Robert Kleindienst

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Robert Kleindienst (2008)

Robert Kleindienst (* 4. März 1975 in Salzburg) ist ein österreichischer Schriftsteller.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robert Kleindienst wuchs in Radstadt im Pongau auf, studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Pädagogik an der Universität Salzburg und verfasste seine Diplomarbeit über Paul Celan im Kontext von Roland Barthes’ Autorkonzept. Kleindienst ist Gründungsmitglied des Literaturportals die flut, Mitglied der Grazer Autorenversammlung, der IG Autorinnen Autoren sowie der Salzburger Autorengruppe.

2019 widmete er sich in seinem Roman Zeit der Häutung den Kinderkonzentrationslagern der kroatisch-faschistischen Ustascha. Darin erzählt er, auf historische Dokumente gestützt, von Lagern, die für Kinder der umgebrachten oder verschleppten Feinde des Regimes eingerichtet wurden. Der Roman beleuchtet damit ein in Kroatien wie auch in Österreich weitgehend verdrängtes Kapitel der Geschichte: die Gräueltaten der Ustascha, die mit Billigung der katholischen Kirche und unter aktiver Beteiligung von Priestern, insbesondere Franziskanerpatres, begangen wurden.[1] Brisant sind auch die im Roman aufgegriffenen Geschehnisse nach 1945. Auf den sogenannten „Rattenlinien“ wurden mit Hilfe hochrangiger Kleriker Kriegsverbrecher nach Südamerika verschifft, um ihnen unter falschem Namen einen Neuanfang zu ermöglichen.[2]

Das Salzburger Friedensbüro wählte den Roman zum Buch des Monats Mai 2019.[3]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beiträge in folgenden Anthologien
Sonstiges
  • Kurzprosa in: Lichtungen 128/ 2011.
  • Aber er. Epitaph mit Pausen (Prosa) in: Die Rampe 2/2008.
  • Aschenmeerschwein: Antikodex (Prosa) in: Salz 127/ 2007.
  • Aber er. Epitaph mit Pausen. Text-UA: Off-Theater Wien, 2007 (Kofaktor Kammerkunst).
  • Gedicht in: Macondo Edition 8/2002.
  • Gedichte in: Kolik 15/2001.
  • Gedichte in: Signum 1/ 1999–2000.
  • mein ganz privater streichelzoo (Prosa) in: Am Erker 34/ 1997–98.
  • Gedichte in: Salz 87/ 1997.

Bühnenstück[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Libretto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998 frontiers. Hörspiel. Regie: Manfred Chobot.
  • 2012 Aber er: Epitaph mit Pausen. Hörspiel von Count XIII nach einem Text von Robert Kleindienst. UA 2012.

Multimediales[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2008 Plus Minus. Komposition von Mario Rosivatz nach einem Gedicht von Robert Kleindienst für Stimme und Streichquartett.
  • 2008 Pulsa diNura. Elektronische Musik zu einem Video von Robert Kleindienst und Mario Rosivatz.
  • 2006 Bildersturm von Mario Rosivatz. Kompositionsauftrag der Stadt Wien nach Lyrik von Robert Kleindienst für Ensemble und 2 Stimmen.
  • 2002 Sommer, Schluss, Verkauf. Kurzfilm von Christoph Kendlbacher nach einem Text von Robert Kleindienst. Musik: Hüseyin Evirgen.
  • 2000 Schneeluft in meiner Hand von Gunter Waldek. Auftragskomposition nach Gedichten von Robert Kleindienst.
  • 1998 Widerschein von Mario Rosivatz. Elektronische Musik, inspiriert durch ein Gedicht von Robert Kleindienst.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kateřina Hegrová: „Das Spiel mit dem Leser in Robert Kleindiensts Roman ‚Später vielleicht‘“. Diplomarbeit an der Fakultät für Deutsche Sprache und Literatur der Masaryk-Universität Brünn.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. biblio.at | Website des Österreichischen Bibliothekswerks. Abgerufen am 9. Dezember 2019.
  2. Literaturhaus Wien: Kleindienst_Robert_ZeitderHäutung. Abgerufen am 9. Dezember 2019.
  3. Buch des Monats Mai 2019 II. Abgerufen am 9. Dezember 2019 (deutsch).
  4. Jubeltöne und Missklänge, Südwest-Presse Ulm, 31. Dezember 2015
  5. http://www.is.muni.cz/th/263728/ff_m_b1/Diplomova_prace.pdf/