Ronja von Rönne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ronja von Rönne (2018)

Ronja Larissa von Rönne (* 16. Januar 1992 in Berlin)[1] ist eine deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Moderatorin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Rönne wuchs im oberbayerischen Grassau auf. Ihre Mutter, Benita von Rönne, der Familie Rönne entstammend, ist Leiterin des Grassauer Montessori-Hauses; ihr Vater, Peter von Rönne, geb. Kasemeyer, ist Lokalpolitiker der Unabhängigen Grassauer Liste (UGL) und Teamleiter in einem Jobcenter.[2][3][4] 2011 machte von Rönne ihr Abitur am Staatlichen Landschulheim Marquartstein.[5][6] Sie studierte zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität München Theaterwissenschaft. Später schrieb sie sich für Publizistik an der Universität Wien ein, brach dieses Studium jedoch nach der Einführungsvorlesung wieder ab.[7][8] Ab 2013 war sie zwei Jahre lang an der Universität Hildesheim im Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus eingeschrieben und zog dann nach Berlin.[9]

Publizistische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012 begann von Rönne den Blog Sudelheft.[6][10]

Im Jahr 2015 wurde sie vom Literaturkritiker Hubert Winkels zum Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis[11] nach Klagenfurt eingeladen. Dort las sie den Text Welt am Sonntag.[11] Anfang 2016 veröffentlichte sie ihren Debütroman Wir kommen im Berliner Aufbau-Verlag, den sie auch als gekürztes Hörbuch einlas. Die Theater-Uraufführung fand am 9. April 2017 in Dresden statt.[12]

Am 31. März 2016 war sie bei Jan Böhmermann im Neo Magazin Royale,[13] am 26. April 2016 und am 24. Mai 2022 bei Stermann & Grissemann in Willkommen Österreich zu Gast.[14]

Im Februar 2017 erschien im S. Fischer Verlag mit Heute ist leider schlecht: Beschwerden ans Leben eine Auswahl ihrer Kolumnen aus der Welt am Sonntag und ihrem Blog Sudelheft sowie neue Texte.

Im Oktober 2017 verließ von Rönne die Welt am Sonntag[15] und begann für Die Zeit und Zeit Online zu schreiben.[16]

Ab 2017 moderierte sie zusammen mit ihrem damaligen Freund, dem Schriftsteller Tilman Rammstedt, den Podcast Rönne & Rammstedt. Uns fragt ja keiner bei Audible.[17] Im August 2017 moderierte sie zusammen mit Ingo Zamperoni die ARD-Talkshow Überzeugt uns!, bei der anlässlich der Bundestagswahl 2017 Politiker Fragen von Jungwählern beantworteten.[18]

Ab Oktober 2017 moderierte sie abwechselnd mit Jonas Bosslet das Schwarz-Weiß-Format Streetphilosophy[19][20] auf Arte. Im Oktober 2023 ging dort das Nachfolgeformat Unhappy auf Sendung.[21]

Von Rönne thematisierte in verschiedenen Beiträgen ihre depressive Erkrankung[22] und Panikattacken,[23] aber auch Lebendigkeit und Albernheit.[24] Ihr Roman Ende in Sicht handelt von zwei depressiven Frauen,[25] lustig erzählt.[26] 2021 veröffentlichte sie das Hörspiel Ohne Ende aus der Essayreihe Artikel X auf Fyeo.

Im August 2023 erschien ihr jüngstes Werk, der Essay Trotz, bei dtv.[27]

Sie ist Mitgründerin des PEN Berlin.[28]

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Rönne war von 2020[29] bis 2023 mit dem Drehbuchautor Ben von Rönne verheiratet, die Ehe wurde am 21. Juni 2023 vor dem Amtsgericht Berlin-Pankow geschieden. Sie thematisierte, dass sie unter Depressionen gelitten habe.[30]

Von Rönne lebt in Berlin und in Grassau (Oberbayern).[31]

Ablehnung des Axel-Springer-Preises 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Februar 2015 schrieb von Rönne als Journalistin für die Tageszeitung Die Welt. Im Rahmen des von der Welt-Redaktion als „Radikalpositionen“ angekündigten Debattenschwerpunkts „Brauchen wir den Feminismus überhaupt noch?“ schrieb sie Anfang April 2015 auf welt.de den Beitrag „Warum mich der Feminismus anekelt“, in dem sie eine antifeministische Radikalposition formulierte: „Ich bin keine Feministin, ich bin Egoistin. Ich weiß nicht, ob „man“ im Jahr 2015 in Deutschland den Feminismus braucht, ich brauche ihn nicht. Er ekelt mich eher an. Feminismus klingt für mich ähnlich antiquiert wie das Wort Bandsalat.“[32] Für ihren polemischen[33] Text hätte sie mit dem silbernen Hauptpreis des Axel-Springer-Preises ausgezeichnet werden sollen. Sie fühlte sich jedoch falsch vereinnahmt[34] und lehnte die Annahme des Preises ab, weil sie keine Galionsfigur des Antifeminismus[35] sein wollte.[36] Einzelne Sätze ihres Beitrags, als "spontane Wutrede" im Kontext einer Pro- und Contra-Debatte in der Welt gehalten,[37] seien sehr missverständlich, und für derart Missverständliches könne sie keinen Preis annehmen.[38] Marc Thomas Spahl, Direktor der Axel-Springer-Akademie, lobte Ronja von Rönnes Haltung.[39]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2015 trat von Rönne im Video zur Single Bussi Baby der österreichischen Pop-Band Wanda auf.[40]

2019 ließ sich von Rönne für eine Fotoserie auf einem von der Künstlerin Evelyn Weigert bemalten Sarg fotografieren.[41]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ronja von Rönne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ronja von Rönne. Abgerufen am 29. Januar 2022.
  2. Ronja von Rönne – Munzinger Biographie. Abgerufen am 18. Januar 2023.
  3. Ronja von Rönne – Salve Magazine. Abgerufen am 18. Januar 2023 (deutsch).
  4. Bekanntmachung der zugelassenen Wahlvorschläge für die Wahl des Marktgemeinderats Grassau am 15.03.2020, S. 6.
  5. Verabschiedung der Abiturienten des letzten G9 Jahrganges. In: lsh-marquartstein.de. Staatliches Landschulheim Marquartstein, 2. Mai 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. April 2016; abgerufen am 5. September 2016.
  6. a b Autorenseite: Ronja von Rönne. In: Die Welt. Axel Springer SE, abgerufen am 5. September 2016.
  7. Marco Weise: Ronja von Rönne: „Sexismus. Meine Güte.“ In: kurier.at. 30. März 2016, abgerufen am 7. Mai 2019.
  8. Ronja von Rönne über ihren Roman "Wir kommen" |. In: Willkommen Österreich, Sendung vom 26. April 2016. Abgerufen am 4. Februar 2022 (deutsch).
  9. Georg Diez: Schmollmundfatalismus. (PDF; 236 kB) In: Der Spiegel. SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, 2015, abgerufen am 5. September 2016.
  10. Carolina Heberling: Neues von der „Generation Glibber“. In: Süddeutsche Zeitung. Süddeutscher Verlag, 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juli 2016; abgerufen am 5. September 2016.
  11. a b Ronja von Rönne: Text Ronja von Rönne (D). In: bachmannpreis.orf.at. Ingeborg-Bachmann-Preis, 2015, abgerufen am 5. September 2016.
  12. Wir kommen, nach dem Roman von Ronja von Rönne, in einer Bearbeitung von Tea Kolbe und Julia Fahle. Staatsschauspiel Dresden, 9. April 2017, abgerufen am 23. November 2021.
  13. Neo Magazin Royale Folge 43 #MakeGermanyGreatAgain. In: Neo Magazin Royale. Jan Böhmermann, 31. März 2016, abgerufen am 26. März 2022.
  14. „DIE.NACHT“: Andreas Vitásek, Ronja von Rönne und ZOE bei „Willkommen Österreich“ am 26. April. In: ORF. 26. April 2016, abgerufen am 26. März 2022.
  15. Ronja von Rönne: Ronja von Rönnes Abschiedsbrief an die WELT. In: Die Welt. WeltN24 GmbH, 24. September 2017, abgerufen am 24. September 2017.
  16. Nach zwei Jahren bei der Welt: Ronja von Rönne wechselt zur Zeit › Meedia. Abgerufen am 24. September 2017.
  17. Felix Hackenbruch, Joachim Huber: „Ich habe ein massives Problem mit meiner Filterblase“. Ronja von Rönne im Interview. In: tagesspiegel.de. Abgerufen am 4. April 2020.
  18. Markus Ehrenberg: Nicht überzeugend: Der Politiker-Check im Ersten. In: Der Tagesspiegel. Verlag Der Tagesspiegel GmbH, 22. August 2017, abgerufen am 28. August 2017.
  19. Streetphilosophy – Strebe nach Macht! (Memento vom 9. Dezember 2017 im Internet Archive) In: arte.tv, 2017, abgerufen am 8. Dezember 2017 (nur Synopsis; Video war verfügbar vom 28. Oktober 2017 bis zum 9. Februar 2018).
  20. Sidney Schering: Ronja von Rönne steigt bei «Streetphilosophy» ein. In: quotenmeter.de, 3. November 2017.
  21. Aurelie von Blazekovic: Hier kommt die Sonne. In: sueddeutsche.de. 12. Oktober 2023, abgerufen am 15. Oktober 2023.
  22. Über meine Depressionen zu sprechen, macht mich nicht zu einem mutigen Menschen. In: EDITION F. 15. August 2019, abgerufen am 4. April 2020.
  23. Patrick Mayer: Weil sie Regel nicht kannte: Bestseller-Autorin muss am Flughafen übernachten – „F*** you, Lufthansa“. In: merkur.de. 16. Oktober 2023, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  24. Dirk von Nayhauß: "Die Depression hat nicht gewonnen": Sie kommt und geht, die Medikamente helfen. Die Schriftstellerin Ronja von Rönne über gute und schlechte Momente in der Depression, wann ihr der Glaube hilft und wovon sie träumt. In: chrismon. 22. August 2023, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  25. Carsten Otte: Ronja von Rönne – Ende in Sicht. In: swr.de. 4. Januar 2022, abgerufen am 11. Januar 2022.
  26. Maria Preuss: Ronja von Rönne: "Die Depression ist ein albernes, ekelhaftes, blödes Biest". In: emotion. 14. Februar 2022, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  27. Nadine Kreuzahler: Essay "Trotz": Persönliche Bekenntnisse von Ronja von Rönne. In: ndr.de. 16. August 2023, abgerufen am 15. Oktober 2023.
  28. Mitgründer:innen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2022; abgerufen am 18. Juli 2022.
  29. youtube.com
  30. "Meine Scheidung habe ich gefeiert". In: bunte.de. 24. Januar 2024, abgerufen am 25. Januar 2024.
  31. Ronja von Rönne. In: aufbau-verlag.de. Aufbau-Verlag, abgerufen am 8. März 2021.
  32. Ronja von Rönne: Warum mich der Feminismus anekelt. In: Die Welt. Axel Springer SE, 8. April 2015, abgerufen am 5. September 2016.
  33. Ronja von Rönne bereut Antifeminismus-Artikel. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 24. Februar 2017, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  34. Johannes Boie: Debatte über Ronja von Rönne:Beifall von der falschen Seite. In: Süddeutsche Zeitung. 31. Mai 2015, abgerufen am 23. März 2021.
  35. Ronja von Rönne will „keine Galionsfigur des Antifeminismus“ sein. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2. Mai 2016, abgerufen am 15. September 2023.
  36. Ruth Schneeberger: Netz-Debatte um Ronja von Rönne und Feminismus: Empört euch nicht so. In: Süddeutsche Zeitung. 2. Juni 2015, abgerufen am 15. September 2023.
  37. Zum 25. Mal ehrte Axel Springer herausragende junge Journalisten. "Die Welt"-Autorin Ronja von Rönne distanzierte sich von ihrem Text "Warum mich der Feminismus anekelt" und lehnte den Preis ab. In: Der Tagesspiegel. 2. Mai 2016, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  38. Ronja von Rönne lehnt Axel-Springer-Preis ab. In: Die Welt. Axel Springer SE, 2. Mai 2016, abgerufen am 5. September 2016.
  39. David Denk: „Vorbildlich“. In: Süddeutsche Zeitung. Süddeutscher Verlag, 3. Mai 2016, abgerufen am 5. September 2016.
  40. Wanda: „Wer Ronja anrührt, stirbt!“ In: laut.de. Laut AG, 24. August 2015, abgerufen am 5. September 2016.
  41. Mein Sarg | Monopol. Abgerufen am 4. April 2020.