Roland Benedikter

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Roland Benedikter (2014)

Roland Benedikter (* 1965 in Bruneck, Italien) ist ein Südtiroler Politikwissenschaftler und Soziologe. Er ist aktuell Gastwissenschaftler für multidisziplinäre Politikanalyse am Willy-Brandt-Zentrum der Universität Breslau (Wrocław)[1][2] und ist seit 2017 Co-Leiter des Centers for Advanced Studies von Eurac Research[3].

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Schulzeit am klassisch-humanistischen Gymnasium in Bruneck studierte Benedikter von 1984 bis 1992 komparatistische Kultur-, Sprach- und Literaturwissenschaft an der Innsbrucker Leopold-Franzens-Universität sowie an der Universität Padua.

1990 bis 1991 arbeitete er als Auslandsstipendiat des österreichischen Ministeriums für Forschung und Wissenschaft an der Freien Universität Berlin[4] zum Thema "Die Hermeneutik von Politik und Kultur". 1991 bis 1993 war er an der Universität Innsbruck als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung für Anglistik und Amerikanistik tätig. Benedikter wurde an der FU Berlin in Soziologie und Politikwissenschaft, sowie in Erziehungswissenschaft an der Universität Innsbruck promoviert. 1993–1996 war er am Aufbau der EURAC, der Europäischen Akademie für angewandte wissenschaftliche Forschung (mit Schwerpunkt auf Forschung zu Sprache, Ethnie sowie Minderheitenschutz) und der dreisprachigen Freien Universität, beide in Bozen, beteiligt.

Von 1995 bis 2003 arbeitete Benedikter als Sprecher bzw. "Persönlicher Referent" von Bruno Hosp, des Südtiroler Landesrats für Kultur, Wissenschaft und Bildung der deutschsprachigen und ladinischsprachigen Minderheiten. Zugleich war er auch als Sprecher des Vorsitzenden der Kommission für Kultur der Versammlung der Regionen Europas sowie des Vizepräsidenten der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen tätig. Seit demselben Zeitraum ist er auch für die Internationale Bürgergesellschaft aktiv.

Benedikter hatte zwischen 1996 und 2009 Gast- und Vertragsprofessuren an Universitäten und Denkfabriken in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Australien, Peru, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Bulgarien und der Türkei inne. Darunter sind: Columbia University New York, Georgetown University Washington DC, Villanova University Philadelphia, RMIT University Melbourne, University of Northampton, Universität Wien, Universität Sofia, Pontificia Universidad Católica del Perú Lima und die Mersin Üniversitesi.

Von 2008 bis 2015 war er Research Scholar an der University of California, Santa Barbara. 2009–13 war er Europäischer Stiftungsprofessor für Politische Analyse in residence an der University of California, Santa Barbara und Visiting Fellow / Research Affiliate an der Stanford University. 2010–2013 war er auch Research Associate an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder, Deutschland.

Bis 2011 war er u. a. External Examiner zweier europäischer Master-of-Arts-Studiengänge (EIMP) in Sozial- und Erziehungswissenschaften der Universität von Plymouth sowie eines Studiengangs für Friedenserziehung in Kindergarten und Volksschule an der Universität Prishtina im Kosovo.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benedikter arbeitet auf dem Feld der Zeitanalyse. Seine Spezialisierung ist die Politische Antizipation, die kontextuelle Politikanalyse sowie die "globale Systemverschiebung". Im Zentrum seines Interesse sind Politik- und Kultursoziologie, der multidimensionale globale Wandel sowie Inter- und Transdisziplinarität. Ein wesentlicher Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Neubewertung der Rolle des öffentlichen Intellektuellen in offenen Gesellschaften.

Benedikter hat Bücher geschrieben über multidisziplinäre Gesellschaftsentwicklung, Kultursymptomatologie, kontextuelle Politikanalyse und soziales Bankwesen. Ferner hat er eine (ebenso multidisziplinäre) 7-bändige Grundlegung des Postmaterialismus herausgegeben.

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benedikter hat bisher fünf Wissenschaftspreise gewonnen, darunter den Dr. Otto Seibert Preis zur Förderung wissenschaftlicher Publikationen der Universität Innsbruck 2005 und den Klaus Reichert-Preis für Medizinphilosophie 2012.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Europa kann nicht bleiben, was es ist. Hintergründe und Perspektiven der europäischen Krise. Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin 2013.
  • Nachhaltige Demokratisierung des Irak? Sozio-kulturelle und demokratiepolitische Perspektiven. Eine Fallstudie zur inklusiven Entwicklung gesellschaftlicher Paradigmen. Passagen Verlag, Wien 2005, ISBN 3-85165-629-6.
  • mit Ernst Ulrich von Weizsäcker: Report to the Club of Rome 2003 Limits to Privatization. How To Avoid Too Much Of A Good Thing. (englisch 2005, deutsch 2006, chinesisch 2007).
  • mit Helmut Reinalter (Hrsg.): Die Geisteswissenschaften im Spannungsfeld zwischen Moderne und Postmoderne. Passagen Verlag, Wien 1997, ISBN 3-85165-295-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.wbz.uni.wroc.pl/en/about-us/visiting-scholar.html
  2. Dr Andrzej Dębski. Abgerufen am 27. Januar 2020.
  3. http://www.eurac.edu/de/aboutus/people/Pages/staffdetails.aspx?persId=41927
  4. https://austria-forum.org/af/Biographien/Benedikter%2C_Roland