Pattou, Maison de La Marck, S. 8f (online, abgerufen am 6. März 2022)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nach Ansicht von Boulliot spielte dabei der Einfluss seiner Schwiegermutter, die zu dieser Zeit "in Frankreich allmächtig" war, eine bedeutende Rolle.
  2. Schwennicke, Pattou/Brézé; Pattou/La-Marck: ⚭ 5. und 19. Januar 1538
  3. Schwennicke 18.20, Pattou/Brézé; Pattou/La-Marck: † 14. Oktober 1574; Schwennicke 3.4.742 falsch: † 14. Oktober 1557
  4. Schwennicke 18.20 und Pattou; Schwennicke 3.4.742: † 1532
  5. Schwennicke 18.20; Pattou/La-Marck: ⚭ 7. Februar 1588
  6. Schwennicke 18.20; Pattou/La-Marck: † 30. September 1622
  7. Schwennicke 18.20; Pattou/La-Marck: * 25. Februar 1542
  8. Schwennicke 18.20; Pattou/La-Marck: ⚭ 26. oder 29. Januar 1559